Abwägung: Erbbaurecht vs. Grundstückskauf / Renovieren

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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K1300S

K1300S

Aus einen Beitrag weiter vorne - heute mag das Grundstück 250.000€ wert sein, in 75 Jahren vielleicht 1.000.000 - und der Pächter hat MINDESTENS 75*6100€ gezahlt.
Dann wohnt er in 75 Jahren auf einem Grundstück, das 1 Mio. wert ist, nur dass er lediglich über einen Zeitraum von 75 Jahren (!) immer noch nur 457.500 bezahlt hat. Das ist nicht mal die Hälfte, insofern finde ich das immer noch nicht schlecht. :)
 
WilderSueden

WilderSueden

Hätte hätte Fahrradkette! Ich wünschte ja auch es wäre anderes, aber die Umstände sind nun mal leider wie sie sind. Was geschehen ist, ist geschehen.
Ich glaube du siehst das Problem nicht. So schnell wie man Eigenkapital aufbaut kann man hinterher auch tilgen (plus ein Teil der bisherigen Miete). Kein Eigenkapital bedeutet in der Regel dass man ewig tilgt da erstens viel zu tilgen ist, zweitens der Zins nicht besonders prickelnd wird und drittens man in aller Regel hohe Ausgaben außer dem Wohnen hat.

In 25 Jahren gehst du in Rente und dann ist ein großer Batzen des Einkommens weg. Wenn du jetzt 500 000€ Kredit nimmst, müsstest du 20 000€ im Jahr tilgen um bis dahin fertig zu sein. Ohne Zins. Bei 1% Zins und 1500€ Rate hättest du in 25 Jahren immer noch 130 000€ übrig. In der Realität wird das vermutlich deutlich mehr sein da du zu dem Preis keine 25 Jahre Zinsbindung bekommst. Und du fängst an mit Ideen wie 570 TE Bank + 120 TE KfW. Unter 2000€ Rate wird bei euch nichts gehen wenn ihr ein Grundstück in dieser Größenordnung wollt sonst zahlen deine Enkel noch fürs Haus ab. Genau das was dich am Erbbaurecht stört.

Nimm dir mal einen Tilgungsrechner und gib mal ein was du an Geld brauchst, was du realistisch an Rate zahlen kannst und wie du das bis zur Rente schaffst. Nebenkosten und Rücklagen nicht vergessen. In 25 Jahren sind nämlich gewisse Dinge kaputt
 
B

BackSteinGotik

Dann wohnt er in 75 Jahren auf einem Grundstück, das 1 Mio. wert ist, nur dass er lediglich über einen Zeitraum von 75 Jahren (!) immer noch nur 457.500 bezahlt hat. Das ist nicht mal die Hälfte, insofern finde ich das immer noch nicht schlecht. :)
Nein, in 75 Jahren sind seine Nachkommen das Recht zur Nutzung des Grundstücks los, und für das Haus gibt es solide so gut wie gar nichts. Oder wie hoch wird wohl der Wert eines Hauses am Ende seiner wirtschaftlichen Nutzungsdauer OHNE Grund sein?

Und nochmal - weil du auch nicht rechnen willst - er zahlt in 75 Jahren an die 2 Mio. heutige Euros (bei 2% Inflation/a) für das Grundstück. Anstatt also den Tilgungszins & die Inflation an dem Kauf für sich arbeiten zu lassen, DARF er in den 75 Jahren regelmäßig die Inflation dem Erbbaurechtgeber ausgleichen - der zum Dank noch die Wertsteigerung des Grundstücks gratis mitgeliefert kriegt. D.h. anstatt heute für 250.000€ zu Kaufen, hätte der Geber in 75 Jahren um die 2.000.000€ Zinsen und ein Grundstück für 1.000.000€.

Ein hoher Preis für das hier beschriebene "Gefühl" des Eigentums. Selbst wenn man es nur bis zur Rente betrachtet - die 500€ "Miete" in heutigen Euros muss er zur versteuerten Rentenanwartschaft in heutigen Euros setzen. Realistisch wohl 2000€ Rente - 1600€ netto. Zu zweit noch machbar, aber nicht schön. Alleine wird es mit den Nebenkosten schon schwierig.
 
