Grundstück für Haus kaufen bitte um Rat !

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Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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B

Bauexperte

Hallo,

ich habe damit angefangen, daß ich Deinen Beitrag lesefähig editiert habe

Das Grundstück was wir erwerben wollen wird aus einer vorhandenen Parzelle heraus genommen und steht zum Verkauf. Größe ca. 500m², Rechteckig und für uns ausreichend. Auf dem Gelände stehen zur Zeit noch Garagen die aber vom Eigentümer komplette entsorgt werden. Gleichzeitig wird auch die Auffahrt entsorgt. Wir bekommen also das Grundstück ebenerdig. Auch die Vermessung erfolgt durch den Verkäufer. Bis hierhin ist ja alles in Ordnung.
Hier solltest Du nicht der Annahme erliegen, daß damit die gesamte Vermessung für das BV erledigt ist. Der Verkäufer wird "nur" die Parzellierung, bzw. die Teilungsvermessung bezahlen. Damit stehen noch weitere € 2.800,00 - € 3.200.00 (je nach Vermesser) für den eigentlichen Hausbau incl. Schlusseinmessung auf der Uhr.

1) Es liegt kein Bebauungsplan vor! Ist so etwas Problematisch oder wird beim Hausbau durch den Bauträger dieses beim Amt gestellt ?
Das ist kein Problem, Du mußt dann nach § 34 bauen. D.h. nach der umliegenden Bebauung. Wenn im direkten Umfeld mehrheitlich 1-geschossige Einfamilienhaus gebaut sind, wirst Du ebenso bauen müssen. Wenn Du spezielle Wünsche an die Dachform hast und diese nicht in unmittelbarer Nähe des Grundstückes anzutreffen ist, kannst Du Dich davon verabschieden. Also auch für das Dach gilt, anpassen an die umliegende Bebauung.

3) Da wir mit Keller bauen wollen und alle Häuser um das Grundstück mit Keller versehen sind muss ich da noch ein Bodengutachten einholen?
Wer ohne Bodengutachten baut, spielt mit seiner Existenz; unabhängig davon, ob die Nachbarn mit oder ohne gebaut haben. Außerdem braucht es ein Bodengutachten, u.a., damit der Tiefbauer weiß, wie er z.B. die Abböschung für die Baugrube vornehmen muß.

4) Was müssen wir noch bedenken was wir vergessen haben?
Du hast noch kein Beratungsgespräch in Sachen BV geführt? Dann lies Dich hier auf dem Forum sorgfältig ein! Im Gegensatz zu Deiner Eingangsaussage, sind hier sehr wohl alle Themen behandelt, welche Dich brennend interessieren sollten. Lesen mußt Du schon selbst

Das Grundstück kostet 124.500€ ... Nebenkosten wie Notar, Grunderwerbsteuer etc. kommen noch dazu ... Wir benötigen keinen Prachtbau und haben uns als Limit ca. 320.000€ +- 20.000€ gesetzt. Möbel sind alle vorhanden und eine Küche haben wir zur Not auch noch. Bauen wollen wir dann so schnell wir möglich
Zunächst einmal solltest Du einen Blick hierauf werfen:


Je nach Bundesland und Abweichungen gilt diese Liste bundesweit; ich habe sie primär anhand der Kosten für NRW erstellt.

Dann wollen wir einmal rechnen und legen 120 qm WF zugrunde, zzgl. Nutzkeller und einem Budget von TEUR 340

Budget: TEUR 340
Grundstück: TEUR 124.5
Einfamilienhaus 120 qm/WF/Kfw 70: TEUR 186 (1-geschossiges Einfamilienhaus ohne größeren Schnickschnack)
Nutzkeller: TEUR 38
Baunebenkosten: TEUR 35-40
Malerarbeiten in EL: TEUR 10
Bodenbeläge in EL: TEUR 10
Außenanlagen in EL: TEUR 10
Carport oder Fertiggarage 3 x 6: TEUR 6
Rücklage Extra´s TEUR 10

Ergibt all in eine Unterdeckung von TEUR 94.5

Die User, welche Dir Kosten in Höhe TEUR 400 plus "x" in Aussicht gestellt haben, liegen also ganz gut mit ihrer Annahme. UND - bei vorstehenden Zahlen darf keine Überraschung im Boden lauern (Bodenaustausch), dann können gut und gerne nochmals TEUR 8-10 dazu kommen.

