Bekommen keine Angebote/Kostenvoranschläge

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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V

Voki1

Mein erster Gedanke war: "Mit denen stimmt etwas persönlich nicht.". Keine Ahnung, wie Ihr die Verhandlungen / Informationssuche angeht, aber die Unternehmen sind satt an Aufträgen und haben derzeit oft wenig Lust, auf ganz besondere Wünsche einzugehen, wenn diese in Planung und Durchführung erhebliche Arbeit (Kosten) erwarten lassen. Manchmal scheint es der persönliche Eindruck zu sein, dass man mit "diesen" Bauherren eben keinen Spaß haben dürfte, wenn "das schon so losgeht".

Ich würde sehr selbstkritisch hinterfragen, ob es ggf. auch an dem eigenen Auftreten liegen mag. Vielleicht kombiniert mit dem eigenen Beruf (Vorurteile?).

Ist jedenfalls ungewöhnlich, wenn keine konkreten Angebote eingehen.
 
N

NullVier

Oder wohnt Ihr vielleicht in der Pampa? Wir hatten auch ein paar Firmen, die wollten einfach nicht bis zu uns raus auf's Dorf.
Schon ein wenig. Wir ziehen auf's Dorf mit 800 Einwohnern. Allerdings befindet sich in wenigen Kilometern eine Kreisstadt mit 30.000 Einwohnern. Und gerade die lokalen Baufirmen kommen sehr abweisend rüber, so als hätten sie unseren Auftrag nicht nötig oder als würden sie unsere Anfrage nicht ernst nehmen.

Ich habe jetzt mal unseren Grundrissentwurf eingestellt. Der Thread ist hier zu finden. Nun macht euch selbst ein Bild, ob das zu uninteressant für die Bauunternehmen ist.
 
M

merlin83

Hallo,

vorab, ich bin etwas erschrocken, über merlin´s Vorgehensweise, 25 BU zu befragen. Ein Wunder, daß er den Überblick behalten hat

...
Wie viel es genau waren weiß ich nichtmehr; vielleicht auch nur 17 -auch nicht bei allen kam es zum Kostenvoranschlag --> Vielmehr haben die alle ähnliches Interesse gezeigt. Die Gespräche haben wir selbst selten gesucht, sondern wurden aktiv auf der Fertighausaustellung und unseren Recherchen im Internet darin verwickelt. Letztendes dienten wohl die Gespräche vielmehr unserer Orientierung die uns final zur direkten Vergabe der Einzelgewerke führte als dass es einer diese Vertiebler wirklich in unsere engere Auswahl schaffte. Einer der bekanntesten in unserer Region ignorierte unsere Wünsche und plante gegen den Bebauungsplan (und war entsetzt dass die Gemeinde ihm keine abweichende Firstrichtung freigeben wollte).

Letztendlich haben wir die Zeit gebraucht um die Sache mit gutem Gewissen anzugehen; was mE das wichtigste ist. Ob es dafür 5, 15, oder 30 Gespräche bedarf, sollte mE dabei keine Rolle spielen.

Nochmals zum Thema hier: Die Preise lagen recht schnell auf dem Tisch. Die Baukosten lagen nach den mir unterbreiteten Angeboten bei 350 bis 400 Euro je Kubikmeter umbauter Raum beim vernünftigen Massivbauunternehmen und ca. 400 bis 450 Euro je Kubikmeter bei vernünftigen Fertighausanbieter.
 
N

NullVier

ich kann mich mit dem was merlin hier sagt total identifizieren. Ich habe einfach auch noch kein wirklich gutes Gewissen bei den bisherigen Anbietern und Angeboten.
merlin, wie kam es denn dann zu der Entscheidung, die Gewerke einzeln zu vergeben oder wie seid ihr da vorgegangen?
 
Y

ypg

Den ersten haben wir gefunden, durch eine Musterhausbesichtigung (Kontaktaufnahme persönlich vor Ort). Auf den zweiten stießen wir, weil dieses Unternehmen hier in der Gegend ein Haus gebaut hatte (Kontaktaufnahme per Telefon). Das nächste war eine Empfehlung von einem Kollegen meines Mannes (Kontaktaufnahme per Telefon). Einen Anbieter mit dem wir in Kontakt stehen hatte ich über's Internet gefunden (Kontaktaufnahme per Telefon oder E-Mail, ich weiß es nicht mehr genau). Dann haben wir noch Kontakt zu einem Unternehmen aufgenommen, welches ein Kollege meiner Schwester empfohlen hatte (Kontaktaufnahme per E-Mail). Und noch zwei lokale Unternehmen haben wir kontaktiert, deren Autos man hier öfter rumfahren sieht (Kontaktaufnahme per Telefon).