N

nordanney

Nein, in 75 Jahren sind seine Nachkommen das Recht zur Nutzung des Grundstücks los, und für das Haus gibt es solide so gut wie gar nichts. Oder wie hoch wird wohl der Wert eines Hauses am Ende seiner wirtschaftlichen Nutzungsdauer OHNE Grund sein?
Genauso hoch wie mit Grund. Ich sehe zumindest so gut wie keine Annoncen mit "Haus zu verschenken, Grundstück muss aber bezahlt werden", und wenn doch, dann sind es Bauruinen.

Davon abgesehen gibt es eine Entschädigung bei Ablauf des Erbbaurecht. Und diese Entschädigung kann und will sich die Gemeinde nicht leisten. Also wird das Erbbaurecht verlängert. So sieht es zumindest in 99,9% aller Fälle in den letzten 30-40 Jahren aus.
Und nochmal - weil du auch nicht rechnen willst - er zahlt in 75 Jahren an die 2 Mio. heutige Euros (bei 2% Inflation/a) für das Grundstück. Anstatt also den Tilgungszins & die Inflation an dem Kauf für sich arbeiten zu lassen, DARF er in den 75 Jahren regelmäßig die Inflation dem Erbbaurechtgeber ausgleichen - der zum Dank noch die Wertsteigerung des Grundstücks gratis mitgeliefert kriegt. D.h. anstatt heute für 250.000€ zu Kaufen, hätte der Geber in 75 Jahren um die 2.000.000€ Zinsen und ein Grundstück für 1.000.000€.
Mach es doch bitte einfach konkret für den TE und schwafel nicht rum. Richtig rechnen möchtest Du nämlich auch nicht ;-)
Das Grundstück würde im Kauf T€ 420 kosten bzw. bei Erbbauzins von 3.500€ p.a.
Jetzt reduzieren wir die 75 Jahre mal auf 40 Jahre, da der TE keine 75 Jahre im Haus erleben wird. Somit sind es bei normaler Nutzungsdauer T€ 140 an Erbbauzins. Von Anpassungen an den VPI in irgendeiner Art hat er nichts geschrieben (lag in den letzten 5 Jahren bei ungefähr 1%) - setzen wir 1% jährlich an, sind es T€ 171, die er in 40 Jahren bezahlt.
Natürlich hat er kein Eigentum, hat aber mit Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrags auf einen Schlag mal eben ne 1/4 Million gespart. Das ist die Stellschraube.

Wen interessiert es, was in 75 Jahren ist. HEUTE möchte ich bauen. Und entweder gehe ich zur Bank und leihe mir T€ 420 und bezahle in 40 Jahren rd. T€ 525 (1,2% Zinsen und 2% Tilgung als 40-Jahresdarlehen gerechnet). Also entweder mit 1.120€ Rate an die Bank oder zunächst 263€ an den Erbbaurechtsausgeber. Für den, der bauen möchte, sind das nur schlappe 857€ monatlich Mehraufwand (reduziert sich im Jahr 40 auf noch immer 690€ monatlich).

Genau in dieser Rechnung steckt der riesige Vorteil des Erbbaurechts. Du kannst einfach günstiger = liquiditätsschonender bauen.
Nenn mir einen objektiven Grund - nicht das Gefühl des Eigentümer seins oder des Vererbens -, warum man nicht am Besten gestern den Erbbaurechtsvertrag unterzeichnen soll.
 
Y

ypg

Mach es doch bitte einfach konkret für den TE und schwafel nicht rum.
Man kann auch kurz und knapp sagen: der TE kann sich mit den bekannten Infos keinen Hausbau leisten. Wer sieht hier bei 500000€ 140-160qm mit Keller plus Grundstück in der Ecke? Ob auf Erbpacht oder Eigentumsgrundstück (welches es nicht gibt).
Kann natürlich sein, dass das Gehalt vom TE sehr viel mehr ermöglicht, was wir nicht wissen, der TE einfach nur trotzig die Optionen ablehnt bzw. zu positiv rechnet oder grundsätzlich die hohen Baukosten ablehnt. Vielleicht ist das Gehalt grundsätzlich zu gering, TE will oder kann es nicht wahrhaben bzw sieht jetzt an der Erbpacht, wie horrend eigentlich das Bauland bei ihm ist, schiebt den schwarzen Peter aber dem System „Erbpacht“ zu?!
Also: irgendetwas an den Fakten muss angepasst werden, sonst wird das definitiv nichts.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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