Rechnet sich eine Lüftungsanlage? Spart man damit Geld?

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LarsBr80

LarsBr80

Hallo liebe Community,

wir haben eine dezentrale Lüftungsanlage von Südwind (Ambientika smart) verbaut. Die Vorteile wie immer frische Luft, weniger Pollen im Haus und Lärmschutz durch geschlossene Fenster sind ja wirklich attraktiv. Allerdings sind die Kosten für die Anschaffung und Installation der Geräte ja schon nicht billig!

Uns wurde vom Handwerker gesagt, dass wir dadurch auch Heizkosten sparen, dass sich der Aufwand in 10 Jahren schon rechnet. Kann das hinkommen? Ich meine, die Dinger - auch mit Wärmerückgewinnung brauchen doch auch Strom und heizen müssen wir trotzdem? Hinzu kommen die Wartungskosten (neue Filter,...).

Hat jemand da mal konkret durchgerechnet oder Ahnung von den Zahlen?
 
S

Schnackischnak

Servus,

technisch stimmt, dass eine dezentrale Lüftung mit Wärmerückgewinnung die Lüftungsverluste spürbar reduziert und sich das auf die Heizkosten auswirkt. Trotzdem: Der Effekt ist oft geringer, als Broschüren es versprechen, vor allem in nicht top-sanierten Häusern. Stromkosten, Filterwechsel und Anschafung sind nicht zu übersehen und verschieben die Rechnung. Ohne großzügige Annahmen sind zehn Jahre als Zeitraum für eine Amortisation zwar möglich, in der Realität aber eher knapp kalkulliert – eher muss man mit 12 bis 15 Jahren rechnen, je nach Gebäude.

Werden die Anlagen nur wegen der erwarteten Einsparung gekauft, ist Enttäuschung nich ausgeschlossen. Komfort, Luftqualität und Pollenfilterung stechen den Spareffekt meistens aus.

Schnackischnak
 
N

nordanney

Hallo liebe Community,

wir haben eine dezentrale Lüftungsanlage von Südwind (Ambientika smart) verbaut. Die Vorteile wie immer frische Luft, weniger Pollen im Haus und Lärmschutz durch geschlossene Fenster sind ja wirklich attraktiv. Allerdings sind die Kosten für die Anschaffung und Installation der Geräte ja schon nicht billig!

Uns wurde vom Handwerker gesagt, dass wir dadurch auch Heizkosten sparen, dass sich der Aufwand in 10 Jahren schon rechnet. Kann das hinkommen? Ich meine, die Dinger - auch mit Wärmerückgewinnung brauchen doch auch Strom und heizen müssen wir trotzdem? Hinzu kommen die Wartungskosten (neue Filter,...).

Hat jemand da mal konkret durchgerechnet oder Ahnung von den Zahlen?
Das kannst Du recht schlecht konkret rechen. Wie oft und lange hättest Du die Fenster/Terrassentüren bei welchen Temperaturen aufgemacht? Wenn Du das für Dich und Dein Haus konkret sagen kannst, könntest Du ausrechnen, welche Heizenergie rausgelüftet worden wäre. Viele Konjunktive.
Welchen Stromverbrauch haben die Lüfter? Meine Verbrauchen rd. 7 Watt pro Stunde bei Grundlüftung. Bei sechs Stück sind das 363kWh Strom.
Wenn ich jetzt unterstelle, dass ich "nur" 20% Heizkosten einspare und für meine 120qm anhand der IST-Verbräuche schaue, dann spare ich etwa 260kWh Strom für die Wärmepumpe (hatte im letzten Jahr nur für die Heizung lt. Stromzähler Wärmepumpe 1.026kWh Stromverbrauch) - also würde sich der Lüfter gar nicht rechnen. Zumindest nicht finanziell.
Trotzdem würde ich sie immer wieder verbauen aufgrund der von Dir genannten Vorteile (gerade als Heuschnupfen von Gräsern geplagter Mensch).

Aufgrund von Studien werden im Neubau etwa 40% der Heizkosten durch eine (zentrale) Kontrollierte-Wohnraumlüftung eingespart. Aufgrund der geringen Heizkosten ist das aber immer ein schlechtes Geschäft.
 
R

RotorMotor

Ich schließe mich an, dass die Lüftungsanlage sich durch die direkt eingesparten Heizkosten durch Lüftung nicht rechnen wird.

Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man Häuser gar nicht mehr so gut gedämmt und vor allem so dicht bauen könnte ohne Lüftungsanlage. Es also insgesamt einen größeren Beitrag leistet als nur die Lüftungsverluste zu reduzieren.
 
11ant

11ant

wir haben eine dezentrale Lüftungsanlage von Südwind (Ambientika smart) verbaut. [...] Allerdings sind die Kosten für die Anschaffung und Installation der Geräte ja schon nicht billig! [...] Ich meine, die Dinger - auch mit Wärmerückgewinnung brauchen doch auch Strom und heizen müssen wir trotzdem? [...] Hat jemand da mal konkret durchgerechnet oder Ahnung von den Zahlen?
Weshalb habt Ihr Euch für eine dezentrale Lösung entschieden (reden wir von einem Bestandshaus ?) ?
Eine dezentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung ist primär eine Nachrüstlösung oder für Anwendungen gedacht, wo nur eine Minderheit der Räume mit einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung ausgestattet sein soll. Die Idee der Wärmerückgewinnung funktioniert am besten (und effizientesten) mit einer zentralen Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Eine dezentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung bedeutet im wesentlichen einen Komfortgewinn (ibs. für die außer Haus arbeitende Bevölkerung, die aus Abwesenheit tagsüber nicht adäquat analog lüften könnte), und wird sich für sich betrachtet nicht "rechnen".
Das regelrechte Gegenteil von "sich rechnen" wird eine dezentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung, wenn sie in einem Neubau gewählt wird: dort erwartet ein Nachbesitzer die zeitgemäßere zentrale Kontrollierte-Wohnraumlüftung, die dann ja nachgerüstet werden müßte (was konstruktionsbedingt unnötig teuer ist).
 
wiltshire

wiltshire

Uns wurde vom Handwerker gesagt, dass wir dadurch auch Heizkosten sparen, dass sich der Aufwand in 10 Jahren schon rechnet.
Es gibt Annahmen zu Preisen, Preisentwicklung, Nutzungsverhalten, Verbrauchsmaterial, Opportunitäten etc. die eine solche Amortisationsrechnung mal möglich, mal nicht möglich machen.

Hat jemand da mal konkret durchgerechnet oder Ahnung von den Zahlen?
Ja klar hab ich solche Rechnungen angestellt und fast jeder wird hier dazu neugen, sein eigenes System "schön" zu rechnen.
Wir haben uns einen Grundofen "schön" gerechnet. Du hast ne gute und funktionierende Heizung mit geringen Betriebskosten, die Dir nicht weglaufen. Dieses Geld hast Du bereits investiert. Vergiss mal jetzt das Nachrechnen auf 8, 10, 15 oder 20 Jahre und genieße Dein Haus.
 
Zuletzt aktualisiert 24.07.2025
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