Richtiges Vorgehen: Wanddurchbruch & Bodenplatte

4,30 Stern(e) 3 Votes
F

Frida&Peter

Hi zusammen,

wir sanieren derzeit ein kleines 90qm-Haus aus dem Jahr 1905 von Grund auf. Wir machen dabei sehr vieles selbst, haben aber natürlich auch einen Statiker zu Rate gezogen.
Das Erdgeschoss ist bereits 60cm tief ausgeschachtet und erhält einen komplett neuen Bodenaufbau inkl. neuer Bodenplatte.
Außerdem müssen wir die einzige, tragende Wand neu mauern, weil diese sehr marode ist. Sie bekommt zudem einen 250cm breiten Wanddurchbruch (mit Stahlträger).

Jetzt die Frage:
Was kommt zuerst - Huhn oder Ei? :)
Würdet ihr erst die Bodenplatte gießen und die Decke vorübergehend "schwebend" abfangen, also mit Querträgern, die man an den Wänden festschraubt, oder würdet ihr erst die tragende Wand auf den Erdboden mauern und dann alles mit Beton umgießen?
Zur Info: Das Haus misst nur eine Grundfläche von ca. 6,5 x 7 Metern.

Tausend Dank für eure Antworten!
Frida & Peter
 
D

Domski

Das sollte der Statiker beantworten. Weil wenn trangende Wand, muss ja auch der Lastabtrag ins Fundament gegeben sein. Das geht entweder über ein entsprechendes Streifenfundament darunter oder über entsprechend bewehrte Bodenplatte.

Streifenfundament == vorher mauern
bewehrte Bodenplatte == hinterher mauern.
 
Dr Hix

Dr Hix

Die Decke mit "festgeschraubten Querträgern" abfangen höre ich zum ersten Mal. Wie soll das funktionieren?

Wenn die Wände, an denen der/die Träger angeschraubt werden sollen in der Lage wären die Decke abzufangen, wäre die neu zu mauernde Wand obsolet. Denn dann könnt ihr den Träger auch einfach dort auflegen. Sicher, dass ihr mit einem Statiker gesprochen habt? ;-)

Zur Frage: Ich sehe momentan nicht, wie man die Bodenplatte durchgehend gießen sollte, ohne dabei zumindest die (imho notwendigen) Stützen für die Decke mit einzubetonieren. Es wird also wohl darauf hinauslaufen, dass man die tragende Wand abschnittsweise neu erstellt.
 
F

Frida&Peter

Hi Dr Hix,
danke für die Antwort!
Der Statiker meinte, dass die Balken an sich auch eine Weile ohne tragende Mauer/Stahlträger auskämen. Das Haus ist wirklich sehr klein.
Wichtig ist aber der Punkt, einen Kartenhaus-Effekt zu verhindern. Ein temporärer Querbalken, so dachten wir uns, kann diesen Zweck vielleicht erfüllen - zumindest solange, bis das Fundament getrocknet und die neue Wand & Stahlträger für den Wanddurchbruch eingesetzt sind.

Am besten wird's wohl sein, wenn wir nochmal in Ruhe mit dem Statiker sprechen. Irgendwie bekamen wir beim letzten Termin keine ordentliche Info dazu.

Liebe Grüße!
 
Dr Hix

Dr Hix

Abgesehen von der in diesem Fall tragenden Funktion haben Wände natürlich oftmals auch eine aussteifende Funktion. Die sehe ich aber bei einem Träger unter der Decke überhaupt nicht gegeben.

Entweder auf beiden Seiten Mauerwerk im rechten Winkel zu den auszusteifenden Wänden, oder hintermauerte Stahlstützen. Dass man auf die Aussteifung vorübergehend verzichten kann, leuchtet mir ein - die dort aufzufangenden Lasten wie Wind treten ja nicht permanent auf. Wie das bei der Decke und dem dauerhaft wirkenden Gewicht schadlos vonstatten gehen soll, erschließt sich mir nicht.
 
Zuletzt aktualisiert 14.05.2025
Im Forum Fundament / Bodenplatte gibt es 509 Themen mit insgesamt 4900 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Richtiges Vorgehen: Wanddurchbruch & Bodenplatte
Nr.ErgebnisBeiträge
1Tiefbauer widerspricht Statiker 27
2Bodenplatte - Bewehrung seitlich sichtbar 15
3Bodenplatte mit Polymerfasern und weniger Bewehrungsstahl 23
4Nässe im Keller an Bodenplatte und Wänden 25
5Mauer steht nicht plan auf Bodenplatte bzw. 2cm steht über 26
6Statiker für grobe Einschätzung zur Tragfähigkeit gesucht 25
7Kosten Statiker Einfamilienhaus Tragwerksplanung 23
8Statiker nach HOAI oder Pauschalangebot? 13
9Außenliegende Perimeterdämmung Bodenplatte, Schimmelrisiko Keller 11
10Bodenplatte für Danwood Bungalow? Firma für komplette Arbeiten? 11
11Bodenplatte oder Streifenfundamente für Garage 12
12Aufschütten für Bodenplatte 25
13Zahlungsplan okay - 13% nach Bodenplatte? 21
14Wasser auf der Bodenplatte 12
15Bodenplatte aufschneiden wegen falsch liegender Abflussrohre 20
16Ist die Bodenplatte zu tief (geplant)? 30
17KFW 55 - Dämmung unter der Bodenplatte 37
18Dämmung unter der Bodenplatte Sinnvoll? Erfahrungen 39
19Bauleistungsbeschreibung - Dünne Bodenplatte nachteilig? 11
20Beginn Hausbau / Bodenplatte wird verlegt / Tipps 13

Oben