Wenn Du auf den Keller verzichtest - was ich Dir bei Deinem Wunschbudget dringend ans Herz legen möchte - mußt Du den Keller des Nachbarn abfangen, auf Bodenniveau Keller Nachbar gründen. Dazu bedarf es einer Abtreppung und diese wird Dich - je nach Vorgabe des Bodengutachtens hinsichtlich der Ausführung - zwischen TEUR 8-10 kosten. D.h. Du würdest - bei Verzicht auf den Keller - bisher TEUR 28 sparen. Dafür aber vmtl. eine längere Fertiggarage benötigen und diese kostet TEUR 12 incl. erforderlicher Streifenfundamente. Real würdest Du also - bei Verzicht auf den Nutzkeller - in etwa TEUR 22 einsparen. Immer noch viel Geld, aber auch mit diesen Maßnahmen sprengt es Dein Wunschbudget. Hast Du schon einmal einen unabhängigen Finanzierungsmakler aufgesucht und mit ihm Deine finanzielle Situation besprochen?

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
B

Bauexperte

Hallo,

Die Frage ist, was ist noch ok? Ist Laminat ein Problem oder muss es Parkett sein? Braucht man einen Dachüberstand von 50cm oder ist das wurscht? Eine einfache Treppe, reicht die? Oder muss es eine aus Eiche sein? Usw. und so fort.
Das sind alles Ausstattungsdetails und ja: viel Klein Klein ergibt ein Groß.

Aber - die Preise für das preiswerteste Haus im Angebot - gleich ob Fertig- oder Massivhaus - hängen doch stark an der Einstellung des Anbieters. Die "günstigen" Preise, welche Du vmtl. meinst, kommen dadurch zustande, daß es sich um ein reines Energieeinsparverordnung-Haus handelt (nicht so prickelnd, da die meisten Bauherren doch KfW-Kredite in Anspruch nehmen möchten), bei der Stärke der Bodenplatte, Dämmung und Steine gespart wird. nicht notwendigerweise schlechte Häuser - es darf aber bei der Finanzierung kein KfW-Kredit erforderlich sein.

Goldbeere hat es richtig formuliert. Es läßt sich viel Geld mit der richtigen Architektur sparen und mit der eigenen Disziplin, ausschließlich das sinnvoll Notwendige (Bodenplatte, Dämmung etc.) im ersten Schritt zu bauen. Solche "musst have" wie Kaminzug (läßt sich später auch in etwa preisgleich in Edelstahl von außen ansetzen) oder auch ein Erker können jederzeit später, wenn wieder etwas Geld in der Kasse ist, angebaut werden. Auch reicht im ersten Schritt ein ordentlich hergestellter Stellplatz; die Fertiggaragen-Hersteller liefern die Garagen auf Wunsch auch mit Bauantrag.

Vorstehendes gilt im gleichen Maße für Fertig- wie Massivhäuser.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
G

Gool

Erst einmal vielen dank für die Tipps und Antworten in der kurzen Zeit.

Ist ja erschreckend !!
Ich kann die Baunebenkosten nachvollziehen.
Auch Garage und Keller Preis ist noch halbwegs verständlich.
Aber die Kosten für das Haus 180 - 250 K. ???

Ich werde mich nun mal mit den Kosten für das Haus beschäftigen und mir einige Angebote einholen und dann entscheiden wie es weitergeht.

Vielen dank und Gruß
 
Der Da

Der Da

Wenn du dir Angebote geben lässt, soll das Angebot so exakt wie möglich sein. Alles was dir wichtig ist, gleich mit rein nehmen. Sonst kommt die Überraschung bei der ersten Mehrkostenrechnung.
Lass die Verkäufer ruhig mal etwas Arbeiten für Ihr Geld
 
kaho674

kaho674

... daß es sich um ein reines Energieeinsparverordnung-Haus handelt (nicht so prickelnd, da die meisten Bauherren doch KfW-Kredite in Anspruch nehmen möchten).
Komme gerade nicht ganz mit. Was ist denn ein Energieeinsparverordnung-Haus? Energieeinsparverordnung brauch ich bei jedem Haus, ob KfW oder nicht, meines Wissens. Und ja, die Bodenplatte muss bei KfW etwas besser sein - steht sogar bei Danwood als Hinweis, glaub ich. Aber KfW 70 sollte bei allen Holzhäusern kein Problem sein.

Zitat Bau- und Leistung Danwood: "Danwood Häuser sind aufgrund ihrer sehr gut dämmenden Gebäudehülle und dem im Standard enthaltenen Technikpaket ein förderfähiges KfW-Effizienzhaus 70, wenn sie auf einer entsprechend gedämmten Bodenplatte stehen."

Wobei ich noch mal sagen möchte, dass mir Danwood völlig wurscht ist. Sollte nur ein Beispiel sein.
 
emer

emer

Energieeinsparverordnung legt den Energiestandard für Gebäude fest (100%).

KfW 70 heißt nicht anderes als: Das Haus hat eine 30% bessere Effizienz / Energiebilanz (70 von 100; daher KfW 70).
KFW 55 dann 55 von 100 (sind glaube 55, hab ich aktuell nicht genau im Kopf).
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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