Koalitionsvertrag 2025, Neubauförderung

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H

HuppelHuppel

Das klingt, als hättest Du Dich von der Gesellschaft etwas abgesondert.

Als Spitzenverdiener guckst Du in die falsche Richtung. Vergleiche mal das Verhältnis von Steuerbetrug zu Sozialkosten. Frag Dich mal wie gerecht es ist, dass jemand, der die gleichen Bruttoerträge wie Du erzielst ohne zu arbeiten (Kapitalerträge) nur 25% Steuern und minimale Abgaben bezahlt? Mit Deinem Steuerbeitrag bezahlst Du nicht den Komfort von MEnschen, die weniger haben, sondern subventionierst das Wachstum von denen, die bereits im Überfluss leben.

10 Kekse stehen auf dem Tisch. Der Stärkste nimmt sich neun und lässt dem zweiten einen Keks übrig. Der dritte geht leer aus. Dann sagt der Starke zu dem zweiten: "Pass auf! Der dritte will Deinen Keks!". Nun kann der Starke in aller Ruhe futtern während der zweite und der Dritte sich argwöhnisch gegenübersitzen.

Du schreibst wie der zweite.
Also soll die Kapitalertragssteuer auf 30 oder 35% erhöht werden, damit Jette, Kevin und Justus für 8€ in Berlin Mitte wohnen können? Da die Sozialisten bestimmt keine großen Sprünge bei den Freibeträgen machen werden, tangiert das auch wieder die Mittelschicht über kurz oder lang.

"Einer aktuellen Studie zufolge benachteiligt der Bund den Erwerb einer selbst genutzten Immobilie gegenüber Investitionen in den Bau einer Mietwohnung. Der Traum von der eigenen Immobilie rückt wegen dieser fehlgeleiteten KfW-Förderung für Neubauten für viele Möchtegern-Besitzer noch weiter in die Ferne."
Quelle: deutsche-wirtschafts-nachrichten.de

Ich schreibe wie der zweite? Zweite was? Anscheinend leiden hier manche unter Verfolgungswahn wenn man gegen die Rot-Grünen Bubble ist.
 
wiltshire

wiltshire

Also soll die Kapitalertragssteuer auf 30 oder 35% erhöht werden, damit...
Ich nehme an, das Du als Spitzenverdiener auch eine Aufgabe mit Verantwortung ausfüllst. Da gilt: "first things first". Dazu ein Beispiel: Es ist offenbar schwachsinnig, Maßnahmen zu ergreifen, um im Produktionsbetrieb einen Materialverlust zu optimieren, wenn die Gesmtkonstruktion aus dem Ruder läuft.
Dass die Lösung nicht einfach in einer Erhöhung der Kapitalertragssteuer liegt, wie Du schnell vorschlägst um den eigenen Vorschlag gleich wieder zu verwerfen, ist offensichtlich.
Wir werfen Menschen mit jährlichen Vermögenszuwachs in zwei, drei und mehrstelligen Millionenbeträgen das Geld hinterher. Den Spitzensteuersatz zahlst Du als Alleinverdiener mit 2 Kindern bereits ab 140.000€ brutto. Das ist für die meisten viel Geld aber in den Zusammenhängen, mit denen wir es hier zu tun haben fast lächerlich. Auch mit dem doppelten Einkommen bist Du noch der, der einen Keks hat und steigenden durchaus aushaltbaren, aber im Kern ungerechten Belastungen ausgesetzt bist. Schau auf das Big Picture. Die, die Du wiederholt mit Namen zu framen versuchst, verursachen nur einen Bruchteil der Last des finanziellen Beitrages, den Du zur Gesellschaft beiträgst.
Der Mittelstand hat nur einen Keks.
 
wiltshire

wiltshire

Anscheinend leiden hier manche unter Verfolgungswahn wenn man gegen die Rot-Grünen Bubble ist.
Die parteiliche Ausrichtung ist mir, solange es ein gemeinsames Grundverständnis zu unserer Verfassung gibt ziemlich egal. Mir fehlt die Debatte um das Wesentliche - und das sind der Anteil der Menschen, die das Sozialsystem ausnutzen.

ca. 5,5Mio Menschen beziehen Bürgergeld. (Quelle tagesschau.de)
123.000 Verdachtsfälle wurden 2024 überprüft. 16.000 Betrugsfälle wurden nachgewiesen.
Selbst wenn die Dunkelziffer den Faktor 10 hätte, läge der Anteil der Betrüger unter 10% der Empfänger.

