Klima-Anlage nachrüsten --> KFW Förderung weg?

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Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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Scout

Dazu hätte ich gerne mal eine Quelle. Bis dahin sage ich: "Quatsch!"

Die Physik hinter meiner Behauptung:
Delta t im Winter ~ 35°
Delta t im Sommer ~ 10°

Warum jetzt letzteres mit der selben Technik 3x mehr Energie brauchen soll...
Bitte nicht mit Maximum sondern mit dem Schnitt rechnen- die Durchschnittstemperatur im Winterhalbjahr 2020/2021 (=Heizperiode) lag zB für Bayern bei 1,9 °C.

Also knapp 20 Kelvin dT. Keine 35.

Und dazu kommt: die Sonneneinstrahlung unterstützt die Heizungsanlage- bis etwa 8° und etwas Sonne brauche etwa ich nicht zwingend eine Heizung. Sprich du hast "Rückenwind". Im Sommer ist es aber genau umgekehrt- jetzt muss die Heizungstechnik dagegen arbeiten, also "Gegenwind".
 
R

Reltaw2021

Dazu hätte ich gerne mal eine Quelle. Bis dahin sage ich: "Quatsch!"

Die Physik hinter meiner Behauptung:
Delta t im Winter ~ 35°
Delta t im Sommer ~ 10°

Warum jetzt letzteres mit der selben Technik 3x mehr Energie brauchen soll...
Ich bin froh, dass das jemand mit physikalischen Kenntnissen bezweifelt!

Meine Quelle: Ein Telefongespräch mit dem Techniker unseres Hausherstellers. Er bewohnt selbst ein altes Fertighaus (42 Jahre) und hat dafür mobile Klimaanlagen gekauft, die aber leider auf den Austoß der erzeugten Warmluft DURCH das offene Fenster angewiesen sind. Das ist energetisch sozusagen dann auch schon egal.

Der Grund meines Anrufes war der, dass ich von ihm wissen wollte, ob er an meiner Stelle tatsächlich die vom Haushersteller verkaufte Wärmepumpe mit Kühlfunktion einbauen wollen würde oder lieber gleich auf eine regelrechte Klimaanlage setzen würde.

Er würde die baulichen Vorbereitungen für eine richtige Klimaanlage treffen, wenn er neu baute. Begründung: Fertighäuser bringen nicht die MASSE mit um Temperaturen zu puffern. (Kirche im Mittelmeer Klima!)
Wenn die Luft nachts nicht sehr abkühlt, kann man sie eben auch nicht sinnvoll austauschen.
Im Unterschied zur massiven Kirche werden heutige Gebäude aber mit starken solaren Gewinnen durch Riesenfenster in Südlage errichtet. Viel Input, wenig Output.

Wenn du mir sagst, wo ich gucken kann, schaue ich auch gerne Mal in mein energetisches Gutachten für das Haus.
 
Zuletzt bearbeitet:
D

Deliverer

Ich habe heute ja meinen geduldigen Tag. Also:
Also knapp 20 Kelvin dT. Keine 35.
Immer noch mehr als mein angenommenes Maximum! im Sommer, oder?

Und dazu kommt: die Sonneneinstrahlung unterstützt die Heizungsanlage- bis etwa 8° und etwas Sonne brauche etwa ich nicht zwingend eine Heizung. Sprich du hast "Rückenwind".
Und im Sommer hast Du kühle Nächte und steile Sonne, die gar nicht zu den Südfenstern reinscheint. Gleichstand, würde ich sagen.

Im Sommer ist es aber genau umgekehrt- jetzt muss die Heizungstechnik dagegen arbeiten, also "Gegenwind".
Das jeweilige System arbeitet immer gegen die jeweiligen Energiezu- und abflüsse. An einem Ort mit einer Jahresmitteltemperatur von 22° könnte man wahrscheinlich einen Gleichstand zwischen Kühlenergie und Heizenergie erreidhen. Deutschland hat leider ca. 10°. Wahrscheinlich wird also mehr geheizt, als gekühlt. Wenn ich mich so umschaue, spricht das Verhätnis von Heizungen zu Klimaanlagen für meine Theorie. ;-)
Und ja, wenn man geschickt mit Fenstern und Verschattung spielt, kann man sowohl im Sommer, als auch im Winter Energie sparen.

Ich bleibe bei meiner Aussage, dass ich gerne Quellen hätte. Bis dahin muss meine Erfahrung mit insgesamt fünf Wärmepumpen in drei Haushalten und etwas Logic (s.o.) herhalten.

Aktuell mein Altbau:
Heizen: 5000 kWh, Kühlen 1500 kWh

Neubau (KfW55), bewohnt von Eltern:
Heizen: 2300 kWh, Kühlen 300 kWh

Das kann und wird ja nach Standort und Befindlichkeiten der Bewohner und des Hauses sicher immer mal schwanken. Deine Grundaussage, dass Kühlen 3 mal mehr Energie kosten würde, als Heizen, sehe ich aber nicht bestätigt. Eher mehr als andersrum.
 
