Abwägung: Erbbaurecht vs. Grundstückskauf / Renovieren

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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H

Hausbautraum20

Um es auch nochmal von der neutralen Seite zu sagen von jemandem der nichts an euch verdienen will.
Das wird selbst mit Erbbau knapp und es ist leider einfach deutlich teurer als man denkt und speziell in dieser Lage sicher keine Ausnahme.

Zum Vergleich nochmal bei uns 50km von München.
Grundstück mit etwas über 300qm Handtuchgröße damals noch für 250k bekommen. Heute nicht mehr unter 300k möglich.

Dann Haus mit 160WF plus Keller.
Wir werden mit absolut allem (also mit Küche, Baunebenkosten, Außenanlagen, aber OHNE Grundstück) irgendwo zwischen 450k und 500k landen. Und das aber bei extrem viel Eigenleistung.

Insgesamte Kosten also bei uns: 700k - 750k.

Jetzt kannst du noch unseren Keller und die Doppelgarage weglassen und dafür 100k abziehen. Bleiben immer noch 600k - 650k und nicht eure 500k Budget.

Bezüglich Fertighaus. Wir haben uns 2 Schlüsselfertigangebote bekannter Fertighausunternehmen machen lassen, um eine Obergrenze für unseren Finanzbedarf zu haben.
Die Angebote waren so bei 400k.
Dazu wäre aber bei uns gekommen:
Baunebenkosten 40-50k
Küche und Möbel: 15k
Fertiggarage: 25k
Außenanlagen: 15k
Insgesamt 500k. Ohne! Grundstück...

Also da müsst ihr doch um das Erbbauangebot noch froh sein und eure Ansprüche müsst ihr wahrscheinlich auch nochmal überdenken.
Und ja uns frustet das auch, welch kleines Grundstück und Haus wir für soviel Geld und Fleiß kriegen, aber was will man da machen.
In unserem Fall war uns die Heimat trotzdem lieber als 100qm mehr.
 
N

nordanney

Wie kommst du auf 420 T€ ?? Bodenrichtwer= 1.500€ x 280qm x 0,6 (40% Abschlag der Gemeinde auf den Bodenrichtwert) = 252 T€.
Das ist nur der Abschlag der Gemeinde für die Berechnung des Erbbauzinses. Jeder andere (Verkäufer) nimmt eher einen Aufschlag auf den Bodenrichtwert. Und diesen Preis musst Du bezahlen, wenn Du nicht bei der Gemeinde, sondern woanders ein Grundstück kaufen möchtest. Oder ist der Bodenpreis woanders so viel günstiger?
Ja eben! Wenn ich nach (zur Rente in) 25 Jahren das Haus alleine verkaufen will habe ich ggf. dieses Problem. Aber nicht wenn dieses auf MEINEM Grundstück steht, dass sofern so wie sich die Preise seit Jahrzehnten nach oben entwickelt haben (und selbst wenn es nur auf dem Niveau bleibt) deutlich attraktiver ist als ein verlebtes 25 Jahre altes Haus (ja... auch wenns immer schön renoviert wurde, es wird halt nicht besser!)
Und selbst wenn das Haus nur noch eine Ruine wäre, das Grundstück behält seinen Wert!
Dann bekommst Du für das Eigentum den Bodenwert abzgl. Abrisskosten. Ist das etwa ein besseres Geschäft? Erst Grundstück kaufen, teuer finanzieren (und Konsum ggf. einschränken) oder Grundstück sehr günstig mieten.
Deine Argumentation entspringt Deinem Bauch, die Realität sieht anders aus.
Danke, aber wer ist wir? Hier alle im Forum? Gibts hier einen "Kaufvertrags-Check-Thread" ?
Wir = das Forum. Ich mache z.B. beruflich (und privat) nix anderes als Immobilien und Finanzierungen.
Ich hab einfach das Gefühl
Richtig. Gefühl. Bist halt „Amateur“. Ist nicht schlimm.
einfach einen guten Standard mit ein-zwei teureren Gimmicks (Bodentiefe Fenster im Wohnzimmer, ggf. ein Balkon, Bodenheizung, Keller, sonst nur biederen Standard)
Das ist kein Standard.
Wo lügen dann die Fertighausanbieter, wenn sie uns ein Haus nach unseren Vorgaben (vorab) Planen und dann mit allem bei 280-300 T€ landen?
Die lügen nicht. Das Haus wird den Preis kosten.
Sie sagen Dir nur nicht, was „bauseits“ nötig ist. Da gibt es im Forum genug Threads. Sie sagen Dir auch nicht, dass es nur 12 Steckdosen im ganzen Haus gibt. Oder oder oder.
 
