300 m², Hanglage, Bj. 1963 kaufen oder nicht?

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rasudiger

rasudiger

Nur zur Klarstellung: Ich habe das Haus bislang nicht besichtigt. Wer kurz die Adresse googelt findet heraus, dass der Bauherr wahrscheinlich Winfrid Hedergott (hat einen Wikipediaartikel) war. Was nach 2002 mit dem Haus passiert ist weiß ich nicht.

Böden + Wände könnte ich in Eigenleistung machen, Fenster, Wärmepumpe und potentielle Dämmung aber natürlich nicht. Viele Böden, Diele und Schwimmbad sind traumhaft. Das Schwimmbad wohl schon seit vielen Jahren nicht mehr in Betrieb (die live Bilder sind gescannte Fotos).

Angedacht wäre eine reine Eigennutzung, als Renditeobjekt ist das Haus natürlich nicht zu gebrauchen und wird auch sehr schwer verkäuflich sein. Danke für den Hinweis darauf.

Zeiträuber, die einen Preis verhandeln und dann sagen "ich überlegs' noch" finde ich abstoßend.
Sehe ich komplett genau so. Deswegen auch erst einmal ein Realitätscheck im Forum.

Sollte ich mich entscheiden trotz der massiven Risiken zumindest eine Besichtigung zu machen werde ich euch natürlich auf dem Laufenden halten. Mein aktuelles Bauchgefühl und viele Beiträge deuten aber klar auf "Lieber nicht" hin.
 
wiltshire

wiltshire

Was ist bei der Immobilie NIEMALS machen würde, ist das Schwimmbad außer Betrieb setzen.
Sehe ich genau so. Statt schließen: Wärmepumpenheizung dran und Gegenstromanlage rein.

Sollte ich mich entscheiden trotz der massiven Risiken zumindest eine Besichtigung zu machen werde ich euch natürlich auf dem Laufenden halten. Mein aktuelles Bauchgefühl und viele Beiträge deuten aber klar auf "Lieber nicht" hin.
Das Haus birgt keine besonderen Risiken. Wie bei jedem Haus gehört die Substanz und der technische Stand einmal begutachtet und los geht's. Man braucht halt von allem etwas mehr. Das ist kalkulierbar.
Es ist das Standard-Risiko, dass der Wunsch nicht ins Portemonnaie passt.
Die einzige Besonderheit: Während meist die Anschaffungskosten die zu nehmende Hürde ist, sind es hier die laufenden Kosten, die es zu stemmen gilt. Solange die Einkommenssituation dauerhaft ausreichend gesichert ist, steht einem guten Leben in diesem wunderbaren Haus nichts entgegen.
 
D

DoTrouv

Na ja trotzdem sei der Hinweis erlaubt, dass ein Schwimmbad erhebliche (!) laufende Kosten bedeutet, und im Gegenzug selten genutzt wird. Bei aller Begeisterung für Teile der Innenarchitektur, nehm ich meine rosarote Brille an der Stelle doch gerne ab. Schwimmbad ob drinnen oder draußen ist der Inbegriff von Luxus. Bei Immobilien sogar fast wertmindernd weil sich das eigentlich keiner antut der noch bei klarem Verstand ist ;-)
 
11ant

11ant

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir irgendwann ein Haus kaufen. Dieses konkrete Projekt war für uns aber nur eine pragmatische Lösung, ein Traumhaus sieht für uns anders aus. Von daher bin ich erst einmal happy, dass wir jetzt einen reinen Tisch haben.
Neben den Verzögerungen haben sich bei uns auch berufliche Veränderungen ergeben. Wir warten also ab und konzentrieren uns erst einmal auf andere Dinge, bis wir wieder Lust auf das Thema Haus haben.
Ich gehe davon aus, daß die besagte Zeit nun gekommen ist, aber auch dieses Objekt nicht wirklich das Traumhaus ist.
Nur zur Klarstellung: Ich habe das Haus bislang nicht besichtigt. Wer kurz die Adresse googelt findet heraus, dass der Bauherr wahrscheinlich Winfrid Hedergott (hat einen Wikipediaartikel) war. Was nach 2002 mit dem Haus passiert ist weiß ich nicht.
Vermutlich hat die Witwe nach 2002 noch eine Weile ihre Bridgedamen in diesem Museum des Status des verblichenen Hausherrn empfangen, bis deren Runde sich biologisch verkleinert hat. Ich nehme an, der Herr hatte sich mit seiner jüngeren Sekretärin verbunden, die inzwischen aber auch schon ins Seniorenresidenzenalter fortgeschritten ist. Bei der Einstellung ins Immobilienportal wird das Haus wohl schon leer gestanden haben und man hat schnell noch Fotos gemacht, so lange vom jüngsten Besuch des Gärtners noch etwas Vorzeigbares übrig war. Der Unterhalt einer leeren Kulisse kostet. Die Fenster scheinen mir Aluminium zu sein - eigentlich ewig haltbar, aber die erste Generation ist leider dennoch zur Auswechselung fällig, da man damals noch einteilige Profile ohne thermische Trennung der Innen- und Außenschale verbaut hat. Das Schwimmbad ist einerseits ein "Groschengrab, das Goldbarren frißt" - andererseits wäre es der Genickschuß für den Marktwert der Immobilie, es stillzulegen - damit kickte man eine ganze Interessentengruppe weg. Im Wohngebiet wird es schwierig sein, eine Genehmigung für einen Clubbetrieb zu bekommen, der noch die einzige wirtschaftliche Nutzung sein könnte. Für ein fortgesetztes Einfamilienwohnen an dieser Stelle werden sich die Wege Modernisierung und Rückbau finanziell die Waage halten. Das Grundstück wird nicht durch Teilung verwertbar sein - ich sehe beiderseits durch das faktische Baufenster und rückseitig wohl auch durch die Baumfallgrenze den gesamten nicht bebauten Bereich Rahmen bleiben müssen. Den Modernisierungsstau sehe ich als Mühlstein-Hypothek, der den scheinbar günstigen Preis auch erklärt. Dem Makler ist mehr als mit einem baldigen Verkauf damit gedient, das Objekt längstmöglich im Bestand zu halten. Irgendwann wird es verkommen und dann zunehmend bleierner im Schaufenster und danach im Regal liegen. Wenn der Makler dann kündigt oder weitere Besichtigungstermine vergütet haben will, werden es die Erben als unberäumtes Baugrundstück in den Markt geben. Wachdienst kostet, Gartenpflege kostet, Leerstand kostet (vor allem: Substanz), für ein Flüchtlingsgästehaus des Landkreises hat es eine mangelhafte Eignung. Das Objekt taugt den Interessenten und dem Makler (noch) als nette Besichtigungserfahrung, das war´s. Letztere würde ich mir an Eurer Stelle allerdings noch gönnen, solche Gelegenheiten hat man selten.

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Zuletzt aktualisiert 21.07.2025
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