Grundstück - Kann man heute überhaupt noch ohne Bauträger bauen?

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Winniefred

Winniefred

Ich kenne auch einige, die in der Region sehr lange gesucht haben. Fast alle haben am Ende weiter weg gekauft (Grimma oder noch weiter), weils in LE 1. fast nichts gibt und es 2. viel zu teuer geworden ist. Ein Verwandter sucht auch schon seit Jahren, aber es ist nichts zu machen, wenn man nicht in die Trickkiste greift oder zufällig richtig viel Geld hat. Die einzigen, die ich im Moment kenne, die überhaupt ein unbebautes halbwegs akzeptables Grundstück innerhalb von Leipzig zu einem halbwegs akzeptablen Preis bekommen haben, bekamen dieses über Kontakte der Eltern (da hat am Stadtrand ein Landwirt eine Restwiese verkauft).

Kann auch nur dazu raten, aktiv Leute anzusprechen, Nachbarn von Baulücken, überall spitze Ohren kriegen, wenn es um Grundstücke oder Hausverkäufe geht. Und auch Todesfälle, auch wenns makaber ist, Das meiste geht einfach unter der Hand weg. Hier am meisten innerhalb der Familien.

Thema Handwerker usw ist das nächste Problem, aber beim Bauen oder Sanieren braucht man eh einfach nen langen Atem.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Naja, ein halbes Jahr Suche in der unmittelbaren Nähe der Boomtown Leipzig ist nun nicht gerade lang.
Das mit dem Klingeln bei Nachbarn kann man sicherlich versuchen, sollte sich aber auch nicht all zu viel davon versprechen. Das macht man vielleicht zusammen 2 Wochen, in der dritten Woche fährt nur noch einer allein und in der vierten gibt man selbst entnervt auf. Gerade in attraktiven Lagen ist man sehr wahrscheinlich nicht der Erste, der da bimmelt und es ist auch nicht jeder begeistert, wenn plötzlich fremde Leute vor der Tür stehen. In der Regel hat es ja einen Grund, warum die Baulücken nicht bebaut sind, sofern man überhaupt Auskunft bekommt.

Internetportale sind von Nachfrage-Seite bekanntlich völlig überlaufen. Als ob man einen Happen ins Piranha-Becken wirft, sind gerade privater Anbieter schon nach wenigen Stunden völlig gestresst, weil das Mailpostfach überquillt bzw. Telefon nicht mehr still steht. Das kann man noch mehr vergessen.

Die Bauträger haben eben die entsprechenden Kontakte. Da sitzen Leute, die machen fast den ganzen Tag nichts anderes als Grundstücke zu akquirieren. Logisch, dass denen so gut wie nichts entgeht. Als Einzelkämpfer braucht man entweder ebenfalls gute Connections oder einen sehr langen Atem. Wie gesagt, ein halbes Jahr ist da praktisch nichts.
 
T

Tobibi

Sehr ich ähnlich. Ein halbes Jahr ist gar nichts. Wir haben 3 Jahre gesucht, dabei wären wir offen für entweder bestand oder Baugrund gewesen. Dabei ist ein alter Schulfreund von mir Makler. Aber auch der hat nichts passendes in Angebot und macht mittlerweile hauptsächlich Vermietungen. Letztlich ist es jetzt bestand geworden. Nen Bauplatz würden wir wahrscheinlich noch lange nicht finden. Die Leute behalten ihre ungenutzteb Baulücken lieber weil sie das Geld gar nicht so gut anlegen können wie die Dinger an Wert gewinnen.
 
L

Lumpi_LE

Ist auch nicht verwerflich aber sehr teuer...
Die paar Sachen die es hier immer mal gibt sind eigentlich nicht bezahlbar.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Ich war beim Gespräch mit unserem Bauträger schon etwas überrascht, dass der Berater nicht nur die Lage und den Planungsstand für das noch Nichtmal öffentlich ausgeschriebene Neubaugebiet 15 km weiter weg bereits ziemlich genau kannte, als auch das er die Namen der verantwortlichen Sachbearbeiter auf dem zuständigen Bauamt aus dem Eff-Eff wusste.
Natürlich schauen die alle, dass sie an Grundstücke kommen, die sie ihren Kunden anbieten können. Für den Einzelkämpfer, der mit Architekt bauen will, bleiben da bestendalls nur die Krümel und C-Lagen übrig. Insofern würde ich die Ausgangsfrage eher mit Ja als mit Nein beantworten. Wenn man noch mal 10 km weiter in die Peripherie rausgeht, kann es aber schon wieder ganz anders aussehen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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