Wasser zwischen Kellerboden und Bodenplatte

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P

Peppito

Hallo zusammen,

vor über einem Jahr haben wir eine Doppelhaushälfte gekauft. Die andere gehört weiter dem Verkäufer (der auch Bauherr war und selbst Handwerker ist) und wird vermietet.

Durch die extremen Regenfälle letzte Woche und einem verstopften Abfluss in der Einfahrt ist leider unser Kellerfensterschacht vollgelaufen und das Wasser in den Keller eingedrungen. Es stand ca. 3cm hoch in allen Räumen. Wir haben es 3-4 Stunden später komplett aufnehmen können.

Die Wände sind im unteren Teil allerdings feucht geworden und sind es nach 1 Woche immer noch. Gefühlt wird es immer mehr.
Es sieht aus als wenn die Feuchtigkeit auf Kniehöhe hochgezogen wurde. Die Farbe bröckelt auch schon ab.

Das skurrile ist – bei unseren Nachbarn wo kein Wasser eingedrungen war – bildete sich 2 Tage später das gleiche Bild. nicht nur an der Wand zu uns sondern überall.

Der Verkäufer/Bauherr hat nun in seinem Keller heute einige Probebohrung durch die Fliesen+Estrich+Isolierschicht gemacht. Dort steht das Wasser zwischen Abdeckplatte und Isolierschicht!!
(Habe noch nicht mit ihm sprechen können...., sondern nur mit den Mietern.)

Was kann da schief gelaufen sein? Ist es Wasser aus unserem Keller welches nach unten durch die Fliesenfugen + Estrich gesickert ist? Geht das überhaupt in so kurzer Zeit?
Kann es sein, dass der Grundwasserspiegel oder durch Stauwasser (ggf. durch die Sickergrube neben dem Haus) hochgestiegen ist und sein Weg irgendwie zwischen die Bodenplatte gefunden hat? Wir haben keine Weiße Wanne oder ähnliches, sondern nur eine mit Bitumen isolierte Kellermauer. Laut den damaligen Bodenproben existiert in den oberen 5 Meter kein Grundwasser.

Wir sind ziemlich ratlos, frustriert und haben Angst, dass das Haus ein wirtschaftliches Fiasko für uns wird.

Würdet ihr mir empfehlen einen unabhängigen Gutachter und sogar vorsichtshalber Anwalt einzuschalten?
Wird der wie auch immer geartete Schaden wohl unter der Gewährleistung laufen?

Ich Bedanke mich schon mal für eure Zeit, den Einschätzungen und Tipps.
 
B

Bauexperte

Guten Abend,

zunächst einmal: Ruhe bewahren, auch wenn es aktuell schwer fällt!

Durch die extremen Regenfälle letzte Woche und einem verstopften Abfluss in der Einfahrt ist leider unser Kellerfensterschacht vollgelaufen und das Wasser in den Keller eingedrungen. Es stand ca. 3cm hoch in allen Räumen. Wir haben es 3-4 Stunden später komplett aufnehmen können.

Die Wände sind im unteren Teil allerdings feucht geworden und sind es nach 1 Woche immer noch. Gefühlt wird es immer mehr. Es sieht aus als wenn die Feuchtigkeit auf Kniehöhe hochgezogen wurde. Die Farbe bröckelt auch schon ab.
Es kann viele Gründe haben, weshalb die Feuchte im Haus steht; zu raten, weshalb und warum bringt Dich nicht weiter. Im Gegenteil, je länger Du grübelst, umso nervöser wirst Du werden! Es wird Dir keiner der User hier - jedenfalls Niemand, der bei klarem Verstand ist (hoffe ich) - eine Einschätzung abgeben, wo die Ursache liegen "kann". Das wäre imho unverantwortlich!

  • Hast Du mit Deinem Verkäufer schon gesprochen oder ihn nachweislich schriftlich informiert?
  • Wer ist für den verstopften Abfluss in der Einfahrt verantwortlich? Wodurch war er verstopft?
  • Wer die Gewährleistung schuldet - so es überhaupt im Verschulden eines Handwerksbetriebes liegt - kannst nur Du wissen, da Du Dich nicht zum ehemaligen Bauvorhaben selbst geäußert hast. Wer hat gebaut? Der Verkäufer selbst mit weiteren Handwerksbetrieben oder hat er via Generalübernehmer gebaut? Existieren Bürgschaften oder Gewährleistungseinbehalte?
  • Wurde gemäß Vorgaben lt. Bodengutachten im Erdreich gegründet, der Keller gebaut?
  • Hast Du eine Elementarversicherung abgeschlossen und/oder mit Deiner Versicherung gesprochen? Die Versicherer haben eigene Gutachter, ggf.. schicken sie einen Sachverständigen, der den Schaden begutachtet.
Ich persönlich würde die Hinzuziehung eines RA oder Gutachters erst in Betracht ziehen, wenn Du weder mit Deinem ehemaligen Verkäufer, noch Deiner Versicherung zu einer vernünftigen Regulierung findest. Was ich aber in jedem Fall machen würde, wäre die Aufstellung von Trocknungsgeräten und die Situation vor Ort bildlich festhalten sowie schriftlich dokumentieren. Es wird wieder regnen und solange ungeklärt ist, woher das Wasser kommt, würde ich weiteres Eindringen in die Bausubstanz verhindern wollen; unabhängig von der Feststellung des Verursachers.

Viel Erfolg und Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 28.07.2025
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