Baufinanzierung Kauf oder Neubau

[Tratirol]

Hallo allerseits,

meine Frau und ich planen im nächstem Jahr den kauf oder bau eines Hauses. Vorzugsweise sollte es eine Bestandsimmobilie sein. Bei den derzeitigen Preisen von Bestandsimmobilien, bin ich nun aber am rechnen ob sich ein Neubau vielleicht doch eher rechnet. Zu den Eckdaten:
Ich bin Anfang 30 meine Frau ende 20.Wir haben 2 1 jährige Kinder. Unser Nettoeinkommen liegt derzeit bei ca 3000€ ohne Sonderzahlungen. Dies wird auch nach der Elternzeit weiterhin so bleiben ( Kitagebühren sind bereits abgezogen). Derzeit bezahlen wir rund 900 € Warmmiete, wobei noch rund 500 € monatlich gespart werden.
Wir haben vor etwa einem Jahr 2 Bausparverträge mit Wohnriester abgeschlossen. Einen über 50.000€ und einen über 20.000€ um an die maximale Förderung zu kommen.
Eigenkapital ist durch Hochzeit, Umzug und Geburt leider nicht mehr vorhanden.
Geplant ist der Kauf / Bau eines Hauses im Gesamtwert von max. 200.000€ bei einer monatlichen Rate von etwa 800€. Meine Finanzierungsvorstellung sieht wie folgt aus :

50.000€ KFW
70.000€ Bausparverträge ( Evtl auch ein Bankdarlehen )
80.000 Bank

Immobilienkosten Hauskauf:

Immobilie inkl. Nebenkosten ca. 150t € -180t€
Renovierung ca. 30t€ - 10 t€

ca 10t€ sollten noch als Finanzierungsreserve bleiben, falls doch noch etwas unvorhergesehenes passiert.

Mit dem Thema Neubau setze ich mich gerade erst auseinander von daher habe ich dort noch keine genauen Vorstellungen.

Grundstück ca. 700 m2 erschlossen 40t€
Haus 5 Zimmer ca. 130 t€
Baunebenkosten ca. 20t€
Finanzierungsreserve 10t€

Ich würde mich freuen, wenn mir noch jemand Tipps zur Finanzierung und zum Thema Neubau geben könnte.

Danke schon mal

Gruß Tratirol

 

[Sunny]

Hallo,
erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Meine 1. Frage ist, nach wievielen Jahren möchtest du fertig sein mit dem abbezahlen?
2. Denke ich, dass Wohnriester nicht die beste Idee war.(persönliche Meinung-ist einfach zu unkalkulierbar)
3. Ein Neubau mit eurer Finanzsituation wird wohl so nichts werden. (20€ Baunebenkosten sind vieeeel zu niedrig angesetzt) und da 200K euer Limit ist, fällt neubau wohl raus. Und dann komm ich auch schon zum 4. Punkt der da wäre, das ich der meinung bin, dass ein komplettes Haus zu renovieren mehr als 30K kosten wird. Es sei denn es ist erst 5 Jahre alt und alles ist noch sehr neuwertig. Da ich aber bei eurem Immobilienwunsch inkl. Nebenkosten bei 180K eher ein Haus aus den 80er-Anfang 90er vermute, wird für Renovierung (Sanierung) mehr Geld benötigt als ihr euch dieses vorstellt.
Sorry, hört sich jetzt zwar hart an, aber ich glaube das wird so nichts. Es sei denn Ihr wollt die nächsten 30 Jahre auf einer Baustelle wohnen. Lieber noch warten und Geld beiseite legen und das Projekt Hauskauf/Hausbau in ein paar Jahren gut geplant und entspannt angehen.