Wenn man mal ganz un- oder überparteilich auf den Sachverhalt gucken würde, käme man auch über Parteigrenzen hinaus zu Lösungen, die eine wirkliche Verbesserung darstellen. Leider gibt es sowohl parteipolitisch als auch systempolitisch zu viele Interessen, die das verhindern. CDU/CSU, SPD, Grüne und Linke haben ja bei der Bundestagswahl bewiesen, dass sie größere Themen gemeinsam bearbeiten können. Unter denen sind die schlimmsten nicht.
 
H

HuppelHuppel

Ich nehme an, das Du als Spitzenverdiener auch eine Aufgabe mit Verantwortung ausfüllst. Da gilt: "first things first". Dazu ein Beispiel: Es ist offenbar schwachsinnig, Maßnahmen zu ergreifen, um im Produktionsbetrieb einen Materialverlust zu optimieren, wenn die Gesmtkonstruktion aus dem Ruder läuft.
Dass die Lösung nicht einfach in einer Erhöhung der Kapitalertragssteuer liegt, wie Du schnell vorschlägst um den eigenen Vorschlag gleich wieder zu verwerfen, ist offensichtlich.
Wir werfen Menschen mit jährlichen Vermögenszuwachs in zwei, drei und mehrstelligen Millionenbeträgen das Geld hinterher. Den Spitzensteuersatz zahlst Du als Alleinverdiener mit 2 Kindern bereits ab 140.000€ brutto. Das ist für die meisten viel Geld aber in den Zusammenhängen, mit denen wir es hier zu tun haben fast lächerlich. Auch mit dem doppelten Einkommen bist Du noch der, der einen Keks hat und steigenden durchaus aushaltbaren, aber im Kern ungerechten Belastungen ausgesetzt bist. Schau auf das Big Picture. Die, die Du wiederholt mit Namen zu framen versuchst, verursachen nur einen Bruchteil der Last des finanziellen Beitrages, den Du zur Gesellschaft beiträgst.
Der Mittelstand hat nur einen Keks.

Das ewige Lied der Linken um im selben Atemzug Steuererhöhungen oder mehr Sozialbeiträge für Einkommen ab 90k oder 100k zu fordern.
 
Tolentino

Tolentino

Der Thread hat das Potential wieder abzudriften.
Deswegen nur ganz kurz:
@HuppelHuppel, die von @wiltshire zitierte Geschichte gibt es in verschiedenen Varianten und soll darauf hinweisen, dass sich die Mittelschicht (so es die überhaupt noch gibt, gemeint ist jedenfalls wer sich der zugehörig fühlt, also sogar so Leute wie Merz mit seinen lächerlichen 10-15 Millionen) sich von den eigentlichen "Schädlingen" gerne vor den Karren spannen lässt auf noch benachteiligtere zu schießen, um davon abzulenken wer der eigentliche Parasit ist. Es ist ein Apell sich nicht ausspielen und manipulieren zu lassen.

