Wasser zwischen Kellerboden und Bodenplatte

4,50 Stern(e) 4 Votes
P

Peppito

Hallo zusammen,

vor über einem Jahr haben wir eine Doppelhaushälfte gekauft. Die andere gehört weiter dem Verkäufer (der auch Bauherr war und selbst Handwerker ist) und wird vermietet.

Durch die extremen Regenfälle letzte Woche und einem verstopften Abfluss in der Einfahrt ist leider unser Kellerfensterschacht vollgelaufen und das Wasser in den Keller eingedrungen. Es stand ca. 3cm hoch in allen Räumen. Wir haben es 3-4 Stunden später komplett aufnehmen können.

Die Wände sind im unteren Teil allerdings feucht geworden und sind es nach 1 Woche immer noch. Gefühlt wird es immer mehr.
Es sieht aus als wenn die Feuchtigkeit auf Kniehöhe hochgezogen wurde. Die Farbe bröckelt auch schon ab.

Das skurrile ist – bei unseren Nachbarn wo kein Wasser eingedrungen war – bildete sich 2 Tage später das gleiche Bild. nicht nur an der Wand zu uns sondern überall.

Der Verkäufer/Bauherr hat nun in seinem Keller heute einige Probebohrung durch die Fliesen+Estrich+Isolierschicht gemacht. Dort steht das Wasser zwischen Abdeckplatte und Isolierschicht!!
(Habe noch nicht mit ihm sprechen können...., sondern nur mit den Mietern.)

Was kann da schief gelaufen sein? Ist es Wasser aus unserem Keller welches nach unten durch die Fliesenfugen + Estrich gesickert ist? Geht das überhaupt in so kurzer Zeit?
Kann es sein, dass der Grundwasserspiegel oder durch Stauwasser (ggf. durch die Sickergrube neben dem Haus) hochgestiegen ist und sein Weg irgendwie zwischen die Bodenplatte gefunden hat? Wir haben keine Weiße Wanne oder ähnliches, sondern nur eine mit Bitumen isolierte Kellermauer. Laut den damaligen Bodenproben existiert in den oberen 5 Meter kein Grundwasser.

Wir sind ziemlich ratlos, frustriert und haben Angst, dass das Haus ein wirtschaftliches Fiasko für uns wird.

Würdet ihr mir empfehlen einen unabhängigen Gutachter und sogar vorsichtshalber Anwalt einzuschalten?
Wird der wie auch immer geartete Schaden wohl unter der Gewährleistung laufen?

Ich Bedanke mich schon mal für eure Zeit, den Einschätzungen und Tipps.
 
B

Bauexperte

Guten Abend,

zunächst einmal: Ruhe bewahren, auch wenn es aktuell schwer fällt!

Durch die extremen Regenfälle letzte Woche und einem verstopften Abfluss in der Einfahrt ist leider unser Kellerfensterschacht vollgelaufen und das Wasser in den Keller eingedrungen. Es stand ca. 3cm hoch in allen Räumen. Wir haben es 3-4 Stunden später komplett aufnehmen können.

Die Wände sind im unteren Teil allerdings feucht geworden und sind es nach 1 Woche immer noch. Gefühlt wird es immer mehr. Es sieht aus als wenn die Feuchtigkeit auf Kniehöhe hochgezogen wurde. Die Farbe bröckelt auch schon ab.
Es kann viele Gründe haben, weshalb die Feuchte im Haus steht; zu raten, weshalb und warum bringt Dich nicht weiter. Im Gegenteil, je länger Du grübelst, umso nervöser wirst Du werden! Es wird Dir keiner der User hier - jedenfalls Niemand, der bei klarem Verstand ist (hoffe ich) - eine Einschätzung abgeben, wo die Ursache liegen "kann". Das wäre imho unverantwortlich!

