Fertighaus aus den 60ern abreißen und neu bauen

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N

NormanHH

Hallo zusammen,

wir starten gerade ziemlich frisch in das Thema Eigentumserwerb und haben Familiär die Möglichkeit ein Grundstück samt Fertighaus aus den 60ern zu erwerben.

Das Fertighaus ist leider auf Grund der damaligen Bauweise mit Schadstoffen wie Asbest etc. belastet. Aus diesem Grund und weil die Fertigbauweise von damals vermutlich nicht so gut ist wie die heutige denken wir gerade über folgende Option nach:
  • Fertighaus abreißen
  • Keller stehen lassen
  • Auf Keller neues (Fertig-)Haus bauen
Leider fehlt uns hier aktuell sämtliches Wissen, wie man so ein Vorhaben am besten angeht und vorbespricht.
Gibt es Leute mit Erfahrungen, an welche Unternehmen man sich grundsätzlich mit solch einem Anliegen wenden kann um Möglichkeit und Kosten eines solchen Vorhabens zu prüfen? (Gerne auch konkrete Unternehmensvorschläge für Hamburg, wenn vorhanden)

Ich weiß nicht ob das für so eine grobe Frage wichtig ist, aber es handelt sich um ein Hanse Fertighaus, wie oben bereits erwähnt aus den 60er Jahren.

Wir wären über jeden Hinweis dankbar.

Viele Grüße aus Hamburg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
11ant

11ant

Hanse war und ist im Grunde ein recht ordentlicher Hersteller, bis 1962 auch noch in Lübeck ansässig, ein Hanse Haus in Hamburg vermute ich also noch aus dieser Zeit (?) - hierzu solltest Du genaueres erzählen (und Deinen Worten Fotos hinzufügen). Die 60er Jahre waren allerdings bautechnisch ein sehr evolutionsaktives ("innovativ" möchte ich nicht sagen) Jahrzehnt in der Bautechnik (bei Holz wie Stein gleichermaßen), also quasi mehrere Jahrzehnte in einem. Auch innerhalb der recht ordentlichen Hersteller gab es daher ein breites Spektrum an technischer Modernität. Ich gehe davon aus, daß Dir bei näherer Betrachtung des Objektes weniger die Bausubstanz nur mangelhaft genügen wird, als vielmehr die schlichtere Konzeption: wir reden hier von den Kinderjahren des heutigen Standards, Bäder auch in den Häusern einfacher Leute voll wohnungsintegriert zu haben; und ebenso von der noch neuen Mode der Einbauküchen. Beides in einem Rahmen, der heute als karg angesehen wird. Ferner vermute ich eine Grundfläche von siebzig oder weniger Quadratmetern, und entsprechend eine Wohnfläche um oder unterhalb hundert Quadratmetern. Die Idee, den Keller weiterzuverwenden, sehe ich prinzipiell positiv - aber auch dies wäre am konkreten Objekt zu beurteilen. Um Bauschadstoffe würde ich mir hingegen wenig Gedanken machen: Asbest, ja, wäre fachgerecht zu entsorgen. Aber um Holzschutz- und -bindemittel wäre ich wenig besorgt: die werden weitgehend ausgegast sein, und in der Restkonzentration unterhalb der Werte fabrikneuer Alternativen liegen. Entkernbar (Wände von innen entplanken usw.) wäre ein solches Haus durchaus - ich denke nur wie gesagt, das wird man nicht wollen, weil man im Zuschnitt ein unmodernes Haus erhielte. Aber: erzähle (und vor allem zeige) mehr, dann läßt sich das genauer einschätzen. Meine Prognose ist: ich werde danach am ehesten den Keller als nützlich weiterzuverwenden einschätzen, als Teilkeller eines größeren Neubaues zur Basis zu nehmen, und das Haus an sich eher abzuschlagen empfehlen. Aber warten wir es ab. Am besten baust Du hier jetzt wo Dein Thread noch am Anfang steht den ausgefüllten Fragebogen vom Kopf der Grundriss-Rubrik (dort angepinnt) ein, und fügst Bilder einschließlich eines Luftbildes und/oder Katasterauszuges hinzu.
 
