Abwägung: Erbbaurecht vs. Grundstückskauf / Renovieren

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Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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Y

Ysop***

Ich habe (und hatte auch schon bei deinem letzten thread) den Eindruck, dass du einfach grundfrustriert bist, weil du das, was du eigentlich möchtest, nicht bekommst. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten. Du kannst dich ewig ärgern und alles ungerecht finden. Oder du versuchst, in den Optionen, die sich dir ja bieten! Auch mal was positives zu sehen. Das lebt sich deutlich leichter. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück
 
Nordlys

Nordlys

Wenn man in dem Haus wohnt so merkt man doch gar nicht, dass es kein Eigenland, sondern Pachtland ist, das Haus ist Eigentum.
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Das bedeutet, dass ich frühestens nach 20 Jahren das Haus verkaufen darf und dann aber dem Käufer nur 55 Jahre Restlaufzeit für die Erbpacht in Aussicht stellen kann. Zudem, will man bei überhöhten Verkaufspreisen ein Veto einlegen :(

Ehrlich gesagt, wurde meine Stimmung dabei immer schlechter und schlechter. Der einzige große Vorteil wäre, wir würden in unser Heimatgemeinde bleiben könnten, weiterhin zum gewohnten Sport hingehen, die Bekannten meiner Frau aus der Musik- und Tanzschule usw. treffen und hätten es zu meinen Eltern und meinen Brüdern noch rel. nahe.
An deiner Stelle würde ich die Erbpacht wählen, schon allein wegen dem begrenzten Budget und der Möglichkeit, im gewohnten Umfeld bleiben zu können. Was in 20-25 Jahren ist, kann doch heute noch keiner wissen. Ganz ehrlich, ich würde das nicht so negativ sehen, sondern auch als Chance.
 
moHouse

moHouse

@Hitokiri-1978
Ich kann dich voll verstehen. Ich hasse grundsätzlich dieses Erbpacht-Modell.
Aber: das liegt daran, dass hier im erweiterten Düsseldorfer Umland (ca. 40km) die früher unbeliebten Gemeinden gemerkt haben, dass sie den verzweifelten Leuten das Geld aus dem Taschen ziehen können ohne ihr Tafelsilber zu verscherbeln.
Bei den hiesigen Erbpachtgrundstücken hat man den aktuellen Grundstückswert nach rund 20 bis 30 Jahren als Erbpacht bezahlt. Und darf dann noch fleißig weiterzahlen. Natürlich inklusiver Anpassungen der Zahlungen nach oben bei gesteigenem Wert.
DAS ist frech.
Bei euch ist es relativ fair. Vor allem, da sich finanziell sonst nicht viel ergeben wird bei euch.

Hab auch ein wenig das Gefühl, dass ihr noch nicht die Marktpreise und -lage so richtig kennt.
Ihr werdet euch logischerweise auch nicht viel damit beschäftigt haben, wenn ihr euch auf euer Neubaugebiet verlassen habt...
Zeigt auch so eine Aussage hier:
Wir wollen auch gar nicht in eine große Stadt ziehen, so ein Vorort mit 10-20.000 Einwohner im Speckmantel einer größeren Stadt wäre ideal.
Hört sich so an, als wärt ihr da sehr genügsam.
Aber genau das sind die gefragten Lagen! Großstadt in Schlagdistanz. Aber im eigenen Ort alle Angebote, die man so braucht. Ohne die Hektik der Großstadt.

Rechnet euch nochmal durch, was bei euch drin ist.
Mit den veranschlagten 300.000 für das Fertighaus werdet ihr nicht hinkommen. Dazu kommen noch Kaufnebenkosten für das Grundstück. Vielleicht Abrisskosten.
Dazu locker 50.000 Euro Baunebenkosten.
Ihr werdet ganz schnell bei 700.000 Euro landen (falls es wirklich 250.000 Euro Grundstücke geben sollte)
 
Jean-Marc

Jean-Marc

Auch nicht ganz unwichtig:

Grunderwerbsteuer bei Kauf: (280 qm x 1.500,- €/qm) * 3,5 % = 14.700,- €

Grunderwerbsteuer bei Erbpacht: Erbbauzins 3.500,- x 18,345 Kapitalwert (75 Jahre) = 64.207,50 * 3,5 % = 2.247,26 €
 
H

Hitokiri-1978

Sorry, dass ich mich nicht früher gemeldet habe, aber danke schon mal für die zahlreichen Wortmeldungen. Man kann ja nur dazu lernen.

