Sondertilgung im Darlehensvertrag - Erfahrungen zur Finanzierung

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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blubbernase

Dann hab ich dich wohl missverstanden. Ich sehe für mich nur Nachteile bei so niedrigen Zinsen hoch zu tilgen oder Sonderzutilgen.
 
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exto1791

Dann hab ich dich wohl missverstanden. Ich sehe für mich nur Nachteile bei so niedrigen Zinsen hoch zu tilgen oder Sonderzutilgen.
Wenn das für dich so ist - dann ist es doch völlig in Ordnung.

Wichtig beim "Ansparen" ist die Diversifikation. Sprich: Immobilie (tilgen)/Aktien-ETF's o.ä./Altersvorsorge.

Das sollte alles in einem guten Verhältnis stehen. Wenn du minimal tilgst, eine Zinsbindung von 10-15 Jahren hast und aufgrund eines veränderten Zinssatzes nach 10-15 Jahren von über 3% bspw. nicht mehr so einfach tilgen kannst und auf dein erspartes zurück greifen MUSST, bspw. auch aufgrund eines Schicksalsschlages etc., dann kannst du eben nicht SOFORT deine ETF's aus deinem Portfolio holen. Der Auszahlungszeitpunkt ist nämlich hierbei ganz entscheidend und da greift eben das Risiko, wie auch schon bei meinen Vorrednern angesprochen.

Man sollte also gut abwägen und sich immer genau überlegen in welchem Verhältnis man wie/wo/was macht... Man führt letztlich privat auch ein kleines Unternehmen :)
 
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Mitleser123

Ich handhabe das ähnlich wie blubbernase. Habe einen 20 Jahre lang laufenden Kreditvertrag. 2% werde ich tilgen und die überbleibenden 1% kommen in den MSCI World ETF. Dadurch habe ich Chancen deutlich höhere Rendite zu erzielen und baue mir quasi Kapital nebenbei auf. Denn alles was in die Immobilie reingesteckt wird an Sondertilgung ist WEG und man kann es nicht mehr zurückholen. Im Falle einer Arbeitslosigkeit/Krankheit etc. könnte man sich im Gegensatz zur Sondertilgung Geld aus dem Depot holen (egal wie der Stand ist) und eine längere Zeit das Haus weiterzahlen. Bei einer so langen Kreditlaufzeit sehe ich eigentlich NUR Vorteile für ein langweiliges und langfristiges ETF Investment. Und wenn es gut läuft (8% Durchschnittsrendite) stehe ich sogar nach Ablauf der Kreditlaufzeit (mit Zinseszinseffekt) deutlich besser dar.
 
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exto1791

Ich handhabe das ähnlich wie blubbernase. Habe einen 20 Jahre lang laufenden Kreditvertrag. 2% werde ich tilgen und die überbleibenden 1% kommen in den MSCI World ETF. Dadurch habe ich Chancen deutlich höhere Rendite zu erzielen und baue mir quasi Kapital nebenbei auf. Denn alles was in die Immobilie reingesteckt wird an Sondertilgung ist WEG und man kann es nicht mehr zurückholen. Im Falle einer Arbeitslosigkeit/Krankheit etc. könnte man sich im Gegensatz zur Sondertilgung Geld aus dem Depot holen (egal wie der Stand ist) und eine längere Zeit das Haus weiterzahlen. Bei einer so langen Kreditlaufzeit sehe ich eigentlich NUR Vorteile für ein langweiliges und langfristiges ETF Investment. Und wenn es gut läuft (8% Durchschnittsrendite) stehe ich sogar nach Ablauf der Kreditlaufzeit (mit Zinseszinseffekt) deutlich besser dar.
Du kannst jederzeit Geld aus deinem Depot holen - korrekt, allerdings wenn der ETF aktuell ein Tief hat zu einem möglicherweise noch schlechteren Zins als deine Ersparnis bei der Sondertilgung wäre. Die Illusion, dass man bei einer ETF Besparung (ähnlich wie du es handhabst und auch ich es handhabe) kein Risiko eingeht und problemlos mit einer Durchschnittsrendite von 8% fährt und nach 10 Jahren auch mal problemlos 10.000€ wieder ausbezahlen kann ohne Verluste einzugehen, sollte man wirklich schnell ablegen.

