Wie berücksichtigt ihr die Zinsen vom Grundstückskauf bis Einzug

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Gausek

Gausek

Hallo zusammen,

erstelle grade für unser Neubau-Projekt eine Kostenübersicht. Dazu gibt es hier ja schon sehr gute Übersichten. Nur die Zinszahlungen für den Kredit während der Bauzeit kommen mir hier regelmäßig zu niedrig vor. Vielleicht kann jemand Licht ins Dunkel bringen:

Grob sieht meine Kalkulation so aus:
Grundstück 280.000
Haus 220.000
Steuer, Notar 22.000
Nebenkosten 78.000
Kosten gesamt 600.000
Eigenkapital 70.000
Kredit also 530.000

Laut Bauunternehmer dauert es bis zum Einzug konservativ betrachtet 1,5 Jahre. Grundstück und Kaufnebenkosten müssen sofort bezahlt werden, einiges nach Baufortschritt so dass ich im Schnitt bis zur Fertigstellung einen Kredit von ca. 450.000 Euro abgerufen habe. Folgende Zinsen muss ich dafür bezahlen:

450.000 * 2% Zins * 1,5 Jahre = 13.500

Das ist ein beträchtlicher Posten, den ich so in der Höhe noch nicht in andern Übersichten gesehen habe. Liege ich da falsch? Und selbst wenn es am Ende nur 1 Jahr dauert sind das trotzedem noch fast 10.000 Euro.

Wie habt ihr diesen Posten berücksichtigt?
Besten Dank und einen schönen
 
A

Alex85

Man vereinbart mit der Bank eine bereitstellungsfreie Zeit z.B. 12 Monate. In den 12 Monaten gibt man die Kohle aus und das wars. Keine Kosten.
Falls man den Kredit nicht rechtzeitig abruft, fallen Bereitstellungszinsen an. Diese sind in der Regel höher als der vereinbarte Sollzins des Darlehens.
 
C

caddar

Man vereinbart mit der Bank eine bereitstellungsfreie Zeit z.B. 12 Monate. In den 12 Monaten gibt man die Kohle aus und das wars. Keine Kosten.
Falls man den Kredit nicht rechtzeitig abruft, fallen Bereitstellungszinsen an. Diese sind in der Regel höher als der vereinbarte Sollzins des Darlehens.
Das stimmt aber nur eingeschränkt, oder? Auf das bereits abgerufene Geld werden ja die normalen Darlehenszinsen fällig - oder habe ich das bislang falsch verstanden? Zwar natürlich nicht von Anfang an, aber eben für jeden abgerufenen Euro.
 
Alderney

Alderney

Die Rechnung würde stimmen, wenn du vom ersten Tag an die kompletten 450.000 Euro abrufen würdest. Da es aber die erwähnten 1,5 Jahre dauern wird, bis du den vollen Betrag in Anspruch genommen haben wirst, wird es insgesamt ein geringerer Zinsbetrag sein. Die ersten Monate wirst du ja "nur" die Zinsen für die ca. 300.000 Euro des Grundstücks inkl. Kaufnebenkosten zahlen müssen, falls du diesen Betrag voll finanzierst (Kaufnebenkosten würde ich mit dem Eigenkapital bedienen). Danach werden im Laufe der Zeit erst die weiteren Rechnungen eintrudeln.
 
K

Kekse

im Schnitt bis zur Fertigstellung einen Kredit von ca. 450.000 Euro abgerufen habe.
Wie kommst du darauf, dass du in den 1,5 Jahren bis Fertigstellung durchschnittlich 85% des Kredits abgerufen haben wirst? Das erscheint mir selbst bei deinem (ungewöhnlich hohen) Grundstückskosten-Hausbaukosten-Verhältnis extrem hoch gegriffen.

Davon abgesehen hängt es halt von der Gesamtsituation ab, wie man das macht. Bei uns ist es so, dass wir das Grundstück aus Eigenkapital bezahlt haben und jetzt erst mit Bauantrag die erste kreditwürdige Ausgabe anstand (erste Rate des Bauunternehmers). Auf 15k ausgezahltes Darlehen zahlen wir 30 € Zinsen pro Monat, das zahlen wir halt einfach so. Und da unsere Anfangstilgung höher sein wird als die momentane Kaltmiete ist das Schlimmste, was uns bis zur Vollauszahlung passieren wird, dass unsere Sparrate runtergeht. Erst nach Vollauszahlung bis zur wegfallenden Miete wird es etwas ungemütlich werden. Bereitstellungszinsen sind auch nicht so viel höher als die Darlehenszinsen (3% vs. 2,4%) dass sie uns ernsthaft in Bedrängnis bringen könnten. Da darf man nur nicht zu viele Punkte mit "ach, das bezahlen wir aus dem laufenden oder sparen wir während der Bauphase an" in der Kalkulation nach hinten schieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
K

Kekse

Kaufnebenkosten würde ich mit dem Eigenkapital bedienen
Warum nur die Kaufnebenkosten? Abgesehen davon, dass Banken oft den Eigenkapital-Einsatz zuerst verlangen, macht es doch überhaupt keinen Sinn, Geld auf dem (mutmaßlich Tagesgeld-)Konto unverzinst rumliegen zu lassen und gleichzeitig Darlehenszinsen dafür zu zahlen. Ich würde lieber beinahe alles direkt selbst bezahlen. Nur das zurückbehalten, was absehbar ist, dass ihr es für Kleinscheiß braucht. Küchen- und Möbelrechnungen akzeptiert die Bank idR. als Auszahlungsanlass (nur eben nicht als Herstellungskosten).
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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