Sport kann man überall machen. Bekannte eher mal intensiver treffen als öfter und oberflächlich.
?? Wie kommst du darauf, dass ein Treffen mit der Familie oberflächlich wäre nur weil man kurz da ist?

Was ist mit Bestand?
Wir haben einen Freund/Bekannten der schon mehrere Bestandshäuser gekauft und renoviert hat. Der findet das super, aber da gehen unsere Vorstellung wohl auseinander, was einem gefällt. Er ist mehr der "Oldtimer immer gepflegt"-Typ und ich/wir mehr der moderner Neuwagen oder günstiger junger Gebrauchter. (mit Autos kann man einfach alles so viel besser erklären :D )

Normale Laufzeit wäre 99 Jahre - also 2-5 Nutzungsperioden. Hier schon deutlich verkürzt. Angenommen du lebst 35-40 Jahre drin. Wird für den Käufer danach sportlich, es wird also auf einen neuen Vertrag hinauslaufen, mit schlechteren Konditionen.
Das wäre ja dann eher ein Kontra-Argument zum Erbbaurecht, oder? (Ich such jetzt nicht das Haar in der Suppe, ich will nur die Argumente verstehen)

Die Alternative zur Erbpacht ist in diesem Fall definitiv kein Haus auf eigenem Grund sondern bestenfalls eine Eigentumswohnung. Mehr gibt die finanzielle Lage nicht her.
Kommt mir nicht in die Tüte! Sowas wie "Ich leb im Erdgeschoss und soll anteilsmäßig 5000 Euro für den renovierten Aufzug zahlen, den man ja im EG eh nie nutzt" möchte ich nicht haben! Dann lieber weiter weg ziehen.

Mit Erbpacht könnte ich mir grob folgendes vorstellen: Haus mit einiger Eigenleistung für ca 350 000€ inklusive Baunebenkosten und Rate von ca 1100€. Dazu noch 400€ im Monate für die Erbpacht. Das ist schon etwas knapp kalkuliert da der TE bereits 42 ist und das ganze zur Rente in 25 Jahren abbezahlt sein sollte. Für das geringe Eigenkapital in dem Alter sollte auch eine gute Erklärung vorhanden sein damit das Konzept finanziell aufgeht.
Gute Erklärung gegenüber wem? Wir haben bis jetzt mit vier Finanzierern gesprochen und da wäre das nie ein Problem gewesen. Überhaupt, ich will nicht bei meinem jetzigen Gehalt bis zur Rente bleiben. Da soll und muss sich deutlich nach oben entwickeln. Den Anspruch hab ich schon auch! Ich warte jetzt noch Corona ab und (hoffentlich die stehende Finanzierung) und such mir dann einen neuen Job. Ich will da schon seit über 1,5 Jahren weg!

Dafür musst Du aber für die 280qm auch nicht T€ 420 + Nebenkosten hinlegen, um dann im Wohnwagen drauf wohnen zu können. Ziehst Du nach 20 Jahren aus, hast Du für ein T€ 420 Grundstück lediglich T€ 70 bezahlt. Gutes Geschäfts für Dich.
Wie kommst du auf 420 T€ ?? Bodenrichtwer= 1.500€ x 280qm x 0,6 (40% Abschlag der Gemeinde auf den Bodenrichtwert) = 252 T€.

Wie beim Volleigentum auch. Da ist kein Unterschied. Das liegt eher am Bebauungsplan und Bau-GB als am Erbbaurecht.
Ok, dass hatte ich so tatsächlich nicht bedacht. Entsprechend kein Pluspunkt fürs Kaufen.