N

NormanHH

Hi 11ant,

vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort!

Mir geht es garnicht so sehr darum hier im letzten Detail zu erörtern, was der vermutlich sinnvollste Weg ist. Wir sind uns schon ziemlich sicher, dass wir alles oberhalb des Kellers abreißen müssten um unsere Vorstellungen umsetzen zu können und ein den heutigen Ansprüchen entsprechendes Eigenheim zu bekommen.

Uns geht es im nächsten Schritt um eine "Machbarkeitsprüfung". D.h.,
a) was kostet ein Abriss bis zur Kellerdecke inkl. Schadstoffentsorgung
b) was kostet es etwas neues drauf zu bauen (aktuell noch recht unentschlossen ob Fertighaus oder Massivhaus. Hier wird ggf. das Geld entscheidend sein)

Um das zu prüfen würden wir ganz gerne wissen, an welche Unternehmen man sich da am besten wendet. In den letzten Tagen habe ich über persönliche Kontakte hin und wieder Generalunternehmer als sinnvollen Erstkontakt genannt bekommen. Wenn du bzw. andere der Community hierzu Ratschläge habt, wäre das super hilfreich für uns.

Liebe Grüße aus Hamburg
 
D

danixf

a) was kostet ein Abriss bis zur Kellerdecke inkl. Schadstoffentsorgung
Hier hat keiner eine Glaskugel. Das hängt an diversen Faktoren von Größe bis zur Bausubstanz. Gibt doch etliche Firmen gerade in HH die darauf spezialisiert sind. Anrufen und Termin vereinbaren. Bis zum Angebot ist das häufig sogar gratis. Ehlert & Söhne, Wilko Wagner, TH Rückbau um nur ein paar zu nennen.
b) was kostet es etwas neues drauf zu bauen (aktuell noch recht unentschlossen ob Fertighaus oder Massivhaus. Hier wird ggf. das Geld entscheidend sein)
Kannst dir ein TinyHouse drauf stellen. Kostet dann vielleicht 25k. Oder soll es doch die 3 Mio Villa werden?
Bei dieser Fragestellung leider ebenfalls nicht möglich zu beantworten.
Aber um dir einen groben Preis zu nennen rechne mal mit 2600-2800€ pro QM + Nebenkosten. Bei einem einfachen Einfamilienhaus sind das dann um die 400k-500k.
Um das zu prüfen würden wir ganz gerne wissen, an welche Unternehmen man sich da am besten wendet.
Kontaktiere einfach sämtliche Unternehmen und besorgt euch Kataloge. Besucht die diversen Musterhausparks rund um HH um überhaupt zu wissen was ihr am Ende eigentlich wollt. Wenn ihr was passendes gefunden habt Termin vereinbaren und Gespräch suchen. Die erzählen euch dann schon wie teuer das wird. Und wenn es zu teuer ist, dann halt zum nächsten Anbieter.
 
K

konibar

Die Idee, den Keller weiterzuverwenden, sehe ich prinzipiell positiv - aber auch dies wäre am konkreten Objekt zu beurteilen.
d'accord.

Aber speziell bei FertigHäusern ist es doch unwahrscheinlich, einen neuen Grundriss zu finden,
der passig auf der KellerOberkante sitzt und alle Rohre an der passenden Stelle vorsieht.

AsbestEntsorgung kann richtig teuer werden. Das dürfen mW nur zertifizierte Betriebe machen.
mal eben so nebenbei is nich.
Dann vielleicht doch lieber einen Versiegelungsputz aufbringen ?!?
 
11ant

11ant

Aber speziell bei FertigHäusern ist es doch unwahrscheinlich, einen neuen Grundriss zu finden,
der passig auf der KellerOberkante sitzt und alle Rohre an der passenden Stelle vorsieht.
Danke für Deinen Einwurf zweier Denkfehler (die von einigen Mitlesern vermutlich ebenfalls begangen werden). Bauen auf Bestandskellern zwingt mitnichten zu solchen Kongruenzen - schon der Umrisse nicht, und auch Rohre kann man "verziehen".
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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