Bausubstanz bewerten - Außenwanddämmung

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roadrun87

Hallo zusammen,

es geht um eine Doppelhaushälfte Bj. 1980 die in nächster Zeit ausführlich saniert werden soll.
Die Planung steht aber noch ganz am Anfang. Ich befasse mich jetzt mit dem Thema Dämmung.
Hier kann man ja auch prima Geld verbrennen, ohne das es wirtschaftlich ist.

Hier mal ein paar Infos aus der Baubeschreibung:

Kelleraußenwände: MZ150 III teilw. Gußbeton
Geschoss Außenwände: 24cm Bims- Hohlblockmauerwerk mit Luftschicht und Klinkerverblendung.
Isolierung der vorst. Außenwände: In der Luftschicht ca. 4cm Steinwolle - matten, die mit außenseitiger Dichtungsbahn überdeckt ist.
Giebelwände: Isolierende Gasbeton - Hintermauererung, außenseitig mit schwarzem Schiefer auf Dichtungsbahn verklebt.
Abdichtung gegen Erdfeuchtigkeit: Isolieranstrich auf Betonwanne sowie 2x besandte Pappe in den schichten der Außenwände


Die Giebelwand (nur eine, da Doppelhaushälfte) kann ohne weiteres eine Dämmung von außen erhalten, da der Schiefer eh runter soll.
Wie würdet ihr denn die anderen beiden Außenwände bewerten? Die Außenwand hinten ist bündig an einer überdachten Terrasse.

Zudem ist die Frage ob es sich hier Lohnt Kellerwände bzw. Kellerdecke noch zu Dämmen.

Ich habe auch noch Werte aus einer Energiebedarfsrechnung. Dort stehen folgende K-Werte (Heute U-Werte)

FB: 0,80
AW: 0,54
ED: 2,36
TR: 1,00

AW ist wohl außenwand, oder? Die Angaben kann ich jedoch nicht bewerten.
 
L

Legurit

Ferndiagnosen durch Laien sind immer schwer ;-)
Ich würde vermuten, dass es nicht zielführend ist, den Klinker zu entfernen. Ich würde ggf. untersuchen (lassen) in wie fern die Dämmung zwischen Mauerwerk und Klinker überhaupt noch intakt ist.
Was soll denn anstelle des Schiefers passieren? Hier könnte man natürlich wirklich einfach mit WDVS arbeiten (unklar, ob das dann merkwürdig aussieht?!)
Zu deinen U-Werten: AW mit 0.54 ist so dramatisch nicht. Was ist denn FB (Fußboden?), ED (?), TR (?)?

Mal ein vereinfachtes Rechenmodell:
Bei uns hat die Außenwand einen Flächenanteil von 28% und einen Wärmeverlustanteil von 20,6%. Bei dir wird es wohl eher Richtung ~15% gehen (Doppelhaushälfte, keine Lüftungsanlage) - das lass ich aber mal außen vor. Unsere Außenmauer hat einen U-Wert von 0,186 W/m²K (nicht doll für nen Neubau, aber auch nicht grausam) - also etwa ein Drittel von deinem. Prognostiziert ist bei uns ein Heizwärmebedarf von 8400 kWh - 1730 kWh. 7 Cent pro kWh Ökogas (was auch immer das sein soll :D) machen damit 121 € für die Außenwand.
Bei dir wären das entsprechend maximal (je nach Anteil am Gesamtwärmeverlust, siehe oben) 360 € pro Jahr, sprich 240 € pro Jahr potenzielles Einsparpotenzial.
Das ist natürlich eine sehr starke Näherung, da ich weder Gebäudegeometrie, noch die anderen Komponenten deines Gebäudes kenne - die Aussage geht aber in die Richtung, dass jegliche Investition über 5000 € für die Grunderneuerung der Fassade (inkl. Klinkerteil) sich nicht rechnet.
 
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roadrun87

Vielen Dank. Das passt so in etwa zu meiner Vermutung.
So dass ich maximal prüfen lasse, wie es um die Dämmung steht.

Schiefer soll allein aus optischen gründen weichen. Putz in Kombination mit Holz soll an die Giebelwand.
 
Zuletzt aktualisiert 03.05.2024
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