Lüftungsanlage im warmen Sommer

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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OWLer

OWLer

Kühlen bzw. max Puffern über den Fußboden hat viele Nachteile. Kalte Füße, Kälte ist und bleibt unten, Taupunkt keine Entfeuchtung usw.
Besser richtige Klimaanlage. Besser steuerbar, Entfeuchtung, Kühle wird richtig verteilt, Leistungsstark…
Stimme dir zu. Aber hat mich nur einen Stecker bei Vaillant gekostet und funktioniert erstaunlich gut für uns. Allerdings immer bei trockener Hitze bislang.

Was ich sehr spannend finde ist, wie es nächste Woche mit dem schwülwarm angekündigten Wetter wird.

Besser geht bei Kühlung immer, funktionieren tuts auch begrenzt über Luftwärmepumpe. Was überhaupt nicht funktioniert ist kühlen über Kontrollierte-Wohnraumlüftung. Alles d'accord.
 
H

HeimatBauer

Ich habe schon ein paar Jahrzehnte in verschiedensten Häusern verbracht und bin ganz nebenbei Eigentümer einer für permanenten Luftaustausch optimalen Jugendstilvilla die sich nicht mit sowas wie Isolierung, Fußbodenheizung oder Kühlung herumschlagen muss.

Natürlich kann man sich immer alles, was man nicht kennt, schlechtreden. Ich habe keine Kühlung? Kein Problem, einfach mal behaupten man hätte damit immer kalte Füße. Uralte Bausubstanz? Kein Problem, einfach mal behaupten, dass moderne Häuser alle ein mieses Wohnklima haben. Das ist wie der Fuchs der die Trauben nicht erreicht und dann sagt: Die sind garantiert eh sauer.

Für mich war der Umzug in ein modernes Haus mit zentraler Lüftungsanlage und Fußbodenheizung/-kühlung ein so riesiger Sprung, dass ich sage: Nie, nie wieder etwas anderes. Sicher, wäre ich in einem anderen Klima, würde ich mir noch eine richtige Klimaanlage dazustellen - ich kenne z.B. das schwülwarme Klima im Rheinland sehr gut und da möchte ich auch unbedingt die schon genannten Vorteile einer richtigen Klimaanlage haben. Hier funktioniert die über Jahre erprobt hervorragend, unaufgeregt und man bemerkt sie im positiven Sinne überhaupt nicht - bis man dann den Unterschied merkt.

Hier für dieses Klima: Nie, nie wieder etwas anderes. Und ich habe selbst mehrere Häuser als Vergleich.
 
WilderSueden

WilderSueden

Bin ich froh, dass ich nicht in einem U-Boot, respektive in einer Plastiktüte wohne. Einfamilienhaus Baujahr 1978, vernünftige Fenster, vernünftig gedämmt, derzeit 21,7 Grad im gut gelüfteten Schlafzimmer. Ich glaube, zu arge Dämmung ist nicht förderlich für ein angenehmes Wohnklima
Ich glaube, die Dämmung ist da weniger das Problem. Wir reden ja von relativ niedrigen Temperaturunterschieden zwischen drinnen und draußen. Tagsüber gleich bis außen etwas wärmer, nachts etwas kühler. Ein Problem dürfte eher sein, dass die Wände auch im Massivbau vor allem aus Luft bestehen und kaum abpuffern. Und natürlich die großen Fensterfronten, die man heute hat. Im Neubaugebiet ist auch nichts mit großen Bäumen, die was beschatten würden und so manche ausladende Terrasse sammelt die Wärme direkt vor dem Fenster.
 
rick2018

rick2018

@HeimatBauer ich kenne auch Häuser mit deiner verwendeten Technik. Ist günstig zu realisieren ist aber keine richtige Klimatisierung.
Daher auch nicht vergleichbar. Man sollte nur nicht mit der falschen Vorstellung sich sowas einbauen. Wenn man die Grenzen und Nachteile kennt ist es kein Problem.
Aktuell ist es hier Nachts fast noch 1-stellig. Da muss die Kühlung noch gar nicht laufen.
Bei uns wird es eh nicht so warm im Haus. Hinterlüftete Vorsatzfassade, dicker Beton, automatisierte Beschattung (kann man von Innen durchschauen), Hausvorsprünge und ein echtes Kühlsystem. Wir fahren mit -4°C Kühlmitteltemperatur.
 
