Frage zu Feuchtigkeit und Laminat

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O

oh!-1

Guten Tag

Bin neu hier im Forum und habe auch gleich eine dringende Frage!
Wir haben einen Kellerraum renoviert.
Im alten Raum:
-Erdboden mit Betonsteinen und imprägnierte Bretter (für feuchträume geeignet) drauf
- zwischen Wand und Boden ein kleiner Spalt
-Holztäfer die die Wände und Decke verkleiden
-Teppichboden

Der Spalt zwischen Holzbretter und Wand ist hinter den Holztäfern! (Feuchtigkeit die evt. von unten kommt kann zwischen der Wand/Holztäfer und Decke/Holztäfer zirkulieren.)

Neu:
-Holztäfer rausgemacht
-Wände neu vergipst
-Teppichboden raus, Laminat rein
-neue Tür eingesetzt

Jetzt hat sich nach ca. 2-3 Monaten Schimmel an 2 Ecken an den Sockelleisten gebildet. :eek: Es sind nur die Sockelleisten schimmlig, die Wand nicht! Liegt das jetzt daran dass man den Spalt offen halten sollte damit die feuchtigkeit hoch kann?-Sockelleisten weg?
Reicht das oder lassen imprägnierte Bretter auch feuchtigkeit durch und muss der Laminat auch weg? Luftfeuchtigkeit beträgt bei montierter Sockelleisten ca. 60% und bei demontierten Sockelleisten ca. 50%.
Ich bitte um Hilfe und bedanke mich schon im Voraus.

Grüsse

oh!
 
M

MODERATOR

Hallo Oh,
Einen Raum auszubauen, der als Kellerraum geplant war, birgt immer Schwierigkeiten mit Feuchtigkeit. Diese Feuchtigkeit kann aus dem Boden und/oder aus den Außenwänden in den Innenraum eindringen.
Der alte Ausbau hatte berücksichtigt, dass Feuchtigkeit (Dampf) sich weitgehend unschädlich ausbreiten kann. Holz ist diffusionsoffen, Spalte und Unterkonstruktion sorgen für Durchlüftung.

Im neuen Ausbau wurde das alles geändert. Laminat ist nicht diffusionsoffen, die Feuchtigkeit sucht sich vermehrt den weg über den Spalt zur Wand, der durch die Sockelleisten abgedeckt ist. Deshalb macht sich Schimmel erstmal an den Sockelleisten bemerkbar, hier kondensiert die kühlere feuchte Luft an den wärmeren (Raumtemperatur) Sockelleisten. Der Unterseite des Laminats wird ähnliches widerfahren.

Einen Rat zu geben ist hier schwer; der Kellerraum wurde halt nicht als Wohnraum geplant/ausgeführt. Wahrscheinlich keine Abdichtung der Außenwand, keine Dampfsperre bzw. Dichtung des Bodens (klar: Erdboden).
Sie könnten einen Blindboden einbauen (auch auf Abstand zum Erdboden), diesen mit einer Dampfsperre versehen, dann einen dampfdurchlässigen Bodenbelag Verlegen (Holz, Teppichboden). Der Boden wird dauerhaft trocken bleiben - nur werden die Außenwände nun unter höherer Feuchtebelastung leiden, da sich die Menge eindringender Feuchtigkeit nicht verändert, wird sie an die dampfdurchlässigen Bauteile verdrängt.
Eine Imprägnierung von innen hilft da auch nicht.

Ein Rat vom Fachmann: Außenwände außen dichten und dämmen, Fußboden mit gedämmter Betonbodenplatte und Dampfsperre versehen, ausgebauten Raum gut lüften.

Ich weiß: grosser Aufwand, aber sonst wirds kein gesunder Wohnraum.
Eine Frage: Waren denn alle Bauteile nach dem Abriss - also vor dem Ausbau mit Putz und Laminat - trocken?
 
O

oh!-1

Ja! Alle teile waren trocken! Auch die Wände! Von außen kommt nichts durch, es ist nur vom Erdboden!
Ich habe jetzt mal die Sockelleisten rund herum abgenommen und den restlichen Bauschutt aus den Spalten gesogen. jetzt ist zwischen Wand, Zimmerboden und Erdboden offen damit da die Feuchtigkeit durch kann. den Schimmel behandelt und es sind jetzt nur noch genau 50% luftfeuchtigkeit und bei regnerischem Wetter 58-60%. Werde mir noch einen Luftentfeuchter zutun. Werde es mal so probieren.:eek:
Lassen imprägnierte Holzbretter die für Feuchträume geeignet sind Feuchtigkeit durch?:confused:
 
M

MODERATOR

Hallo,

Die Imprägnierung macht Bau-Holz in der Regel nicht wasserdicht, sondern unempfindlich gegen Schäden durch holzzerstörende Organismen wie Pilze und Insekten. Feuchtigkeit/Wasser selbst schädigt Holz nicht, es sind die Organismen, die feuchtes Holz bevorzugen.

Probieren Sie es mit dem freilassen des Spaltes zwischen Boden und Wand; als richtiggehender Wohnraum wird der Keller aber nicht dienen können.
Die gemessenen Luftfeuchtewerte sind physiologisch in Ordnung. Man muss aber den Zusammenhang zwischen Raumtemperatur und Raumfeuchte beachten: Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen; bei beispielsweise 60% Raumfeuchte soll die Raumtemperatur nicht unter 12°C sinken, sonst gibt es Probleme mit Tauwasser/Kondensation.
 
O

oh!-1

Die jetzige Raumtemperatur beträgt immer ca. 20°-23.5° und Feuchtigkeit 50-60%. Reicht es wenn der Spalt an der kleinsten Stelle etwa 2-3mm und an der Grössten 2-3cm breit ist? Ich werde auf alle Fälle noch ein Entfeuchtungsgerät hineinstellen.
 
Zuletzt aktualisiert 27.07.2025
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