Was hat die Entscheidung des Wandmaterials mit dem Grundriss zu tun?
Erst wenn man weiß, wo welche Wand verläuft, kann man sagen: "im Abschnitt von x bis y nehmen wir ein anderes Material (/konstruieren sie in anderer Weise etc.)". Die Ausführungsplanung kommt immer erst, wenn die Entwurfsplanung festgezurrt ist.
Ist es nicht eher eine Bauchentscheidung?
Absolut. Die zweieinhalb Dezibel Unterschied laut irgendwelchen Datenblättern hörst Du in der Praxis entweder nicht oder empfindest sie sogar gerade andersherum. Deswegen ist das immer eine Bauchsache, ob Du dem Stein mehr traust als der Ständerwand.
Objektiv ist keines der beiden dramatisch besser als das andere, den größeren Unterschied macht Dein "Gefühl". Im Idealfall ist die Variante, der Du eher zuneigst, dieselbe wie die, mit der der Unternehmer mehr Routine hat.
Ist es eigentlich problematisch oder viel zeitintensiver eine Kalksandsteinwand zu verbauen oder ist das auch gängig im Einfamilienhausbau?
Es gibt einen generellen Trend, die nichttragenden Innenwände erst nach den Außen- und tragenden Innenwänden zu bauen. Zeit ist Lohn, auf den Materialpreis wird (relativ) geschissen, zügige Verarbeitung zählt. Im Kleinwohnbau ist Kalksandstein häufiger, im Großwohnbau liegen Gipsdielen weiter vorne und im Gewerbebau wird so viel wie möglich geleichtbaut.
Man hört eben, dass viele Massivhausanbieter Trockenbau im EG machen, ich dachte das kommt vielleicht aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes für Kalksandstein...?
Man macht das häufiger im OG und im DG. Im OG ist es für die Statik einfacher, wenn die Wände dort nicht über denen des EG stehen. Im DG kommt der Trend zum Leichtbau wegen der Dämmung der Dächer: früher "treppte" man die Innenwände in die Sparrenebene hinein, heute soll die Innenwand oben in einer geraden schrägen Linie abschließen. Das ist mit Ständerwänden weniger aufwendig hinzubasteln. Zudem ist der Trockenbau ohne Meisterzwang, was die Subunternehmerei erheblich erleichtert.