Kaufberatung - Unterschied Sanierungsbedarf 1965 vs. 1985

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Zuletzt aktualisiert 09.06.2025
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Johannes86

Für eine WP ist fast nie eine Dämmung der Fassade nötig.
Das technisch eine Wärmepumpe auch ohne Dämmung funktioniert, würde ich nicht in Frage stellen wollen. Aber bei hohem Energieverbrauch sollte dann auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe entsprechend hoch sein, und eine Dämmung finanziell eher sinnvoll. Mir ging es bei Haus 2 eher darum, ob bei einem Energiebedarf von 100 kWh (Gas) überhaupt eine Dämmung noch sinnvoll ist. Aber nach der Besichtigung nehme ich von den Werten des Energieausweises auch eher etwas Abstand. Die Einliegerwohnung ist wohl nicht an die normale Gaszentraleizung angeschlossen, sondern wird per Strom (teilweise Nachtspeicher, teilweise wohl normaler Radiator) geheizt. Das tauchte im Energieausweis aber gar nicht auf, ...

Wir haben jetzt beide Häuser von innen besichtigen können. Auch von innen waren diese in einem normalen, dem Alter entsprechenden Zustand. Aber bei keinem der beiden kam bei uns ein behagliches Wohngefühl auf, insbesondere in Haus 1 hat sich das deutlich bemerkbar gemacht. Insofern ist Lage und Preis wohl nicht alles, aber es wird sich bestimmt schon jemand anderes finden, der es dann kauft. Ich bin mal gespannt, welche Sanierungen dann durchgeführt werden, oder ob einfach nur innen gestrichen und eingezogen wird.
 
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nordanney

Das technisch eine Wärmepumpe auch ohne Dämmung funktioniert, würde ich nicht in Frage stellen wollen. Aber bei hohem Energieverbrauch sollte dann auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe entsprechend hoch sein, und eine Dämmung finanziell eher sinnvoll.
Nein, da muss ich vehement widersprechen. Mit den von mir genannten Maßnahmen - ohne Außendämmung waren es bei meiner vergleichbar alten Hütte unter 1.000€ Heizkosten für 200qm gut beheizter Wohnfläche (je um 22 Grad + kleines x / 1x 80qm mit Heizkörpern und 1x 120qm mit Fußbodenheizung). Etwas ineffizient, da zwei WPs verbaut wurden für zwei Wohnungen (finde ich charmanter). Finanziell rentiert sich die Dämmung (die ich inzwischen trotzdem drauf habe) erst nach meinem Tod in über 100 Jahren. Dämmung (WDVS) lohnt sich finanziell fast nie, ist aber Wohnqualität und "Wert" am Haus. Ich habe sie i.W. für die Förderung genommen (es gab 40% der Kosten für alle Sanierungs- und Umfeldmaßnahmen), da ohne das WDVS gar nichts gekommen wäre.
 
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nordanney

Aber bei keinem der beiden kam bei uns ein behagliches Wohngefühl auf, insbesondere in Haus 1 hat sich das deutlich bemerkbar gemacht.
Wie macht sich Wohngefühl in einem Haus bemerkbar, dass Du erst noch nach Deinen Wünschen schön machst? Das kann höchstens der Grundriss sein, oder?
Die Einliegerwohnung ist wohl nicht an die normale Gaszentraleizung angeschlossen, sondern wird per Strom (teilweise Nachtspeicher, teilweise wohl normaler Radiator) geheizt. Das tauchte im Energieausweis aber gar nicht auf, ...
Je nach Lage und Nachfrage kann es Dir egal sein. Muss ja der Mieter, der froh ist, eine Wohnung zu finden, bezahlen. Und wenn dann irgendwann mal saniert wird, nimmt man die Einliegerwohnung mit auf und hat keinen großen Mehraufwand.

Wünsche Euch viel Erfolg bei der weiteren Suche! Berichte mal.
 
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Johannes86

Nein, da muss ich vehement widersprechen. Mit den von mir genannten Maßnahmen - ohne Außendämmung waren es bei meiner vergleichbar alten Hütte unter 1.000€ Heizkosten für 200qm gut beheizter Wohnfläche
Da bist du mit deinen Maßnahmen aber auch schon bei einem recht guten Energiebedarf des Hauses angekommen. Wenn ich deine Angaben mal mit optimistischen Zahlen überschlage (0,20 Euro/kWh, Jahresarbeitszahl 4,5) komme ich auf einen Wärmebedarf von 22.500 kWh, und damit knapp über 110 kWh/m². Da haben die bisherigen Maßnahmen das Haus schon deutlich weitergebracht, gegenüber sonstigen auf dem Markt befindlichen Altbauten mit > 250 kWh/m². Dämmung der oberen Geschossdecke ist natürlich praktisch, solange es kein ausgebauter Dachboden ist. Ansonsten vervielfacht sich der Aufwand direkt wieder.
 
J

Johannes86

Wie macht sich Wohngefühl in einem Haus bemerkbar, dass Du erst noch nach Deinen Wünschen schön machst? Das kann höchstens der Grundriss sein, oder?
Ja, der Grundriss macht da natürlich einen großen Teil aus. Aber insbesondere in Haus 1 waren es auch die Türen und Fenster, die einfach recht niedrig waren. Alle Innentüren knapp unter 1,95 m, und die Fenster nach außen alle so verbaut, dass ich direkt auf den oberen Fensterrahmen schaue. Und auch wenn an dem Haus natürlich sehr viel zu sanieren ist, will ich dann doch nicht jeden einzelnen Mauerstein anfassen müssen. Zumal zwar die Lage insgesamt ganz gut ist, die Mikrolage innerhalb der Straße aber nicht so sehr. Jedenfalls nicht so sehr, dass wir deshalb über die anderen Dinge hinwegblicken konnten.

Das es auch anders geht, haben wir bei einer spontanen weiteren Besichtigung erfahren dürfen (verrückt, fast ein Jahr keine Besichtigung, und dann drei in einer Woche). Eine Doppelhaushälfte von 1978, die sich einfach direkt richtig anfühlte. Auch dort ist (bis auf das Bad) in all den Jahren nichts gemacht worden, aber wir haben uns dort direkt wohl gefühlt. Aber auch dort wird wohl wieder das Problem sein, wie hoch die Sanierungskosten ausfallen würden, und ob das zusammen mit dem Kaufpreis irgendwie sinnvoll machbar ist.

Je nach Lage und Nachfrage kann es Dir egal sein.
Die Stromheizung an sich ist mir auch egal, Heizung würden wir ja eh anfassen. Aber wenn eine von zwei Wohnungen mit Strom geheizt wird, und dies im Energiebearfsausweis nicht erwähnt wird als Energieträger, dann bin ich bezüglich der sonstigen Werte auch eher mal sehr vorsichtig gestimmt.
 
N

nordanney

Da bist du mit deinen Maßnahmen aber auch schon bei einem recht guten Energiebedarf des Hauses angekommen.
… und mit gutem WDVS habe ich in 2024 375€ für Heizung und Warmwssser zusammen bezahlt (mein Teil mit 120qm) - alles gut geplant und jetzt fast KfW 40.
Der Step mit dem WDVS rechnet sich wie gesagt für mich nie, außer beim Wohlgefühl (warme Wände) und dem Wert des Hauses. Dir aber extrem.
 
Zuletzt aktualisiert 09.06.2025
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