Was passiert, wenn Du im Volleigentum ein Haus hast, das nicht viel wert ist? Will das einer haben? Nö.
Ja eben! Wenn ich nach (zur Rente in) 25 Jahren das Haus alleine verkaufen will habe ich ggf. dieses Problem. Aber nicht wenn dieses auf MEINEM Grundstück steht, dass sofern so wie sich die Preise seit Jahrzehnten nach oben entwickelt haben (und selbst wenn es nur auf dem Niveau bleibt) deutlich attraktiver ist als ein verlebtes 25 Jahre altes Haus (ja... auch wenns immer schön renoviert wurde, es wird halt nicht besser!)
Und selbst wenn das Haus nur noch eine Ruine wäre, das Grundstück behält seinen Wert!

P.S. Den Vertrag tatsächlich mal in Händen halten und lesen, wird auch helfen. Wir können Dich gerne unterstützen.
Danke, aber wer ist wir? Hier alle im Forum? Gibts hier einen "Kaufvertrags-Check-Thread" ?

Ich verstehe dich, weil für mich Erbbau auch 2.Wahl wäre, aber lieber 2.Wahl als nichts.
Ich hab einfach das Gefühl, wir können nur zwischen einer schlechten und einer noch schlechteren Option wählen, wobei wir nicht wissen was, was ist. :(

Ich habe (und hatte auch schon bei deinem letzten thread) den Eindruck, dass du einfach grundfrustriert bist, weil du das, was du eigentlich möchtest, nicht bekommst
Ne sag bloss :p Ja bitte, wie soll man bei sowas auch freudig strahlend sein? Fakt ist, wir wollen uns räumlich vergrößern, uns nicht total finanziell verrennen und im besten Fall einen guten Deal abschließen bei dem man im Alter dann nicht der Dumme ist, der auf einen Scherbenhaufen liegen bleibt.

Wenn man in dem Haus wohnt so merkt man doch gar nicht, dass es kein Eigenland, sondern Pachtland ist, das Haus ist Eigentum.
Das ist ein schöner Gedanke, aber ich kann ja nicht mein Wissen, dass ich habe einfach so ausblenden ;) Es bleibt dann einfach das Gefühl, dass man bestenfalls gegen Geldleistung geduldet ist, und das eigene Haus auf "Luft" gebaut hat.
Hört sich so an, als wärt ihr da sehr genügsam.
Aber genau das sind die gefragten Lagen! Großstadt in Schlagdistanz. Aber im eigenen Ort alle Angebote, die man so braucht. Ohne die Hektik der Großstadt.
Naja nicht genügsam, eher verwöhnt schon sicher. Ich bin in der Nachbarsgemeinde aufgewachsen, lebe jetzt in einem anderen Vorort mit allen Vorteilen die du richtigerweise erwähnt hast. Echt, wer will schon in der Innenstadt wohnen?? :D Ja klar, es würde schmerzen in die Pampa zu ziehen, was ehrlich gesagt auch keine Option ist.

Mit den veranschlagten 300.000 für das Fertighaus werdet ihr nicht hinkommen. Dazu kommen noch Kaufnebenkosten für das Grundstück. Vielleicht Abrisskosten.
Dazu locker 50.000 Euro Baunebenkosten.
Ihr werdet ganz schnell bei 700.000 Euro landen
Das versteh ich auch nicht! Wo lügen dann die Fertighausanbieter, wenn sie uns ein Haus nach unseren Vorgaben (vorab) Planen und dann mit allem bei 280-300 T€ landen? Aber auch hier, gehen ja die Meinungen was ein Fertighaus so kostet ja extrem weit auseinander. Ich will weder eine Bruchbude noch einen Palast mit goldenen Wasserhähnen, einfach einen guten Standard mit ein-zwei teureren Gimmicks (Bodentiefe Fenster im Wohnzimmer, ggf. ein Balkon, Bodenheizung, Keller, sonst nur biederen Standard)

Ahhh blöde Häuser! Am Ende holen wir uns ein Hausboot, fahren täglich die Donau ab und arbeiten im Homeoffice :D
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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