Darunter sind nun lokale Unternehmen, sowie solche die bundesweit Vertriebspartner haben und sowohl welche die Typenhäuser verkaufen als auch solche die individuell planen.

Wir hatten persönliche Gespräche. Haben immer Skizzen vorgelegt, betont, dass das nur ein persönlicher Entwurf ist, welcher geändert werden kann.

Ich stelle gleich mal den Grundriss ein, den wir so ungefähr gerne hätten. Wir sind darauf, wie gesagt, nicht versteift und für Änderungsvorschläge seitens der Bauunternehmen offen. Aber mit irgendwas muss man ja anfangen.
Ich habe einfach auch noch kein wirklich gutes Gewissen bei den bisherigen Anbietern und Angeboten.
Für mich hört es sich so an (also liest es sich), dass Ihr in der Schnupperphase schon ein Preisangebot haben wollt.
Ihr habt noch nicht selektiert, ob die Bauleistungsbeschreibung Euch gelegen ist, noch die Philosophie des BUs. Ihr irrt willkürlich mit definitiven Vorstellungen von BU zu BU, ohne dass ein Gespräch statt gefunden hat. Wozu soll jetzt der BU Arbeit in etwas stecken, wenn grob alles auf der Homepage ersichtlich ist bzw. der Kunde eh wahrscheinlich abspringen wird?!
Vlt übertreibe ich in meiner Vorstellung, dennoch habe ich selbst mal gesucht:
Kataloge mit Preisanhang schicken lassen oder/und das Internet zur Hilfe genommen.
Bei 3 - 5 telefonisch und per Mail über ein Baukörper nachgefragt und letztendlich den einen, der übrig blieb, zu einem persönlichen Gespräch aufgesucht und dann den Plan vorgelegt wegen Sonderausstattung. Vlt wäre ein anderer auf den gleichen Preis gekommen, hätte mir aber 10qm mehr gebaut? Egal, denn das Bauchgefühl muss mir sagen, dass ich genau mit diesem BU gut und richtig liege.
Deshalb reichen zum Vergleich bei einem Standardhaus die Pi-mal-Daumen-Angaben, um zu selektieren - was ihr noch nicht gemacht habt.

Meine Meinung!
 
M

merlin83

ich kann mich mit dem was merlin hier sagt total identifizieren. Ich habe einfach auch noch kein wirklich gutes Gewissen bei den bisherigen Anbietern und Angeboten.
merlin, wie kam es denn dann zu der Entscheidung, die Gewerke einzeln zu vergeben oder wie seid ihr da vorgegangen?
Es kam dazu, dass mir die Angebote vom Schlüsselfertig-Anbieter zu intransparent waren und ich stets das Gefühl hatte, dass ich zu viel bezahle für das was mir versprochen wurde. Des Weiteren lag beim Schlüsselfertig-Bauer stets die Aufpreisliste im Argen. Mein Verhandlungspartner und potenzieller Vetrauenspartner vertritt beim Schlüsselfertig bauen nur zweitrangig meine Interessen und nach der Unterschrift wäre ich einem solchen ausgeliefert gewesen. Das hat mir nicht gefallen.

So sind wir zu einem Architekten gekommen der direkt von uns für das (pauschal) bezahlt wird, was er auch leistet. In der Folge werde ich auch bei jedem anderen Bestandteil unseres zukünftigen Haus sehen, für was ich wie viel bezahle und ob ich das möchte. Primär wollte ich ausschließen, dass ich jemand viel Geld bezahle für etwas was mir wenig bringt. Diese Preisleistungs-Sicherheit konnte mir nur der Architekt vermitteln.

Verglichen mit den schlüsselfertig Angeboten und dem bisherigen Verlauf des Bauvorhabens sieht es derzeit so aus, dass unterm Strich mehrere zehn tausend Euro eingespart werden.

Fairerweise muss ich dazu sagen, dass es auch bei den Architekten große Unterschiede gibt. Bei der Auswahl des Architekten gab es bei uns sehr große Preisunterschiede. Unser Favorit war beiläufig auch einer der günstigsten. Abrechnung nach HOAI ist zwar rechtlich. vorgesehen - wird aber auf dem Markt oft unterschritten. Dazu gibt es derzeit ein anhängiges Verfahren hinsichtlich. der Zulässigkeit der Unterschreitung der HOAI beim EuGH.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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