Gaspreiserhöhung zum *1.1.2022*

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pagoni2020

Heute sind wir sehr fürs Energiesparen aber bitte immer ohne Komfortverlust oder Verlassen der Gewohnheiten.
Das finde ich äußerst treffend beschrieben.
Ein bestimmter Teil an nötiger Einspatung an Energie wird erst dadurch nötig, dass die Energie zuvor einen mMn nach überhöhten Standard verbraucht wurde. Sicherlich überzogen aber dabei fällt mir immer wieder das Ding mit der Kreuzfahrt und den Plastikstrohhalmen ein.
Das heute als Standard gelebte Leben stellt geradezu eine Exploision dar im Vergleich zu einem Leben von 25 Jahren.
Natürlich lebe ich das auf meine Weise ja genauso, ich empfinde es aber oft nicht als Standard, sondern als Luxus, den ich vlt. auch mal wieder abgeben oder teuer bezahlen muss.
Insbesondere das heutige Heizverhalten bzw. die dauerhaft vorausgesetzten Wohlfühltemperaturen in allen Räumen bis hin zu warmen Füßchen passend zur Tageszeit ist dabei auffallend.
 
D

Deliverer

Das heute als Standard gelebte Leben stellt geradezu eine Exploision dar im Vergleich zu einem Leben von 25 Jahren.
Puh... sicher? Vor 25 Jahren hat mein Altbau hier 10000 Liter Öl im Jahr verbraucht. Vor zwei Jahren waren es 1500. Jetzt sind es 5000 kWh (500 Liter). Und zwar obwohl (oder eher weil) jetzt auch der Boden warm ist UND jeder Raum beheizt wird.
Das ging sicher nicht nur meinem Altbau so. Neubauten sind - egal nach welchem Standard - nochmal um den Faktor 3 Sparsamer. Da muss man schon viel Fleisch fressen und Quatsch aus China kaufen, um eine "Explosion" im Vergleich zu vor 25 Jahren zu erreichen.
Ja, Fliegen ist scheiße, aber es sind gar nicht so viele Leute, die viel fliegen.
Ich würde eher sagen, die Explosion war zwischen 1950 und 1980. Ab da ging dann langsam das Sparen los und hat den Zugewinn an Komfort in etwa ausgeglichen. Letzteres ist aber eher gefühlt so - belastbare Statistiken habe ich jetzt keine gesucht.
 
P

pagoni2020

Unser neugebautes Zweifamilienhaus mit 6 Personen hatte im Jahr 1990, soweit ich mich noch erinnere, ca. 2700ltr. Heizöl verbraucht. Natürlich laufen die Geräte heute erheblich sparsamer aber stell Dir vor, das Heiz- oder Energieverbrauchsverhalten der Menschen wäre gleich geblieben, dies jedoch mit moderner Heiztechnologie zusätzlich......das wäre sicher eine erhebliche und mögliche Einsparung.
Ich muss dazu sagen, dass ich als Kind von Vertriebenen bzw. Kriegsheimkehrern die gelebte Sparsamkeit erlebt habe aber auch nicht immer mochte. Andererseits steckt es doch noch in mir drin und ich schalte das Licht immer wieder aus bzw. drehe die Heizung nur dann auch wenn ich diese wirklich brauche.
Zuletzt habe ich ja in einer mit Fußbodenheizung dauertemperiertren Wohnung gewohnt und mir war es dort meist zu warm. Die Erziehung der Eltern wirkt da wohl doch tiefer als gedacht.
Da muss man schon viel Fleisch fressen und Quatsch aus China kaufen, um eine "Explosion" im Vergleich zu vor 25 Jahren zu erreichen.
Natürlich habe ich da auch keine belastbare Statistik, sagen möchte ich damit eher, dass das der heutige, hohe Ressourcenverbrauch durch immer mehr optimierte Technik gedrosselt wird oder werden soll, was durch ein leichtes Herunterschrauben am selbstverständlich empfundenen Lerbensdstandard deutlich einfacher erreichbar wäre; das aber wird oft als Verlust an Komfort oder Lebensqualität empfunden.
 
D

Deliverer

Damit hast Du insgesamt recht. Der Verbrauch, vor allem von uns Erstweltlern, muss runter. Allerdings halte ich das fast für schwieriger als den restlichen Energiewende-Teil... Zumindest mir persönlich fällt es viel leichter, noch eine Photovoltaik-Anlage zu bauen und mein Heizungssystem und Mobilitätsverhalten zu optimieren (das macht mir sogar Spaß), als auf einen schönen PC, Fleisch oder am Ende eine klimatisierte Bude zu verzichten. Und so rein in CO2-Equivalenten ist mein Konsumverhalten eh der kleinere Hebel.

Ich sehe da ja zwei alternative Zukünfte: Entweder, die neue Regierung verkackt genauso wie die alte und wir schaffen die Energiewende nicht aus eigenen Kräften. Dann ist es bald Asche mit unserem Wohlstand und wir können gar nicht mehr so viel konsumieren. Auch ne Art von Problemlösung.
Oder wir schaffen es, behalten unseren Export- und Industrieland-Status bei, und können den gleichbleibenden Luxus mit Einsparungen an anderer Stelle kompensieren.
Es bleibt wohl spannend.
 
J

Joedreck

Oder wir gefährden unseren Wohlstand mit falschen Maßnahmen und geben das denkbar beste Negativbeispiel für andere Länder ab.
Wenn übrigens danach gerufen wird unbedingt die Klimakosten auch auf die Produkte umzulegen, sollten wir dringend umfänglich damit anfangen und den CO2 Preis auch in sämtliche anderen Güter zu implementieren. Auch wenn diese im Ausland hergestellt worden sind.
Ich bin gespannt, was der "wohlhabende" Mittelständler sagt, wenn das Leasingfahrzeug, die Klamotten, Möbel und alle anderen Dinge des täglichen Gebrauchs dann auch mal schlagartig teurer werden...
Zum Thema: Strom und Gas laufen bis zum 01.04. Stand heute wäre der Grundversorger noch am günstigsten mit 30% Aufschlag zu meinem aktuellen Vertrag
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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