Beheizter Gehweg zur Vermeidung von Glatteis in der Schweiz

4,80 Stern(e) 4 Votes
A

aagaagaag

Ich stehe kurz davor, ein Einfamilienhaus am Hang zu kaufen, welches einen relativen steilen Gehweg (etwa 30m Länge) zur Strasse hat. Momentan ist das Haus leer und der Eingang ist voll verschneit/vereist. Schon nur zur Haustür zu kommen ist eine Heldentat mit wahrscheinlichen unfallchirurgischen Folgen!

Nun habe ich folgende Fragen:
  • Wäre es sinnvoll, eine Art Bodenheizung dort einzurichten? Ich habe gelesen, dass es sowas in nördlichen Ländern häufig installiert wird. Das wird zwar teuer, aber jemanden anzustellen, der den Weg täglich freiräumt ist auch nicht gerade preiswert.
  • Die Hausheizung funktioniert mit Erdsonden; ist es sinnvoll/machbar, das Warmwasser von der Erdsonde zum Gehweg zu leiten, oder eher eine Elektroheizung?
Danke um jeden Rat!
 
WilderSueden

WilderSueden

Beheizte Einfahrten gibt es, ist aber weder billig in der Anlage noch im Unterhalt. Denn letztendlich heizt du ja direkt in die Kälte. Mal abgesehen davon, dass du als Hauseigentümer nicht einfach den Gehweg im Gemeindebesitz umbauen darfst. Falls die Hausheizung noch Reserven hat, könnte man da sicherlich einen weiteren Heizkreis anschließen.

Ist meiner Meinung nach aber vollkommen übertrieben und eher ein Statussymbol. Wenn du im Haus wohnst, räumst du bei Schneefall einmal mit der Schaufel und dann wirfst du eine Ladung Streusplitt drauf. Die Gemeinden stellen in der Regel Behälter mit Splitt auf (zumindest hier). Und dann hast du keine Probleme mit Glatteis mehr.
 
Y

ypg

Wäre es sinnvoll, eine Art Bodenheizung dort einzurichten? Ich habe gelesen, dass es sowas in nördlichen Ländern häufig installiert wird.
Hat man als Eigentümer/Bauherr damals gemacht, wenn einem Energie egal war, weil man sie bezahlen konnte.
Das war auch in meinen Augen so ein Ding für Neureiche, die sich mit ihrem Grund und Boden gar nicht beschäftigen wollten, noch zum Sklaven machen.
Heutzutage wird man wohl dafür gesteinigt Hier im Forum schon für den Gedanken, Energie nach draußen zu pulvern.

Zuwegungen mit Steigungen kann man ggf auch verändern, indem man Kurven einbaut, Stufen, ein Geländer und ja es gibt auch noch Splitt und Sand, was man aufbringen kann.
 
A

aagaagaag

Besten Dank für die moralischen Begutachtungen meiner Frage. Mir geht es aber primär um die technischen und wirtschaftlichen Aspekte. Den Internet-Polizisten steht frei, mich als "neureich", oder "Statussymbol-süchtig" einzustufen. Abschätzige Bemerkungen von Unbekannten sind in Internetforen unvermeidbar, vor allem wenn vorwiegend Männer aktiv sind. Dieses Grundrauschen stört mich aber nicht, sofern ich kompetente technische Infos erhalte.
  • Das Haus hat 150 m2 Flachdach. Deswegen kann ich problemlos die erforderliche Energie autark und umweltschonend mit Photovoltaik erstellen. Die Kombination Photovoltaik+Erdsonde erscheint mir auf erstem Blick sehr geeignet für ein solches Projekt - aber ich bin kein Fachmann.
  • Es geht mir darum, dass weder ich noch meine Besucher auf dem Glatteis ausrutschen und sich den Femurkopf brechen. Ich bin 63 Jahre alt, lebe alleine, fahre 38km/Tag zur Arbeit mit dem Fahrrad, und bin noch fit genug um Schnee selber zu schaufeln. Ob ich es in 10 Jahren immer noch sein werde, ist aber fraglich.
  • Wie schon vorher gesagt, die Wirtschaftlichkeit ist schwer zu eruieren. Hierzulande (Schweiz) jemanden anzustellen, um Schnee zu räumen, kostet mindestens 35 CHF/Std. (also 40 €) einschliesslich Lohnnebenkosten, und das Ergebnis ist nicht immer optimal. Bei meiner gegenwärtigen Mietwohnung hat es jede Menge Glatteis trotz Schaufeln. Eine "Gehweg-Bodenheizung" lässt sich sicher nicht in 1-2 Jahren amortisieren, aber eine realistische Rechnung braucht schon ein Paar handfeste Daten. Darum meine Frage.
  • Der Gehweg von der Strasse zum Haus gehört übrigens zum Grundstück. Eine Baugenehmigung werde ich auf jeden Fall brauchen, selbst wenn ich nur ein unbeheiztes Geländer anbringe (was wohl das Minimum wäre). Ich denke aber, die kriege ich problemlos.
 