 

[Legurit]

Sag niemals nie - aber wofür gebt ihr die restlichen 1600 € im Monat so aus? 800 € mag derzeit sogar für ein Haus reichen - allerdings habt ihr dann am Ende (z.B. nach 15 Jahren noch einen Berg an Schulden und die Blase platzt).
Euer Hauspreis ist schon sehr weit unten angesetzt - würde ja bedeuten, dass ihr für 1000 € / qm bauen könnt. Auch die Nebenkosten sind widerliche Biester - allein Gas, Wasser, Strom verschlingen gern 7 T€. Abwasser noch mal 4 T€. Erarbeiten auch noch mal so 3-4 T€ - bleiben noch 5 für Baugenehmigung (~600 €), Grundbucheintrag für die Grundschuld (1,5 T€), Küche ( 4 T€), Carport (1 T€), Zuwegung und sonstiges, etc. etc...
Für 130 qm - wird Bauexperte vielleicht noch mal besser aufstellen - würde ich selbst bei einfacher Ausstattung inkl. Nebenkosten eher 200-210 T€ + 40 T€ Grundstück rechnen - aber auch die sind leistbar von euch, wenn ihr diszipliniert leben könnt - nur die Frage, ob ihr alles dem Haustraum unterordnen wollt.

 

[ypg]

Mit dem Neubau wird es wohl mit deinen angesetzten Preisen nichts.
Dennoch gibt es natürlich grundsätzlich Häuser aus den 80ern/90ern (ich weiß jetzt nicht eure Preise bei euch im Gebiet), die gut im Schuss sind und wenig reinzustecken ist, wenn man sich mit dem einen oder anderen arrangieren kann.
Und da spreche ich aus Erfahrung - habe mal selbst aus den 70er Jahren ein Haus gekauft, welches ständig modernisiert wurde.

 

[Tratirol]

Erst einmal danke für die schnellen Antworten.
Tendenziell geht es bei uns Richtung Bestandsimmobilie. Die Überlegung evtl neu zu bauen kam daher das im Umland Hannover die Preise in den letzten 2 Jahren sehr in die Höhe gegangen sind.
Ziel ist es das Haus in 25 Jahren abzuzahlen, dann wäre ich 58 und es wäre für alle Eventualitäten noch 7 Jahre Luft nach oben.
Was die Riester-Verträge angeht bin ich am überlegen diese nebenher anzusparen um sie dann nach 15 Jahren in die Finanzierung einfließen zu lassen. Für uns 4 Personen sind das in 15 Jahren dann in etwa 15T€ Förderung vom Staat.
Ich bin bewusst nicht ans maximale Finanzierungslimit gegangen nach Aussage von 2 Banken würden wir auch einen Kredit über 280 - 300 T€ erhalten. Nur soll es auch spätestens in 25 Jahren abgezahlt sein. Wenn dann die Renovierung oder der Neubau nun unerwartet 20t€ mehr kostet ist es dann nicht ganz so tragisch wie wenn ich ans maximale Limit gegangen wäre. Ich habe auch den Plan mit Sondertilgungen zu arbeiten, da ich im Jahr auch noch etwa 3-4T€ an Sonderzahlungen bekomme. Derzeit bezahlen wir noch ca 400€ monatlich für Auto und Küche, diese Posten sind Ende des Jahres abgezahlt. Bei den monatlichen Raten fürs Haus wäre also auch noch Luft nach oben.Eine monatliche Rate von 1.000 € zzgl.Nebenkosten und 2€/m² pro Monat.Rücklagen wäre sicher auch noch drin. Ich möchte nicht das wir uns übernehmen und es uns am Ende nicht mehr Leisten können. Aus diesem Grund habe ich den Preis mit ca. 200T€ auch so niedrig angesetzt. Habe zu viele Negativerfahrungen in Familie und Freundeskreis mitbekommen.

Grüße

 

[Legurit]

Wie auch immer ihr es macht - schaut, dass ihr mindestens 10% Eigenkapital zusammenbekommt, bevor ihr startet - das macht bei 25 Jahren Laufzeit viel Geld aus!
Ggf. schaut, dass ihr mit einer Bank finanziert, die Kfw als nachrangig ansieht - dann habt ihr quasi 50 T€ Eigenkapital (nur auf dem Papier natürlich). Die N-Bank (und damit jede in Niedersachsen ansässige Bank - meines Wissens nach) macht es nicht - aber es gibt da überregionale Direktbanken, die es machen.