Also nicht die Bürgergeldempfänger, Sozialwohnungen und sogenannte Totalverweigerer oder ein paar hundert Millionen Subventionen hier und da sind das Problem, sondern die immer weiter auseinandergehende Schere in der Einkommens- und vor allem Vermögensverteilung.
Wenn die oberen 1% über ca. 35% des Vermögens in Deutschland verfügen, also mehr als die unteren 90% (33%) und nach Schätzungen jährlich 100 mrd an Steuern hinterzogen werden und 120 Mrd an Erbschaften und Schenkungen übertragen werden, dann weiß man, dass eine Erhöhung des Kapitalsteuersatzes nichts mit Finanzierungsspielräumen zu tun hat. Es geht eher darum zu verhindern, das eine kleine Gruppe immer mehr Mittel und damit macht anhäufen kann ohne einen echten gesellschaftlichen Mehrwert zu stiften.
Es gibt sicher welche die da auch an Einkommen von gerade über 100 TEUR denken, weil es vermutlich so ne schöne Runde Zahl ist. Fände ich persönlich nicht zielführend und wenn ich über Macht rede meine ich solche personen auch garntiert nicht. Ich persönlich und da stehe nicht alleine da, das sehen viele Wissenschaftler genauso meine eher Vermögende jenseits der 100 mio Nettovermögen und Einkommen über 500 TEUR. Die konkreten Grenzwerte mögen variieren, darauf kommt es eigentlich auch nicht an, es geht darum, dass Leistungsprinzip fortzuführen und die Kurve erstens nicht zu steil und zweitens ohne Deckel zu zeichnen.

Bei Einkommen wichtiger als pauschal höhere Sozialabgabesätze einzuführen sehe ich z.B. eine Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze.

(Ich persönlich bin auch gegen absolute Grenzwerte und für dynamische Grenzen, die sich an die aktuelle volkswirtschaftliche Situation koppeln, aber das sind Ausgestaltungsdetails, man kann auch im Gesetz festelegen, das das halt alle 2 Jahre nochmal neu angeguckt wird o.ä.).

Aber wie gesagt, Einkommen (aus nichtselbständiger Arbeit) sind größtenteils gar nicht das Problem.
Es sind die weiter wachsenden Vermögen der Superreichen, die auf Dauer eine Gesellschaft mit funktionierender Teilhabe für alle Mitglieder unmöglich machen

@wiltshire hat ja zwischenzeitlich noch ein paar Erläuterungen gepostet. Richtig, die Problemstellung und die nötige Zielsetzung ergeben sich völlig unabhängig von der eigenen politischen Flügelorientierung. So lange man noch in einer funktionierenden Demokratie leben möchte, sind nicht sozial Schwache oder Migranten das Problem, sondern anarchokapitalistische Libertäre, die sich eigentlich eine staatenlose Plutokratie wünschen und ein Haufen Politiker, die sich entweder bequatschen oder gleich direkt bestechen lassen oder sich einbilden, sie könnten dazugehören. Wozu das führt, sieht man in den USA gerade anfangen.

So, Back to Topic:
Ich habe das noch nicht so richtig durchdacht, aber es wird ja oft kolportiert (und ich finde es plausibel) dass direkte Förderungen in Form von Fördersummen oder Tilgungszuschüssen oder Krediten, also Förderungen, die das potentielle Finanzierungsvolumnen erhöhen, nur dazu führen, dass die Angebotspreise höher werden (Mitnahmeeffekte durch ausführende Firmen).
Bei Wärmepumpen kann man das ja recht deutlich sehen, wo die Geräte und Montage hierzulande deutlich teurer als z.B. in UK angeboten werden (oder sogar Frankreich, obwohl es da auch eine direkte Förderung, aber es ist nur eine verhältnismäßig geringe absolute Summe und kein %-Anteil der nur sehr hoch gedeckelt wird).
Wäre da nicht eine Förderung wie in Italien, also Rabatt auf zukünftige Steuerzahlungen eventuell unschädlicher?
Ja, da muss man natürlich erstmal Steuern zahlen, aber da gehe ich bei Eigenheimbauern/-erwerbern mal von aus.
Könnte mir vorstellen, dass das den Wuchern auf der Anbieter Seite etwas den Riegel vorschiebt, da ja dadurch zum Installationszeitpunkt gar nicht mehr Geld zur Verfügung steht. Man spart nur Steuern in der Zukunft.
 
Zuletzt aktualisiert 23.07.2025
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