Ablauf Vertrag mit Generalunternehmer

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W

warp

Hallo!So langsam steht bei uns die Entscheidung für eine Firma an, die uns das Haus bauen soll. Jetzt frage ich mich, wie es typischerweise weitergeht. Einerseits will ich nichts unterschreiben, bevor alle Details geklärt sind und ich genau weiß, was ich für wieviel Geld bekomme, andererseits verstehe ich auch, dass ein Ingenieur des Unternehmens nicht stunden- oder tagelang mit mir über Details brüten will, ohne dass klar ist, dass ich ihn für diese Arbeit bezahlen werde.Wie läuft denn das normalerweise?
 
Y

ypg

Wie läuft denn das normalerweise?
Wahrscheinlich immer fehlerhaft ;)
Wenn ich nochmal unterschreiben dürfte, würde ich vorher den Vertrag, die Bauleistungsbeschreibung und den Zahlplan durch einen Sachverständigen begutachten lassen, mir event. die Vorzüge von VOB und Baugesetzbuch erklären lassen.
Wir haben es nicht gemacht, dennoch vorab alle eventuellen Posten, die als Sonderleistung dazu kommen, auflisten lassen. Somit können wir wählen, was und lieb oder zu teuer ist, damit keine Überraschungen auf uns zu kommen :)
Z.B.: in unserer Bauleistungsbeschreibung stand nichts vom Fliesenformat. Somit haben wir nachgefragt, inwiefern 30/60er Fliesen zu Buche schlagen. Wir haben Glück: der Posten steht auf 0 € Zuschlag :D
Denkt auch daran, eventuelle Termine festzusetzen.
Ansonsten gebe ich Dir recht: man kann nicht 100%planen oder einfordern, Energie wird erst wieder an einen Kunden verschwendet ;) Alles andere habt Ihr wohl verglichen...
 
M

mybaublog

Zitat:

Jetzt frage ich mich, wie es typischerweise weitergeht

Antwort:

Obwohl man nicht alle Details kennt, unterschreibt man und stellt später fest, dass "einiges bis vieles" übersehen wurde.

Es wird selbstverständlich meist teurer als angegeben und die Bauherren hoffen, dass es nicht noch schlimmer kommt.

Es kommen Aussagen wie "Würde ich nochmal......dann aber", oder "wenn ich das vorher gewusst hätte....." bis hin zu Selbstvorwürfen wie: "Warum hab ich nur....?"

Das ist die Antwort auf Deine Fragen " Typischerweise"...

Ich werde nie verstehen, warum die meisten Bauherren unter diesen Umständen Verträge unterschreiben, auch wenn dies "üblich" ist.....
 
S

Schnulli

Hallo Warp,

bevor Du unterzeichnest solltest Du alles genau prüfen. Mal ein paar Beispiele:

- Gehe in Gedanken die Räume durch und prüfe für Dich, ob genügend Steckdosen pro Raum eingeplant sind? Mehrkosten... (sind auch Netzwerkkabel dabei?)
- Mehrkosten für einen Schornstein?
- Welche Treppe wird angeboten? Buche mit Buchengeländer oder möchtest Du Eiche mit Edelstahlgeländer? Mehrkosten...
- Leerrohre im Haus für evtl. spätere Photovoltaikanlage, sind diese eingeplant?
- Leerrohr f. Zisterne? Sollte das in Betracht kommen?
- Sanitärausstattung, was wird Dir angerechnet? Häufig werden Duschwannen im Angebot ausgewiesen, aber Du möchtest eine ebenerdige Dusche o. Duschwanne = Mehrkosten
- sind für das ganze Haus Rollos geplant o. nur für die Schlafräume? Wie werden die Rollos betrieben? Per Gurt o. Kurbel? Achte darauf. Der Bauherr heutzutage geht doch von elektrisch aus, aber häufig sind Minimalanfoderungen definiert = Mehrkosten

Und viele Mehrkosten = Kleinvieh macht auch einen großen Haufen!

Ich habe zumindest die Erfahrung gemacht, dass man alles sehr genau prüfen muss, weil wie gesagt, häufig Minimalanforderungen angeboten werden und nicht das was ich als "selbstverständlich" nach Stand der Technik oder allg. dem Zahn der Zeit zugeordnet habe.

Viele Grüße und Erfolg,

Schnulli
 
W

warp

Vielen Dank für die Antworten!VOB und Baugesetzbuch musste ich erstmal googeln. Davon hatte ich bisher noch gar nix gehört und werde mich jetzt mal einlesen.Ansonsten sind die von euch genannten Punkte genau die, um die es mir geht. Ich glaube kaum, dass die Berater der Firmen mit mir über jedes einzelne Leerrohr oder bspw. über den Verlauf der Lüftungkanäle usw. reden wollen. Aber wahrscheinlich gibt es keinen pauschalen Mehrpreis für den Meter Leerrohr. Oder wenn beispielsweise nach Vertragsschluss ein Techniker die Lüftungsanlage konkret ausarbeitet und die Kanäle quer über die Wohnzimmerdecke gelegt werden würden, wohingegen das unsichtbare Verlegen zu einem höheren und teureren Deckenaufbau führen würde. Es hat sich in den letzten Gesprächen abgezeichnet, dass dann auf die Kollegen von der Technik verwiesen wird. Ich wollte deshalb mal fragen, ob es eine übliche Grenze gibt, bis zu der Firmen unverbindlich planen.
 
Zuletzt aktualisiert 17.05.2025
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