Welche Zinsbindung bei Baufinanzierung

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WilderSueden

WilderSueden

Wenn du in diesen fast zinslosen Zeiten (fast) nicht tilgst, ist das Risiko hoch, dass du bei der Anschlussfinanzierung das Ding gar nicht mehr gewuppt kriegst. Dann kriegt die Bank die auch nicht und somit auch nicht länger Zinsen. Könnte ihr vielleicht egal sein, aber langfristig gesehen (und nur so verdienen Banken ihr Geld gut) ist das nicht sinnvoll.
Ich weiß und ich würde mich persönlich nicht darauf einlassen mit 1% zu tilgen. Aber soweit ich das hier im Forum sehe sind diese niedrigen Tilgungen alle mit sehr langer Laufzeit. Da ist zum einen das Thema Anschlussfinanzierung richtig weit weg und zum anderen spekuliert die Bank vielleicht auch darauf dass der Wertzuwachs das Problem ganz von alleine löst.
 
Yaso2.0

Yaso2.0

Ich weiß und ich würde mich persönlich nicht darauf einlassen mit 1% zu tilgen.
Viele tilgen ja so wenig, weil sie das Geld anlegen und mehr Rendite erzielen, als sie Zinsen zahlen.

Aber geht das Konstrukt denn auf? Hat man am Ende so viel Geld, dass man die Restschuld ablösen kann?

Ich höre immer wieder „soviel finanzieren wie möglich, das Geld ist ja quasi fast schon kostenlos“.

Wir sind aber genau andersrum unterwegs, tilgen so viel wie geht, um schnellstmöglich die Abzahlung voranzutreiben.

wir haben keine Ahnung was Geld anlegen angeht, kann man sich auf die Beratung der Bank verlassen, wie man sein Geld anlegen kann/soll?

Wir sind uns gerade unsicher, wie lange wir uns binden sollen und wie viel Eigenkapital wir einbringen sollen..:oops:o_O
 
WilderSueden

WilderSueden

Ist auch eine Möglichkeit. Bei solchen Leuten wie Jana war das aber definitiv nicht der Fall. Da wurde alles verjubelt was durch die niedrige Rate verfügbar war.

Die Variante Anlegen statt tilgen geht rechnerisch auf wenn du nach Steuern und eventuell anderen Kosten (z.B. Broker) mehr Rendite erwirtschaftest als dich der Zins kostet. Gehen wir mal von 1,5% für eine 20-jährige Zinsbindung aus dann bräuchte man bei 25% Abgeltungssteuer eine Rendite von mehr als 2%. Das ist durchaus realistisch, für den DAX liegt alleine schon die Dividende etwa in dem Bereich.
Der Teufel steckt aber im Detail. Kommt ein großer Börsencrash zur Unzeit kann es auch mal ein paar Jahre dauern bis man das wieder ausgewartet hat. Sind dann die Zinsen auch noch höher als ursprünglich geplant, kann der Schuss nach hinten losgehen. Ich persönlich würde mich nach Möglichkeit nicht darauf einlassen dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt dann 300 000€ haben muss.

Beratung bei der Bank sehe ich skeptisch, wie jede Beratung bei der man den Berater nicht bezahlt. Am Ende haben die Banken ein Interesse daran ihre eigenen aktiv gemanagten Fonds mit Ausgabeaufschlag und 2% Managementgebühr zu verkaufen. Zum Vergleich dazu, mein DAX ETF liegt bei 0,09% im Jahr und der S&P500 ETF sogar bei 0,07%. Wäre ja alles halb so schlimm wenn am Ende aktives Management auch wirklich bessere Rendite bringen würde, aber es gibt einige Studien dazu und sie sehen ziemlich mies für Fondsmanager aus.

Wie man das mit dem Eigenkapital und der Tilgung hält muss jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist, Geld höher anlegen als der Finanzierungszins geht nur wenn man auch Risiko eingeht. Wer jetzt sehr lange bei niedriger Tilgung wählt, der spekuliert auch vor allem darauf dass die Inflation anzieht und den Kredit in 20 Jahren zum Großteil entwertet. Mein Plan ist mit ca 3% oder knapp drunter zu tilgen sodass der Kredit sich auch nur durch die Rate in vernünftiger Zeit abzahlt. Das ist aber etwas niedriger als die ursprünglich angedachten 3,5%, also eine Art Mittelweg zwischen tilgen und anlegen. Sondertilgungen sind jetzt eher nicht geplant. Bei denen ist natürlich auch immer die Frage woher das Geld denn überhaupt noch großartig kommen soll.
Beim eingesetzten Eigenkapital spielt ganz stark natürlich auch die Beleihung eine Rolle. Je weniger man einsetzt, desto höher wird das Risiko für die Bank und desto teurer. Laut meinem Interhyp Menschen gibt es auch Banken die ab einer gewissen Beleihung Fremdkapital vor Eigenkapital erlauben sodass man bereits in der Bauzeit mit der Tilgung anfangen kann. Das fände ich relativ attraktiv da ich mir zutraue die Doppelbelastung für ein paar Monate zu stemmen
 
H

HilfeHilfe

Viele tilgen ja so wenig, weil sie das Geld anlegen und mehr Rendite erzielen, als sie Zinsen zahlen.

Aber geht das Konstrukt denn auf? Hat man am Ende so viel Geld, dass man die Restschuld ablösen kann?

Ich höre immer wieder „soviel finanzieren wie möglich, das Geld ist ja quasi fast schon kostenlos“.

Wir sind aber genau andersrum unterwegs, tilgen so viel wie geht, um schnellstmöglich die Abzahlung voranzutreiben.

wir haben keine Ahnung was Geld anlegen angeht, kann man sich auf die Beratung der Bank verlassen, wie man sein Geld anlegen kann/soll?

Wir sind uns gerade unsicher, wie lange wir uns binden sollen und wie viel Eigenkapital wir einbringen sollen..:oops:o_O
ja ist klar^^ die tilgen so wenig weil es so angeboten wird und die darlehenshöhen immer höher werden. Kenne keinen im Bekanntenkreis der 1 % tilgt und dafür schwer investiert.

Die sicherste und beste Rendite ist aktuell die Tilgung der Schulden. Risikofrei und gut verzinst
 
Zuletzt aktualisiert 05.07.2025
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