Granitpflaster mit Brechsand verfugt - Steine locker

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Nicolas910

Guten Tag liebes Forum,

bei meinem Neubau wurden kürzlich Podest, Zuwegung und zwei Stellplätze mit 8/11er Granitpflaster verlegt.

Verfugt wurde im Anschluss nass mit Brechsand, dann mittels Rüttelplatte an zwei aufeinanderfolgenden Tagen abgerüttelt.

Die Steine sind nun fast überall so fest, dass ich sie keinen Millimeter mehr bewegen kann, außer dort, wo die Autos stehen und aufs Grundstück fahren.

Dort werden die Steine immer wieder locker und ich kann sie mehrere Millimeter bewegen.

Da mir genügend Brechsand überlassen wurde, hat mich die Neugier gepackt und ich habe mir vor kurzem einen Tag mit angekündigtem Regen herausgesucht, habe Brechsand lose auf der Fläche, wo sonst die Autos stehen, verteilt, eingekehrt und auf den Regen gewartet, der circa eine Stunde nach meinen Arbeiten begann. Ich habe die Fläche trocknen lassen und sie im Anschluss für mehrere Tage weder begangen noch befahren.

Doch sobald Ich mit meinem Auto die Fläche wieder befahre, zeigt sich das selbe Bild: lockere Steine dort, wo ich langgefahren bin.

Wieso will sich der Brechsand partout nicht verkeilen?

Der Garten-Landschaftsbauer war auf meine Bitte hin nochmals vor Ort und hat sich das ganze angeschaut.
Seine Aussage war, dass leichte Bewegung der Steine bei einer neuen Fläche absolut normal ist und sich das mit der Zeit setzt und dann abstellt.

Kann ich dieser Aussage vertrauen? Da ich handwerklicher Laie bin, dies mein erstes Haus und dem zufolge auch meine erste gepflasterte Fläche ist, möchte ich mir gerne hier ein paar Meinungen einholen, die mich entweder beruhigen oder aber animieren, hier nochmals tätig zu werden. Bei Bedarf kann ich gerne ein Bild anhängen.

Vielen Dank bis hierher!
 

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Nicolas910

War bei unserem Kopfsteinpflaster auch so. Hat sich gelegt.
Vielen Dank für Deine Antwort! Das beruhigt. Sah das bei euch anfangs auch so aus, dass sich ganz kleine Spalte (<1mm) an den stark belasteten Steinen bildeten, die Fuge also nicht mehr alles ausfüllte und der Stein dadurch wackelte? Man liest bei dieser Problematik leider auch sehr oft von fehlerhaften Unterbau, was natürlich nicht so gut wäre.
 
A

Allthewayup

Das ist in einem gewissen Rahmen nicht zu vermeiden. Ist der direkte Unterbau also die Splittschicht zu dick ausgeführt, bewegen sich die Steine stärker als bei sehr dünner Splittschicht. Splitt ist nur mäßig zum verdichten geeignet und sollte im Idealfall eigentlich nur kleine Unebenheiten (2-3cm) ausgleichen. Manchmal passiert es aber dass da 5-6cm landen und das ist für eine PKW Einfahrt und entsprechendem Pflaster suboptimal. Leeren sich die Fugen beim befahren ist das ein Indiz für eine zu dick geratene Splittschicht, dann fällt der Einkehrsand in die Hohlräume des Splitt der wie gesagt nur bedingt verdichtet werden kann. Aber das ist bei dir ja nicht der Fall weshalb ich mal von Bewegungen der Steine in kleinem Umfang ausgehe, dann legt sich das ganze mit der Zeit.
 
N

Nicolas910

Herzlichen Dank für deine sehr hilfreiche Antwort!

Wie sähe denn für mich eine Lösung aus, wenn sich das Problem wider Erwarten doch verstetigen sollte?

Müsste ich dann immer wieder von Zeit zu Zeit die lockeren fugen neu einkehren? Könnte ich die Fugen dann beispielsweise auch mit Splitt 1-3 mm oder mit Pflasterfugenmörtel ausbessern, um dort Ruhe reinzubringen oder ist davon abzuraten?
 
A

Allthewayup

Wenn der Unterbau tatsächlich das Problem ist, dann ist wiederholtes Einkehren von Fugensand nur die Behandlung der Symptome.
Ich würde in deinem Fall jetzt erstmal das Pflaster eine Zeit lang beanspruchen und wenn die Fugen wieder etwas tiefer eingefallen sind erneut einsanden. Die Fugen sind nun mal sehr breit bei dieser Art von Pflaster. Das ist perfekt für die Versickerung aber mit dem Nachteil des fehlenden Stützverbundes. Ein guter Pflasterer sollte einem das im Beratungsgespräch vorab erläutert haben.
 
Zuletzt aktualisiert 25.07.2025
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