N

NoggerLoger

Wieso nicht einfach eine ETW kaufen mir 110qm oder mehr. So seit ihr schon mal was die Wertsteigerung betrifft im Boot. Später kann es ja immer noch ein Haus werden. Vorteil wäre eine angenehmere Finanzierung und man kann nachts gut schlafen. Auch bei uns sie die Preise explodiert. Jetzt sind wir bei einer ETW mit großem Garten vorerst gelandet die auch schon 490k kostet allerdings mit einigen Extras. Später wird es dann mal ein Haus aber wir sind erst 27 und 30.

Eine ETW könnte man auch jederzeit vermieten.
 
L

La Casa

Ich sehe das mit der Erbpacht auch nicht ganz unkritisch.

Wir hatten auch mal die Möglichkeit im Landkreis Regensburg vor 5 Jahren, damals waren die Konditionen wie folgt.

Die Höhe des Erbbauzinses beläuft sich während der Jahre 1-7 auf 2,4 %, ab Jahr 8 auf 3,1 % zzgl. eventuell anfallender Anpassungen an den Verbraucherpreisindex und berechnet sich an den Grundstückspreisen (285.-€/m² bis 315.-€/m²); Anpassung an den Verbraucherpreisindex alle 3 Jahre (steigt ca. 1,5% pro Jahr).

Grundstückswert: ca. 175.000€
Beispiel: 600qm Grundstück
Jahr 1-7: ca. 4.500€
ab Jahr 8: ca. 5.500€

Wir haben uns letztendlich dagegen entschieden, denn nach spätestens 35 Jahren hätten wir drauf gezahlt, eher schon früher... abhängig vom Index.
Die monatliche Belastung war uns damals auch zu groß für Erbpacht & Hausbau und die Lohnsteigerungen damals hätten das nur bedingt abgedeckt.

Aber bei euren Grundstückspreisen ist es vllt. doch eine Option.
 
N

nordanney

Wir haben uns letztendlich dagegen entschieden, denn nach spätestens 35 Jahren hätten wir drauf gezahlt, eher schon früher... abhängig vom Index.
Vor fünf Jahren war der Zinssatz für den Bankkredit (sofern man noch einen Kredit fürs Grundstück bekommen kann) ähnlich dem Erbbauzins. Also auch ein faires Angebot, wenn sich kein adäquates, vergleichbares Kaufgrundstück ergibt. Und die Rechnung, dass man nach 35 Jahren drauf zahlt, lasse ich nicht gelten. Dann dürfte man sich auch keine Autos leasen.
Du bekommst für die Erbpacht einen realen Gegenwert für einen günstigen Preis. Genau dafür ist es da. In der Regel günstiger - was die monatlichen Kosten in € betrifft - als das Kaufgrundstück. Natürlich kein Eigentum, das ist schon klar.
Die monatliche Belastung war uns damals auch zu groß für Erbpacht & Hausbau
Die monatlich Belastung für Grundstückskauf und Hausbau ist höher als mit Erbpacht. Das muss man immer bedenken.
 
F

FloHB123

Viele haben hier ja schon geschrieben, dass Erbpacht keine so schlechte Wahl ist.
An eurer Stelle würde ich in meine Entscheidung auch einbeziehen, wie und wo ich denn die nächsten 30-40 Jahre noch leben möchte. Das ist doch ein wichtiger Punkt. Verkaufen könnt ihr das Haus ja später auf jeden Fall.
Ja, vielleicht habt ihr keinen Gewinn mit der Immobilie erzielt oder eure Investition zu 100% wieder bekommen. Aber der Erlös sollte doch für die letzten Lebensjahre trotzdem ausreichen.
Und der wichtigste Punkt ist: Ihr hattet dann 30-40 Jahre einen schönes Haus, in einer Wohngegend in der ihr euch wohlfühlt. Das ist doch viel wichtiger, als z.B. den Erben möglichst viel zu hinterlassen
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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