Sehr hohe Luftfeuchtigkeit in allen Räumen

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WilderSueden

WilderSueden

Dann müssten ja alle Häuser aus den 60ern wegschimmeln. Da das nicht der Fall ist, müssen hier (noch) andere Probleme bestehen.
Tun ja auch viele. Mit den alten Fenstern ist das noch kein großes Problem, die machen Dauerlüftung. Im Altbau hat man auch schnell kalte Füße, da fühlen sich 20 Grad nicht so an, wie 20 Grad im Neubau. Also wird meistens deutlich höher geheizt. Und dann kommt man so langsam in den Bereich, in dem man den Schimmel nur noch hinter dem schrank hat und nicht sieht
Hier hat der TE die Fenster getauscht und müsste jetzt x Luftwechsel pro Tag manuell erreichen. Schafft er aber nicht, weil das fast keiner schafft. Bei wenig Wind müsste man die Fenster viel zu lange offen lassen, bei Wetter wie heute, macht man gar keinen Durchzug. Unangenehm ist die kalte Luft von draußen ohnehin. Nach dem Duschen lüften ist schön und gut, aber eigentlich müsste man eine Stunde später nochmal lüften, um die Restfeuchte von Handtüchern und Dusche loszuwerden. Da sitzt man aber meistens im Büro und selbst wenn man im Home Office ist, macht das kaum einer. Die Wände der späten 60er und frühen 70er sind auch eine rechte Katastrophe, Energie war ja billig und bauen auch. Insofern wundert mich nicht, dass der Vorbesitzer da schon mit einer Innendämmung rumgemacht hat. Die wegzureißen war natürlich absolut kontraproduktiv und wäre nur dadurch zu toppen, dass man die jetzt in Eigenleistung wieder anbringt. Eine schlecht gemachte Innendämmung schimmelt nämlich richtig schön zwischen Dämmung und Wand

Die große Frage ist jetzt: soll die Ursache behandelt werden oder nur das Symptom?
 
X

xMisterDx

Bei den derzeitigen Temperaturdifferenzen von draußen zu drinnen vor allem morgens, benötigt man keinen "Durchzug" um einen guten Luftaustausch zu erreichen. Ganz im Gegenteil, Durchzug ist oft kontraproduktiv, weil man die besonders feuchte Luft aus Schlaf- und Badezimmer damit im gesamten Haus verteilt... hab mal von Leuten gehört, die auf ihrem Kaltdachboden eine Eishöhle produziert haben, weil die Luke ständig offen war und direkt neben dem Bad lag, wo natürlich nach dem Duschen die Tür offen stand. Feuchte Luft, eiskaltes Dach... Eishöhle...

Ob die Innendämmung vom Vorbesitzer wirklich fachgerecht angebracht war, lassen wir mal dahingestellt. Wissen wir nicht.

Kurzfristig kann er ohnehin nur die Symptome lindern. Bevor man eine neue Niere bekommt, "rennt" man in der Regel jahrelang zur Dialyse. Die wenigsten liegen 2 Wochen auf dem Tisch, weil sie jemanden kennen, der eine Niere spenden kann.
So auch hier. Handwerker, die ihm ne dezentrale Lüftung einbauen oder die Wand dämmen, egal ob innen oder außen, wird er in diesem Winter nicht mehr finden.
Also Symptome bekämpfen: Heizen, lüften, heizen, lüften, usw.

Und wenn man "Ölheizung" liest, dann sollte ohnehin klar sein, dass eine energetische Sanierung mittelfristig unausweichlich sein wird. Es sei denn "zurück in die 70er"-Sahra verbündet sich nach der Wahl 2025 mit "zurück in die 30er"-Tino und zaubern eine nagelneue 6-strängige Öl- und Gaspipeline durch die Ostsee aus dem Hut, die kurz vor der Inbetriebnahme steht.
Ich mag meine Gasheizung zwar, aber bin Realist genug, dass sie wohl die letzte ihrer Art in meinem Leben sein wird.
 
WilderSueden

WilderSueden

Eine offene Luke zum Dachboden ist ohnehin ein Schuss ins Knie. Auf dem Niveau brauchen wir nicht argumentieren und darum geht es gerade auch nicht. Hier geht es darum, dass dem TE die Wand schimmelt, weil es bei seinem Haus bei normalen Innentemperaturen unmöglich ist, die Luft trocken genug zu bekommen
 
H

HeimatBauer

Das Thema "relative vs. absolute Luftfeuchtigkeit" wurde ja schon erwähnt, die kontinuierliche Entstehung von Luftfeuchtigkeit ebenso. Daher werfe ich mal wieder den Differenzfeuchte-gesteuerten Lüfter im Bad in die Runde. Der lüftet dann, wenn es sinnvoll ist. Platzieren würde ich den a) im Bad und b) überall dort wo es ein individuelles Feuchtigkeitsproblem gibt.

Selbstverständlich löst das nicht das Problem des ebenso häufigen wie unsinnigen Wandaufbaus der hier durch die Entfernung der Dämmung bei Dämmung der Fenster auf die Spitze getrieben wurde. Das muss schnellstmöglich behoben werden.
 
A

andre007

Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen und Tipps.

Ich habe für mich folgende todos eingeplant.
  1. Im Schlafzimmer testweise die Nordwand mit Klimaplatten von innen dämmen.
  2. Wenn es nicht ausreicht, Einblasdämmung und Lüfter einbauen.
  3. Braucht jemand eine Niere? Will das Haus dämmen?
Grüße Andre
 
K

KarstenausNRW

3. Braucht jemand eine Niere? Will das Haus dämmen?
Traust Du Dir zu, das Haus selbst von außen zu dämmen (mit Freunden oder ggf. Kleinanzeigen)? Dann kannst Du das für ein "Taschengeld" machen. Das Material wird für eine KfW55 Hülle deutlich unter 10.000€ liegen. Dämmung, Kleber, Dübel, mineralischer Putz, mineralische Farbe, Laibungen, Fensterbänke Aluminium.
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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