H

Harakiri

Ganz so einfach ist dies mit Wärmepumpe nicht, denn du kannst keine wasserbasierte Freiflächenheizung ohne Frostschutzmittel sinnvoll betreiben. Sprich, Fußbodenheizung und Außenheizung müssen streng getrennt werden - es ist auch eine zusätzliche Steuerung vorzusehen, idealerweise mit Eisfühler, um nur dann zu heizen, wenn wirklich notwendig. Muss aber geprüft werden, ob die Umwälzpumpen in der Lage sind, den Durchfluss auch für die Außenflächen zu bringen (insbesondere wegen Gefälle).

Elektrisch wäre einfacher umzusetzen, allerdings nicht besonders effizient - optimal wäre natürlich mit Photovoltaik-Anlage eine einfache Steuerung einzubauen, um nur dann zu enteisen, wenn Photovoltaik-Überschuss vorhanden ist ... aber du möchtest dabei oft nachts loslegen, gerade dann liegt aber ganz bestimmt kein Photovoltaik-Überschuss vor.
 
H

Harakiri

Ah so, wenn ich danach geschaut habe, war für elektrische Systeme mit ca. 25 bis 30 kWh/m² beheizter Fläche jährlichen Verbrauch zu rechnen. Je nach Außentemperaturverhältnisse & Lage kann natürlich auch deutlich mehr werden.
 
Zuletzt aktualisiert 31.10.2024
Im Forum Baufragen Allgemeines gibt es 22 Themen mit insgesamt 171 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Beheizter Gehweg zur Vermeidung von Glatteis in der Schweiz
Nr.ErgebnisBeiträge
1Neubau Einfamilienhaus mit Flüssiggas - auch ohne Photovoltaik oder Solar möglich? 24
2Zusammenarbeit von Luft-Wasser-Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlage und Speicher 38
3Photovoltaik bei Haus mit fünf Wohneinheiten Erfahrungen? 18
4Photovoltaik Anlage 120qm Wohnfläche - Dach vollklatschen? 45
5Photovoltaik Anlage mit Nachspeicheröfen 12
6Photovoltaik Anlage: Wie viel kWp reichen bei einem Haus? 81
7Photovoltaik Anlage Ausrichtung 15
8Photovoltaik Anlage + Speicher mit oder ohne Cloudtarif 13
9Gas mit Solarthermie? oder Wärmepumpe mit Photovoltaik? Beratung 149
10Photovoltaik-Anlage: Kosten, Einsparpotenzial? - Erfahrungen? 240
11Optimierung Wärmepumpe LWD 70A mit Photovoltaik 16
12Pellets mit Solarthermie oder Photovoltaik? 37
13Endspurt - Heizung, Photovoltaik, KNX; alles unter einen Hut bringen 57
14Photovoltaik Auslegung Wärmepumpe mit berücksichtigen oder nicht? 20
15Photovoltaik-Anlage - Aufstellung im Hauswirtschaftsraum 10
16Gasheizung + Photovoltaik ohne Nachweis möglich 15
17Wärmepumpe + Photovoltaik-Anlage mit oder ohne Speicher 11
18Photovoltaik-Anlage nachträglich in Finanzierung einbringen? 27
19Einschätzung Photovoltaik-Anlage, Dimensionierung 16
20Gas mit Solarthermie oder Wärmepumpe? Und eventuell Photovoltaik? 13

Oben