Vergleichtests verschiedener zentraler Kontrollierte-Wohnraumlüftungen + weitere Fragen

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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Y

ypg

Dampfdruck-Gefälle zwischen Innen- und Außenseite des Hauses

Je dichter und kälter ein Baustoff, desto mehr Wasserdampf aus der Raumluft schlägt sich daran als Kondenswasser nieder. Dauerfeuchte kann zu Bauschäden führen. Materialien, die Feuchte zunächst aufnehmen und nach und nach wieder abgeben, regulieren das Raumklima – man sagt: sie sind offen für die Diffusion des Dampfes.

Hausbewohner kochen, duschen, schwitzen: In einem Vier-Personen-Haushalt füllt pro Tag 10 bis 12 Liter Wasserdampf die Raumluft. Seine gasförmigen Moleküle verteilen sich gleichmäßig im Raum und erzeugen einen bestimmten Dampfdruck, die relative Luftfeuchtigkeit. Auch im Freien lässt sich Dampfdruck messen. Entspricht er der relativen Luftfeuchtigkeit im Haus, besteht ein Gleichgewicht. Liegt der Dampfdruck in Inneren des Hauses höher oder niedriger als die relative Luftfeuchtigkeit draußen, spricht man von einem Dampfdruck-Gefälle. Der Dampfdruck entweicht auf die druckärmere Seite des Bauteils, er diffundiert. So entsteht eine Ausgleichsströmung, die Diffusion.

Widerstand gegen Dampfdruck

Baumaterialien setzen Dampf unterschiedlich ausgeprägten Widerstand entgegen. Wie stark er ist im Vergleich zu einer 100 cm dicken Luftschicht, gibt die Dampfdiffusions-Widerstandszahl µ (mü) an – je kleiner sie ist, desto leichter dringt Wasserdampf durch. Dichtes Materialgefüge mit einer Dampfdiffusions-Widerstandszahl über 100 µ gilt als Dampfsperrschicht, beispielsweise Bitumen-Schweißbahn. Dampfbremsen sind Materialien, die Dampfdiffusion verzögern, jedoch nicht unterbinden.

Feuchte-Puffer

Baustoffe oder Bauteile, die Dampfdruck wenig Widerstand entgegensetzen, nennt man diffusionsoffen. Bauherren mit Wunsch nach „gesundem“ Wohnen schätzen die Vorteile Wasserdampf-durchlässiger Wände, Decken und Dächer: Ist es feucht im Raum, speichern sie Wassermoleküle in der Oberfläche. Im Gegenzug gibt sie Feuchtigkeit an die Raumluft ab, wenn diese zu trocken ist. Der Puffer arbeitet langsam, innerhalb von Stunden oder gar Tagen, und nur etwa 2 Prozent der Raumfeuchtigkeit quert das Bauteil tatsächlich.

Diffusionsoffene Bauteile, luftdichte Hülle

Per Diffusion wird man Kochdunst und Badedampf also nicht los, denn die Dampfmoleküle bewegen sich nicht mit einer Luftströmung durch Bauteile hindurch – „atmende“ Wände gibt es nicht. Wenn es zieht, hat das Haus offene Fugen und verliert unnötig viel Heizwärme. Deshalb achtet man heute auf eine luftdichte Gebäudehülle. Die Energie-Einspar-Verordnung (Energieeinsparverordnung) schreibt sie für Neubauten vor. Ein Vorteil mit Risiken, umso wichtiger ist die richtige Lüftung.
Quelle: Haus.de
 
M

merlin83

Kleine Geschichte aus der Nachbarschaft: Nachbar hat Haus mit Lüftungsanlage gebaut und im Keller darauf verzichtet. Nun lässt er sich für viel teures Geld im Keller die Belüftung nachrüsten. Offensichtlich hat ihn der direkte Vergleich dazu bewegt, dass sich auch viel Geld für Lüftung ausgeben lohnt.
 
T

Tentakel

Das mit dem Diffusionsoffenen Holzhaus finde ich immer lustig. Wir bauen ein Massivhaus mit 25qm Holz-Ständer Anbau. Also der Raum der eindeutig am wenigstens Diffusionsoffen ist wohl der Holz-Ständer Anbau, OSB Platten, Dichtbänder, Klebebänder, Abdichtungen, Dämmung zwischen 2 Dampfsperren und innen darauf Rigips. Natur Pur

Dagegen das Massivhaus dünnstegige ungefüllte Ziegel, innen Kalk-Gips Putz und Silikatfarbe, außen auch nur Putz und Silikatfarbe. Keine Klebstoffe - keine Folien.

EIn Blockhaus würde ich noch als ökologisch akzeptieren, aber sobald irgendwelche Dämmstoffe im Spiel sind, sind auch Dampfsperren nötig.

Zurück zum Thema: Alleine beim Estrich merkt man schon, das es beim dichten Haus lange dauert Feuchtigkeit herauszulüften, wir würden aktuell nicht ohne Lüftung bauen wollen. Vorallem sind die Kosten bei uns mit 2,5% der Gesamtprojektkosten überschaubar und viel günstiger als eine Nachrüstung.
 
KingSong

KingSong

Also gestern war ich mal wieder bei einem anderen Bauträger. Auch er baut diffusionsoffen. Da ich das auf jeden Fall will geh ich auch nur zu solchen Anbietern. Vielleicht liegt da der Fehler In Real-Life raten mir alle von Kontrollierte-Wohnraumlüftungen ab. Hier in der virtuellen Welt raten mir alle auf jeden Fall zu einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung.
Ihr könnt euch denken was der Bauträger gesagt hat. Nur 10% seiner Kunden baut er eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung ein. Sie ist nicht nötig bei seiner diffusionsoffen Bauweise mit Holz.
Ich bin sehr dankbar für eure Erfahrungsberichte. Vielleicht schreibt ihr aber immer noch dazu ob ihr eine Diffusionssperre in den Wänden habt oder wie meine Bauträger immer sagen: Wohnt ihr in einer Plastik-Tüte oder einer Gore-Tex-Jacke?
Wir bauen komplett diffusionsoffen in Holz, ohne jegliche Plastiktüte. Unser BU hat uns ganz klar zur Kontrollierte-Wohnraumlüftung geraten, auch wenn das für uns eh von Anfang an klar war. Das Plus an Lebensqualität kannst Du nie wieder nachrüsten! Ich freu mich wie Hulle endlich im Winter in gut durchlüfteten aber warmen und nicht stickigen Räumen zu leben! Und um den Stromverbrauch mach ich mir erst mal keine Sorgen, die Photovoltaik mit Speicher wirds richten
 
KingSong

KingSong

Das mit dem Diffusionsoffenen Holzhaus finde ich immer lustig. Wir bauen ein Massivhaus mit 25qm Holz-Ständer Anbau. Also der Raum der eindeutig am wenigstens Diffusionsoffen ist wohl der Holz-Ständer Anbau, OSB Platten, Dichtbänder, Klebebänder, Abdichtungen, Dämmung zwischen 2 Dampfsperren und innen darauf Rigips. Natur Pur

Dann ist das aber kein diffusionsoffener Wandaufbau! Unser Wandaufbau in Holzständer von innen nach außen, Lehmputzplatten - OSB - Ständerwerk mit Mineralwolle - Holzfaserdämmung - Putz.....keinerlei Dampfsperre oder sonstiges Plastikgelumpe. Vom unabhängigen Bauprüfer des Bauherren-Schutzbund als sehr guter Wandaufbau empfunden.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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