D

Deliverer

Ich bin froh, dass das jemand mit physikalischen Kenntnissen bezweifelt!
Einer Thermoskanne ist es egal, ob Du Eistee oder Kaffee einfüllst...

Er bewohnt selbst ein altes Fertighaus (42 Jahre) und hat dafür mobile Klimaanlagen gekauft, die aber leider auf den Austoß der erzeugten Warmluft DURCH das offene FENSTER angewiesen sind.
Das disqualifiziert ihn, zum Thema Klimatisierung zu beraten. Die Dinger sind einfach nur Energieschleudern. Bitte nicht kaufen!
Ah und bitte auch nicht den Quatsch mit dem nassen Handtuch und dem Ventilator machen. Dann wirds nur noch schwüler. Das hilft so viel wie kratzen bei der Behandlung von Bienenstichen.

... die vom Haushersteller verkaufte Wärmepumpe mit Kühlfunktion einbauen wollen würde oder lieber gleich auf eine regelrechte Klimaanlage setzen würde.
Baut man ein Haus mit viel Masse, Fußbodenheizung, Betonkernaktivierung usw., ist es nie verkehrt die Kühlfunktion der Heizung mitzunehmen. Ein Hersteller, der dafür Aufpreis verlangt, sollte direkt ausgeschlossen werden. Außer einem zusätzlichen Kondensatwächter (der ja gerne 50,- € kosten darf) bedarf es dazu nur einem Haken in der Software der Wärmepumpe. Ist das nicht so, ist die Wärmepumpe eh schon Alteisen.
ABER: das kann nur ergänzend zu wenigstens einer Luft-luftwärmepumpe (Klimaanlage) funktionieren, da der relevante Teil - der Teil, der das "Wohnklima" positiv beeinflusst - die Entfeuchtung der Luft ist. Und das kann die Fußbodenheizung eben nicht. Im Gegenteil: Kühle ich die Luft im Haus ab, steigt die relative Luftfeuchtigkeit und "alles klebt".
Gemeinsam jedoch ergänzen sich die beiden Systeme sehr gut: Die "Dicke Berta" (Heizung) kann mit ihren bspw. 5 kW richtig ordentlich Wärmeenergie aus dem Haus ziehen. Gleichzeitig kann eine kleine, stromsparende Klimaanlage die Luft entfeuchten, was auch über Raumgrenzen hinweg sehr gut funktioniert.
Die Antwort ist also ja. Beides.

Er würde die baulichen Vorbereitungen für eine richtige Klimaanlage treffen, wenn er neu baute.
Ich würde gleich einbauen. Günstiger, sauberer, aktuell sogar gefördert. Aktuell haben zwei Freunde gebaut, beide (gegen meinen Vorschlag) keine Klima eingebaut (ist ja so gut isoliert!!). Die eine Familie schläft seit Tagen im Keller, die andere hat keinen und kotzt. (Zugegeben, dass ich recht hatte, hat aber natürlich noch keiner ;-)

Wenn du mir sagst, wo ich gucken kann, schaue ich auch gerne Mal in mein energetisches Gutachten für das Haus.
Wofür? Meiner Meinung nach sollte jeder halbwegs freistehende Neubau eine (kleine) Klimaanlage eingebaut haben. Genauso wie Kontrollierte-Wohnraumlüftung und das Dach komplett mit Photovoltaik voll. Dann wirds rund.
 
Tarnari

Tarnari

Auch in der Gefahr, dass ich gleich angefeindet werde.
Wir hatten jetzt unseren ersten Härtetest:
Ausgangslage:
36,5er Porenbeton, Südausrichtung, sehr große Fensterflächen, Raffstore, Fußbodenheizung im EG und OG, Dach ausgebaut mit Niedertemperaturheizkörpern, die an der Fußbodenheizung hängen, Solepumpe mit Kühlfunktion und Kontrollierte-Wohnraumlüftung.

Waren jetzt hier (Rheinland) viele Tage am Stück 34-36 Grad.
Die Heizung ist auf Kühlfunktion gegangen, die Kontrollierte-Wohnraumlüftung läuft Tag und Nacht mit Bypass auf niedrigster Stufe, Fenster immer zu, auch nachts. Raffstore tagsüber runter, Lamellen auf 50%.
Ergebnis, je nach Uhrzeit 23-25 Grad.
Ich finde das super und auch sehr angenehm. Der Boden ist nicht kalt, wie man so oft liest und die Temperatur genau richtig. Ich persönlich finde es aber auch sehr unangenehm aus dem Garten bei 35 Grad zu kommen und die Bude hat nur 21/22 Grad. Der Kontrast ist mir zu stark. Die 23-25 Grad kommen einem dennoch sehr kühl vor. Klar Luftfeuchte mit 65% könnte besser sein. Aber vielleicht wird das ja noch. Man sagt ja in einem Neubau ist die Feuchte in den ersten Jahren höher.
Wenn nicht ist auch ok. Ich fand’s sehr angenehm und bin sehr zufrieden mit unserem sommerlichen Wärmeschutz ohne Klimaanlage.

Das nur mal als anderen Blickwinkel.
 
Zuletzt aktualisiert 16.04.2024
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