  • Hast Du mit Deinem Verkäufer schon gesprochen oder ihn nachweislich schriftlich informiert?
  • Wer ist für den verstopften Abfluss in der Einfahrt verantwortlich? Wodurch war er verstopft?
  • Wer die Gewährleistung schuldet - so es überhaupt im Verschulden eines Handwerksbetriebes liegt - kannst nur Du wissen, da Du Dich nicht zum ehemaligen Bauvorhaben selbst geäußert hast. Wer hat gebaut? Der Verkäufer selbst mit weiteren Handwerksbetrieben oder hat er via Generalübernehmer gebaut? Existieren Bürgschaften oder Gewährleistungseinbehalte?
  • Wurde gemäß Vorgaben lt. Bodengutachten im Erdreich gegründet, der Keller gebaut?
  • Hast Du eine Elementarversicherung abgeschlossen und/oder mit Deiner Versicherung gesprochen? Die Versicherer haben eigene Gutachter, ggf.. schicken sie einen Sachverständigen, der den Schaden begutachtet.
Ich persönlich würde die Hinzuziehung eines RA oder Gutachters erst in Betracht ziehen, wenn Du weder mit Deinem ehemaligen Verkäufer, noch Deiner Versicherung zu einer vernünftigen Regulierung findest. Was ich aber in jedem Fall machen würde, wäre die Aufstellung von Trocknungsgeräten und die Situation vor Ort bildlich festhalten sowie schriftlich dokumentieren. Es wird wieder regnen und solange ungeklärt ist, woher das Wasser kommt, würde ich weiteres Eindringen in die Bausubstanz verhindern wollen; unabhängig von der Feststellung des Verursachers.

Viel Erfolg und Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
Im Forum Keller gibt es 340 Themen mit insgesamt 3648 Beiträgen

Ähnliche Themen
29.01.2014Kosten sparen/Keller/günstige Fliesen/versiegelter Estrich? Beiträge: 13
05.04.2017Supergau - Wasserrohrbruch, Estrich feucht Beiträge: 31
10.05.2015Estrich schief - Beseitigung Mangel abgelehnt Beiträge: 52
30.04.2017Estrich zu hoch eingebracht - Raumhöhe dadurch niedriger Beiträge: 11
28.06.2017Kosten Keller - Wird die Bodenplatte gegengerechnet? Beiträge: 17
30.04.2018Neubau - Keller Fliesen sofort verlegen ratsam? (Feuchtigkeit) Beiträge: 14
05.11.2017Estrich im Bad falsch eingebracht - Was tun? Beiträge: 18
08.12.2008Wie wird der Keller wasserdicht ? Beiträge: 10
02.02.2017Lüften/Trocknen nach Einbringung Estrich/Innenputz sinnvoll? Beiträge: 15
15.03.2018Wann ist ein Hang ein Hang? Keller vs. Bodenplatte Beiträge: 19
08.01.2018Grundrissplanung Bungalow mit Keller an leichter Hanglage Beiträge: 26
26.10.2019Bodenbelag Doppelgarage - Estrich mit 2K-Anstrich? Epoxidharz Beiträge: 19
28.01.2023Geringe Betonüberdeckung beim Keller „weiße Wanne“ Beiträge: 12
24.10.2018Feuchte Wände in Neubau im Keller - Bauausführungs-Fehler? Beiträge: 16
20.11.2017Folgewasserschaden - Erfahrungen mit Versicherung? Beiträge: 25
14.08.2021Schimmel im Keller: Feuchtigkeit von unten oder Kondensatproblem Beiträge: 18
13.08.2019Belag für die Einfahrt? Beiträge: 17
13.04.2020Keller oder Garage, oder Keller mit integrierter Garage Beiträge: 14
10.02.2022Estrich Heizprogramm falsch eingestellt und Heizschlange gelöst Beiträge: 18
22.12.2020Dürfen Fliesen auf frischen Estrich gelegt werden? Beiträge: 12
07.05.2023Abnahme der Bodenplatte durch Gutachter sinnvoll? Beiträge: 55
19.08.2017Baukosten in BW für Einfamilienhaus mit 200m2 Keller und Doppelgarage Beiträge: 38
20.08.2016Büro in den Keller verlegen? Beiträge: 20
01.08.2018Baufirma verlangt Extrakosten wegen zusammenarbeit mit Gutachter Beiträge: 21
28.01.2010Haus mit oder ohne Keller? - Erfahrungen Beiträge: 20
11.10.2018Bauen ohne Keller - Carport, Garage? Beiträge: 18
11.02.2017Estrich Belegreif heizen Beiträge: 23
24.06.2017Doppelhaushälfte, wir ohne Keller, Nachbar mit Keller Beiträge: 23
21.02.2016Abwasserabführung im Keller möglich? Beiträge: 18

Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben