Wir beginnen unseren Hausbau zu Planen

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S

skyboy89

Hallo zusammen,

demnächst möchte ich mit meiner Partnerin beginnen unser Hausbau zu Planen. Aktuell machen wir uns erste Gedanken und sind seit einiger Zeit dabei einmal die Lebenshaltungskosten aufzunehmen. Mich würden einmal eure Erfahrungen bezüglich Finanzierung/ Eigenkapital etc. wissen.

Ich mache mir momentan die Gedanken ob wir es uns bei unserer Situation leisten können ein Haus zu bauen.

Folgende Situation liegt vor:

Ich 26 Jahre alt Maschinenbautechniker in Festanstellung Einkommen ca. 2100€ netto
Sie 26 Jahre alt Industriekauffrau in Festanstellung Einkommen ca. 1600€ netto.
(Im Falle eines Kindes 2 Jahre zuhause)

Summe der Einnahmen: 3700€ netto.

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Als Eigenkapital hätten wir das Grundstück: 680m2 Wert ca. 40.000€

Summe Eigenkapital: 40.000€ ( wenn man das so annehmen darf)

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Rückstellungen: ca. 10.000€ ( diese möchten wir uns für Eventualitäten sprich Auto etc. zurückhalten)

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Geplant ist ein Haus 1,5 - 2 geschossig nach Energieeinsparverordnung
massive Bauweise
Doppelgarage
Eigenleistung: Böden, Streichen, Anlagen etc... mit helfen beim Dachdecken, Mauern etc. wie das auf dem Land so ist.

geschätzte Bausumme 250.000€

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monatliche Tilgung: 800-1000€

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Jetzt zur Frage:

Eure Meinungen zu Verhältnis Eigenkapital, Bausumme. Wie schätz Ihr das vorhaben mit unserem Einkommen etc. ein???



Danke für eure Hilfe
 
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DragonyxXL

Ihr dürft gern ein bisschen in den existierenden Beiträgen stöbern. Da wurde bereits viel (eigentlich nahezu alles) zu den Themen Vollfinanzierung, Eigenkapital und Baunebenkosten geschrieben.

Das Grundstück stellt natürlich für die Bank eine ordentlich Sicherheit dar, sodass es sich im Sinne von Eigenkapital sehr positiv auf euren Zinssatz auswirkt. Die Baunebenkosten (bspw. 25.000-50.000€) deckt man normalerweise über Eigenkapital ab und nicht über die Finanzierung (Kredit). Ohne Eigenkapital tut ihr euch keinen Gefallen, einen Hausbau in dieser Dimension anzugehen. Mein erster Tipp an euch: Fangt an zu sparen!
 
S

skyboy89

Danke für deine Antwort.

Eine Frage hätte ich jedoch. Vielleicht verstehe ich das System nicht richtig aber wo liegt der unterschied ob wir die 40.000€ bar irgendwo liegen haben oder ob ich mit dem Geld mir ein Grundstück kaufe? Man spricht doch immer davon das ein Grundstück als Eigenkapital einzusetzen ist.

Weil die 40T€ sind mir ja auch nicht vor die Füße gefallen.

Danke.
 
D

DragonyxXL

Ich zitiere mal aus folgendem Thread (https://www.hausbau-forum.de/threads/sparanfaenger-mit-fragen-zur-Plausibilität-des-groben-Plans.14243/):

In der Regel liegt der Beleihungswert hingegen 20-30 Prozent unter dem aktuellen Verkehrswert. Auf diese Weise bilden die Kreditinstitute eine Sicherheitsreserve, um ein möglichst geringes Risiko bei der Vergabe des Kredites einzugehen. Dies hat zur Folge, dass der Beleihungswert des Hauses oder der Wohnung nur rund 80 Prozent der tatsächlichen Baukosten oder des Kaufpreises ausmacht.
Bis zu 60 % Beleihungsauslauf vergeben die Banken Top-Konditionen und bis zu 80 % gute Konditionen.


In dem Thread hatten wir diskutiert, welche Kosten für die Bank als Wert anzusehen sind und welche nicht. Ein paar Beispiele:
Grunderwerbsteuer - Musst du aus deinem Eigenkapital bezahlen und stellt für die Bank keinen Wert dar
Einbauküche - Kann zwar manchmal mit finanziert werden, aber stellt für die Bank keinen Wert dar
Bonsaibäumchen im Garten - Können im Rahmen der er Außenanlagen unter Umständen mitfinanziert werden, aber stellen für die Bank vielleicht nicht den Wert dar, den du bezahlt hast

Wenn du dein Haus für 250.000€ (inkl. Notar, Statiker, Telefonanschluss, Bauherrenversicherung, etc.) gebaut hast und es deiner Meinung nach 290.000€ inkl. Grundstück wert ist, ist es für die Bank nur bspw. 230.000€ wert. Hast du jetzt also einen Kredit von 250.000€ bekommen (praktisch unmöglich), übersteigt deine Schuld den Wert der Immobilie deutlich. Das heißt im Falle des Falles, verliert die Bank Geld. Da das Banken nicht ähnlich sieht Geld zu verlieren (außer auf spekulativen Kapitalmärkten), wird dir eine Bank nur einen Kredit über die 230.000€ geben und das auch noch zu einem schlechten Zinssatz. Erst bei einer Kreditsumme von unter 185.000€ kannst du mit vernünftigen Zinsen (wie sie auf den üblichen Finanzportalen angepriesen werden) rechnen.
 
S

skyboy89

Okay das habe ich verstanden.

Da tun sich mir jetzt nur wieder 2 Fragen auf:

1.) Wie machen das die jenigen unter uns die, wie es heutzutage ja öfters vorkommt, Vollfinanzieren sprich ein Haus kaufen oder bauen ohne Eigenkapital?

2.)Wenn wir jetzt mal bei deiner Beispielrechnung bleiben würde heißen das mir rund 20T€ Eigenkapital fehlen um auf meine 290T€ zu kommen bei einem Kredit von 230T€. Sind die Zinsen bei diesem Kreditbetrag wirklich so schlecht? Wenn ich jetzt davon ausgehen würde das ich die "besseren Zinsen" bekommen möchte müsste ich ja 65T€ Eigenkapital + 40T€ Grundstück mitbringen um das Bauvorhaben zur Finanzieren. Wer bringt bitte heute so viel Eigenkapital mit wenn er nicht erst im alter Bauen will oder irgendwo was her bekommt. Und ich kenne viele "junge Leute" (25-30 Jahre) die gebaut haben ohne viel Geld geschenkt bekommen zu haben.

Danke noch mal für eine Erläuterung
 
S

Steffen80

1.) Wie machen das die jenigen unter uns die, wie es heutzutage ja öfters vorkommt, Vollfinanzieren sprich ein Haus kaufen oder bauen ohne Eigenkapital?
Falsch. Das ist eher die Ausnahme als die Regel. Zum Glück. Ich kenne niemand, der mit Mitte 20 gebaut hat. In meinem Umfeld sind die Leute Mitte 30. Dafür haben Sie in der Regel lange gespart. So sollte das auch sein. Natürlich gibt es auch viele die Geld von Eltern bekommen oder erben und daher auch jünger sein können. Bezeichne ich aber auch nicht als die Regel.

Gruss, Steffen
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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