Vergleich Angebote Baugrunduntersuchung

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C

CharlieBrown

Guten Abend zusammen,

wir beabsichtigen im Kreis HS ein Grundstück zu kaufen.
Ob wir mit oder ohne Keller bauen, ist noch nicht entschieden.

Ich habe nun zwei Firmen um ein Angebot für ein Bodengutachten gebeten.
Das eine Angebot ist textlicher klar umfangreicher und auch teurer.
Hauptpunkte scheinen mir als Laien zu sein:

Angebot A:
- 2 Stück Rammkernbohrung Durchm. 36/50 mm, inkl. Ansprache und Beschreibung des Bodens durch den Geräteführer, Teufen bis zu 5,0 m
- 10 Stück Entnahme von Bodenproben, Ansprache des Bohrgutes aus geologischer Sicht sowie auf organoleptische erkennbare Belastung
- 1 Stück Rammsondierung 5 m gem. DIN EN ISO 22476-2
- Auswertung Erfassung der Bohrpunkte, zul. Bodenpressung, Bemessungswasserstand, Gründungsempfehlung, Abdichtung, Bettungsmodul

Angebot B ist vom Text her wesentlich kürzer gehalten, aber auch günstiger:
- Baugrunduntersuchung inkl. Anfahrt, zwei Kleinrammbohrungen, tabellarischer Auswertung und topografischer Geländeaufnahme.
- Zusätzlich kann für je 100 Euro gebucht werden "Leichte Rammsondierung"
Es wird nichts zu Tiefen oder Bodenproben gesagt.

Kann jemand von euch diese zwei Angebote bewerten?

Danke und Gruß
 
Y

ypg

Ich antworte mal mit dem Hinweis, dass unser Thema Baugrundgutachten schon Monate zurück liegt und ich selbst angelesener Laie bin (habe mich durch 6 Angebote von Gutachtern gelesen und verglichen):
Welchen Geologen man beauftragt, hängt im Wesentlichen von den Gegebenheiten ab. Eventuell gibt es schon ein älteres Gutachten?!
Hast Du Ackerland, frage ich mich, wofür Bodenproben gut sein sollen. Hast Du ein Grundstück auf ehemaliger Industriefläche, sollten Bodenproben sein. Letztendlich will man mit Bodenanalysen Schadstoffe bestimmen. War bei meinen immer ein Zusatzposten.
Durchmesser der Bohrung sollte wohl egal sein. Tiefen kann man konkretisieren, unter 590cm (oder waren es 690?) sollten es nicht sein.
Letztendlich willst Du als Bauherr eine Gründungsempfehlung und die Grundwasserhöhe wissen.
2 Rammkernbohrungen und eine Rammsondierung ist wohl der "Normalauftrag" bei einem Einfamilienhaus.
Wer es besser als ich weiss, darf mich ruhig verbessern
Ich habe übrigens für ein Angebot im mittleren Angebotsbereich ca. 650 brutto bezahlt.
 
B

Bauexperte

Hallo,

wir beabsichtigen im Kreis HS ein Grundstück zu kaufen.
Ob wir mit oder ohne Keller bauen, ist noch nicht entschieden.
Das dürfte letztlich eine Frage des Budgets werden; da aber in HS am Wochenende meist mehr gearbeitet wird, als unter der Woche vlt. auch eine Frage des "who is who"

Ich habe nun zwei Firmen um ein Angebot für ein Bodengutachten gebeten.
Das eine Angebot ist textlicher klar umfangreicher und auch teurer.
Hauptpunkte scheinen mir als Laien zu sein:

Angebot A:
- 2 Stück Rammkernbohrung Durchm. 36/50 mm, inkl. Ansprache und Beschreibung des Bodens durch den Geräteführer, Teufen bis zu 5,0 m
- 10 Stück Entnahme von Bodenproben, Ansprache des Bohrgutes aus geologischer Sicht sowie auf organoleptische erkennbare Belastung
- 1 Stück Rammsondierung 5 m gem. DIN EN ISO 22476-2
- Auswertung Erfassung der Bohrpunkte, zul. Bodenpressung, Bemessungswasserstand, Gründungsempfehlung, Abdichtung, Bettungsmodul

Angebot B ist vom Text her wesentlich kürzer gehalten, aber auch günstiger:
- Baugrunduntersuchung inkl. Anfahrt, zwei Kleinrammbohrungen, tabellarischer Auswertung und topografischer Geländeaufnahme.
- Zusätzlich kann für je 100 Euro gebucht werden "Leichte Rammsondierung"
Es wird nichts zu Tiefen oder Bodenproben gesagt.
Bei der Beauftragung eines Bodengutachtens solltest Du nicht auf den letzten Euro schauen; billig wird am Ende so oder so immer ganz schön teuer. In diesem sensiblen Bereich ganz bestimmt, denn auf den Ergebnissen des Gutachtens wird die Gründung vorgenommen.

Btw. möchte ich in diesem Zusammenhang auch meiner Vorschreiberin widersprechen; selbst unter dem Acker kann bspw. eine Wasserader verlaufen. Ohne Bodengutachten eine ziemlich dumme und teure Angelegenheit beim Hausbau.

Für mich scheidet per se Angebot B aus; da die Rammsondierung (zur Ermittlung der Lagerungsdichte erforderlich) zudem als Sonderleistung angeboten wird, dürfte es unterirdisch billig sein.

Im Übrigen gilt hier wie beim späteren Werkvertrag auch: was nicht drin steht, gilt als nicht gekauft. Ein vernünftiges Bodengutachten hier im Rheinland beauftragt, kostet in aller Regel € 8-900,00 plus Märchensteuer, je nachdem ob mit oder ohne Versickerung; immer sehr gut und weise investiertes Geld!

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
C

CharlieBrown

Hallo zusammen,

danke für eure Kommentare.

Meine Frage noch: Ist man denn generell mit 2 Stück Rammkernbohrung und 1 Stück Rammsondierung ausreichend beraten?
Man liest auch oft von 4 Bohrungen an den geplanten Gebäudeecken...

Das Grundstück ist das ehemalige Erweiterungsgelände eines Friedhofs. Ich weiß nicht, wie alt genau der Friedhof ist, aber er hat schon einige Jahrzehnte hinter sich.
Industriealtlasten sind damit wohl ausgeschlossen aber die Informationen zum Baugrund sind ja auch so wichtig genug.

Danke und Gruß
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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