Notwendigkeit Blitzschutz bei Neubau?

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B

B351721

Hallo,

ich bin bisher davon ausgegangen, dass ein Blitzableiter einfach zu einem Hausbau dazugehört. Auf meine Nachfrage im Verkaufsgespräch bei einer Fertighausfirma hieß es: wird nicht benötigt, baut keiner. Und tatsächlich habe ich auf nahezu keinem Einzelhaus im Wohnumfeld einen Blitzableiter entdecken können, weder auf neuen Häusern noch auf welchen aus den 60s.

Ist es so, dass auf Einzelhäusern der Blitzableiter entfällt? Wie ist dann der Blitzschutz realisiert? Oder ist es eine Kosten-/Risikoabschätzung des Bauherren?

Wer ist der richtige Fachmann für solche Fragen während der Bauphase?
 
K

KarstenausNRW

1. Ein Blitzableiter im Einfamilienhaus ist eine Ausnahme bzw. ein Einzelfall - auch gesetzlich nicht gefordert
2. Man muss zwischen äußerem und inneren Blitzschutz unterscheiden
==> Außen = Blitzableiter
==> Innen = Überspannungsschutz ==> wird immer verbaut

Wenn es bei Deinem Haus keinen Grund für einen äußeren Blitzableiter gibt (z.B. exponierte Lage, höher als 20m usw.), dann gibt es eigentlich keinen Grund, das Geld dafür auszugeben.
 
F

fm-united

Zumal man sich bewusst machen muss, dass ein Blitzableiter den Blitz auch anziehen kann. Will man das unbedingt in einem Einfamilienhaus?
 
ateliersiegel

ateliersiegel

wir haben unseren ehemals vorhandenen Blitzableiter erneuern lassen.
So, wie ich es verstanden habe, ist so ein Ableiter keine sicher Sache.
Ähnlich wie eine Imfung, kann er sogar das Gegenteil von dem was man möchte bewirken.

Die Statistik (die mir genannt wurde) sagt: die Chancen verschont zu werden steigen MIT einem Blitableiter.
Aber es kommt (wie oben erwähnt) auch auf die Lage des Hauses und allerlei Unberechenbarkeiten an, wie wahrscheinlich ein Einschlag im jeweiligen Haus ist.
 
F

Fuchsbau35

Für unser Reihenmittelhaus in einer ausgebauten Scheune ist kein Blitzableiter vorgesehen. Auf meine Nachfrage erklärte uns der Elektriker, dass man das heute in so einem Gebäude wie unseres über die Sicherungen (Überspannungsschutz) regelt.
 
R

roestzwiee

Ich muss das Thema hier nochmal aufmachen.

Ich baue gerade selbst auch ein Fertighaus.

Mein Elektriker hat mir erklärt, dass wir an die Regenrinne und an den Außen-Edelstahlschornstein über den Fundamenterder erden müssen.
Über die Regenrinne kann man dann auch die Solaranlage auf dem Dach dann mit erden.
Das Argument: Für den Fall eines Blitzeinschlags in die Solaranlage / Schornstein ist es sicherer, wenn der Strom außen am Haus geleitet wird.

Die Firma, die die Bodenplatte erstellt war, bereit mir die ganzen Anschlüsse im Fundament nach außen zu legen, meinte jedoch ich soll mir das nochmal gut überlegen.

Hier wurde angeführt, dass das Erden nicht nötig ist. Im Gegenteil: Wenn geerdet ist, muss die Anlage regelmäßig geprüft werden. Passiert das nicht, kann es im Schadensfall ärger mit der Versicherung geben.

Ich bin jetzt natürlich komplett hin- und hergerissen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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