Ja, es macht Sinn, rein wirtschaftlich gesehen, keine Frage! Aber es hängt eben noch ganz viel anderes dran! Letztlich ist es auch viel "Kopfsache" - zu wissen, dass das Geld WEG ist, das Darlehen sinkt und nach 10 Jahren auch DEFINITIV die Tilgungsquote deutlich geringer ist, ist auch für die Psyche ganz gut... Hat alles seine Vor -und Nachteile. Man sollte einfach gut und ordentlich streuen und nicht alles auf ein Pferd setzen :)

Ist aber auch ne menschliche Sache, die jeder selbst für sich entscheiden muss. Es gibt zick Menschen, die haben überhaupt kein gutes Gefühl das Geld irgendwie langfristig anzulegen (ETF's sind fast ausschließlich für langfristige Anlagedauer gedacht) - dann ist es auch nicht das richtige!
 
Musketier

Musketier

Such auch gern mal bei google nach dem MSCI World Renditedreieck
Du hast aber 2 Fehler in deinem Gedankengang.
1.)Das Renditedreieck zeigt dir die Vorsteuerrrendite an. Um ernsthaft mit dem Darlehen zu vergleichen, müsstest du aber die Nachsteuerrendite nehmen.
2.)Das Renditedreieck zeigt dir die Rendite für eine Einmalanlage an. Du sparst aber monatlich Geld. Dementsprechend müsstest du für jede einzelne Sparrate entscheiden, ob du das Risiko eingehst oder nicht, weil der Zeitraum bis zur Endfälligkeit immer kürzer wird.

Dazu und das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, ist das ganze am Anfang recht einfach gesprochen, wenn die Summe im ETF recht niedrig ist. Wenn der Depotwert aber steigt und der ETF wie gerade eben Höchststände hat, dann überleg zumindest ich sehr häufig, ob es nicht doch sinnvoller wäre, in die Sondertilgung umzuschichten.
Bei 10000€ und einem 50%igen Einbruch.....ja mein Gott..ist halt ein Monatseinkommen weg.
Bei 50000€ tut ein 50%iger Einbruch dann schon weh.

Bei mir ist das Hauptdarlehen noch deutlich teurer, da ich vor 8 Jahren abgeschlossen habe. Bei fast 3% Zins, die ich als Nachsteuerrendite erreichen müsste ,ist das Risiko bei einem ETF meines Erachtens zu hoch. Dort wird maximal sondergetilgt.
Beim KFW mit 1,4% hatte ich das Geld bisher auch in ETF angelegt. Allerdings waren mir die Summen im Depot dann zu groß, so dass ich letztes und dieses Jahr dort auch einen großen Teil sondergetilgt habe. (damals war im KFW noch Sondertilgung oder Vollablöse erlaubt)

Das heißt nicht, dass ich es nicht wieder so machen würde, der Kopf sagt ja. Im Gegenzug steigt aber die Angst vorm Einbruch mit größer werdenden Summen.
Man muß aber ja nicht nur schwarz oder weiß betrachten. Eine Mischform - ansparen in ETF und Sondertilgung in Börsenhochzeiten ist doch super.
 
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Mitleser123

1) Die Illusion, dass man bei einer ETF Besparung (ähnlich wie du es handhabst und auch ich es handhabe) kein Risiko eingeht und problemlos mit einer Durchschnittsrendite von 8% fährt und nach 10 Jahren auch mal problemlos 10.000€ wieder ausbezahlen kann ohne Verluste einzugehen, sollte man wirklich schnell ablegen.

2) Man sollte einfach gut und ordentlich streuen und nicht alles auf ein Pferd setzen :)
1) Deswegen eben die lange Laufzeit von 20 Jahren, damit man besser reagieren kann. Bei einer Anlagedauer von 10 Jahren hätte ich persönlich Bauchschmerzen.

2) Da bin ich bei dir und das ist für mich der Hauptgrund.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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