H

HeimatBauer

IMHO ist das Problem vielmehr (und da nähern wir uns wieder dem Topic), dass beim Neubau sehr oft mehr Recherche in den perfekten Dampfgarer für die Küche fließt als in die Bauweise, Heizungs- und Lüftungstechnik. Die Infrastruktur soll einfach möglichst billig in der Anschaffung sein. Das Geld steckt man dann lieber in schicke Q3-Wände und gigantische Badelandschaften. Klar kann jeder seine eigenen Präferenzen setzen und wenn jemand einen Rauputz als "90er Jahre Mietskaserne" oder "Kuhstall" empfindet, ja gut, seine Entscheidung, aber dann bitte nicht jammern, dass das Geld an anderer Stelle nicht mehr eingesetzt werden kann. Was folgt, habe ich selbst auch erlebt: Ich habe zehn Jahre in einem mittelprächtig konstruierten Mehrfamilienhaus gewohnt in dem diese Alibilüfter in der Wand waren die man halt setzen muss um die Luftwechselzahl zu erreichen aber bitte nie nutzen soll. Meine Folgerung daraus: Lüftung ist Mist. Damit lag ich einfach falsch, denn schlechte Lüftung ist Mist aber gute Lüftung ist herrlich!

Und so geht es weiter, es ist eine Mischung aus "ein abschreckendes Beispiel gesehen und daraus auf alles geschlossen" und "das schlechtreden was man nicht hat und/oder nicht kennt". Wenn modern gebaute Häuser als U-Boot und Plastiktüte tituliert werden, dann ist wohl alles gleichzeitig der Fall. Erst seitdem ich ein Haus mit guter Lüftung habe, fällt mir auf, wie grottenschlecht die Luft in nichtbelüfteten Häusern/Wohnungen ist.

Dienstlich habe ich länger in Südostasien gelebt und wenn da Monsun ist, dann läuft die Aircon auf Dauerfeuer um die Luftfeuchtigkeit innen auf halbwegs erträgliche Bereiche zu bringen. Da stört sich auch niemand an Luftaustrittstemperatur und Zugfreiheit. Nun habe ich im Alpenvorland auf 550m keinen Monsun und daher macht die Fußbodenkühlung den Unterschied zwischen "unangenehm" und "angenehm". Sie ist nichtmal da, sie arbeitet halt so vor sich hin. Nein, weder im Rheinland noch in Südostasien würde ich meine Fußbodenkühlung als Ersatz für eine Aircon sehen. Wenn aber die Entscheidung ist "keinerlei Klimatisierung" oder "nicht immer komplett optimale Klimatisierung" dann ist meine Entscheidung klar.
 
H

HeimatBauer

Wenn man die Grenzen und Nachteile kennt ist es kein Problem.
Will die denn irgendjemand wirklich wissen? Auch wenn es kompliziert wird und die Pauschalurteile ("U-Boot") dadurch ins Wanken kommen? Eher nicht. Als ich gebaut habe, habe ich mich erstmal ein Jahr lang im Gespräch mit Bauingenieuren, Versorgungstechnikern, Heizungsbauern etc. auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und dabei viele meiner Vorurteile ("Lüftung schimmelt!") über Bord geworfen. Sich von wohlgepflegten Vorurteilen zu verabschieden, tut weh.

Auch hier: Wer macht das schon? Ich habe mir die alten Bauernhäuser angeschaut und die haben alle an der Südseite weit vorgezogene Dächer. Im Sommer guter Schatten, im Winter viel Sonne. Also habe ich meinen GU wochenlang terrorisiert, dass ich auf der Südseite über den Fensterfronten einen weit vorgezogenen Balkon will. Ergebnis: Im Sommer kommt kein Sonnenstrahl auf Glasflächen, im Winter ist das ganze Wohnzimmer hell.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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