Sanierung 60er-Jahre Haus: Fragwürdige Gutachter-Empfehlungen?

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Winniefred

Winniefred

Auf jeden Fall. Vielleicht merkt man ja beim Lesen, wie ich schwanke. Anfang wollten wir vieles, aber nicht alles neu machen. Nachdem der Gutachter mich etwas ausgebremst hat und vieles lassen wollte, bin ich auch etwas vorsichtiger geworden. Nachdem ich mir aber klargemacht habe, wieviel Förderung tatsächlich drin ist, bin ich derzeit eher wieder auf dem Trichter "vollumfassende Kernsanierung". Es sind viele wilde Gedanken im Spiel, gerade liebäugle ich mit reichlich Dämmung, überall Fußbodenheizung und einer Hybridheizung: WP mit Photovoltaik-Eigenverbrauch, dazu ein Puffer, an den auch ein neuer Holzofen mit Wassertasche angebunden wird.


Ja richtig, Biberschwanz. Bislang sind keine Schwachstellen bekannt, aber in den Mini-Dachspitz über dem Dachgeschoss ist bislang noch keiner reingekrochen. Dass die Ziegel selbst noch halten würden weiß ich. Wenns auf ne Zwischensparrendämmung rausläuft könnte man sie drauflassen. Bei ner Aufsparrendämmung gehe ich davon aus, dass eine neue Eindeckung sinnvoller ist als die alten Ziegel nochmal herzunehmen (siehe auch den Post mit den Dachbildern). Sie sind halt vermoost und sähen auf einem ansonsten komplett "neuen" Haus evtl. etwas seltsam aus, da kommt die Ästhetik ins Spiel. Ich muss mich in die ganze Förderthematik noch weiter einfuchsen, aber auf den ersten Blick wird da ja quasi alles bezuschusst, sodass meine Tendenz derzeit zu neuen Ziegeln geht. Und "durchaus 80 Jahre" heißt eben auch "durchaus" und nicht "auf jeden Fall".

Für mich sprechen derzeit drei große Argumente für die Kernsanierung:
1. nur einmal eine große Baustelle und dann Ruhe
2. Förderungen jetzt mitnehmen. Wer weiß, wie das Thema in 20 Jahren aussieht.
3. Technikkonzept umsetzbar, mit dem ich wirklich zufrieden sein kann.

Ich werde mal mehrere Konzepte aufstellen und dann mit einem KfW-gerechten Energieberater darüber quatschen.
Falls Interesse besteht halte ich euch hier gerne weiterhin auf dem Laufenden, dann müsste man den Threadtitel vielleicht anpassen.
Das kann ich gut nachvollziehen. Bei uns ist es so, dass wir erstmal nur das Wichtigste gemacht haben. Aus finanziellen Gründen. Rückblickend bereue ich aber lediglich, dass wir den Innenputz nicht gleich neu gemacht haben. Hätten wir damals das Budget von heute gehabt, hätten wir sicher direkt alles auf einmal gemacht, was aber gar nicht nötig gewesen wäre. Allerdings ist unser Haus mit eurem nicht vergleichbar, da es von 1921 ist und in den 90ern Dach und Fassade neu gemacht wurden sowie 2010 die Heizung, das ist also eine andere Ausgangslage. Unterm Strich haben wir aber dennoch jetzt mit wenig finanziellem Aufwand ein gut bewohnbares und auch erstaunlich sparsames Häuschen, auch ohne groß alles "totzudämmen" und überall die neues Technik verbaut zu haben.
Unser Dach ist jetzt fast 30 Jahre alt und ebenfalls Biberschwanz, das hält sicher noch Jahrzehnte. Wir hatten aus anderen Gründen kürzlich eine Neueindeckung erwogen und unser Dachdecker meinte es wäre vom Preis her das Gleiche wenn man die alten Ziegel sanft entfernt und dann neu verwendet (erhöhter Arbeitszeitaufwand) oder gleich neue drauf macht.
Deine 3 Punkte finde ich dennoch alle nachvollziehbar. Wir haben 2017 gekauft und sind noch nicht fertig, weil wir je nach Budget immer noch weitermachen. Insofern wäre es schon schön, wenn man alles gleich fertig hat, aber andererseits ist es natürlich toll eine eher niedrige Rate zu haben. Und was jetzt noch nicht fertig ist, ist auch nicht so dringend. Ich persönlich baue auch gerne und jetzt im Lockdown haben wir wenigstens immer was zu tun. Außerdem haben wir durchs Selbermachen inzwischen so gute handwerkliche Fähigkeiten entwickelt, dass wir kaum noch Handwerker für irgendwas holen müssen.
 
H

HarvSpec

Da ist eine Menge Angstpuffer drin. Und Positionen, die nicht zur Sanierung gehören - alleine für die Küche und Unvorhergesehenes gibts den (gebrauchten) AMG ;)

Ich habe die Region jetzt nicht mehr im Kopf, aber wenn ich auf unsere abgeschlossene Kernsanierung (Rhein-Main) schaue, kommen mir die Preise realistisch vor, ganz ohne Angstpuffer.
Kommt natürlich bei allem auf den Standard an, wir haben kein "High-End" verbaut ich würde es als "gehobenen Standard" beschreiben.

Bspw: Die hier oft zitierten 15k Elektro wären nicht mal ansatzweise drin gewesen für ne konventionelle Elektrik, da lagen alle Angebote bei ca 25k (170qm)

Aber mit dem Budget ist das sicher gut machbar, gar keine Frage.
 
Winniefred

Winniefred

Elektrik für 15t ist wirklich nicht viel. Wir haben 2017 für einfachen Standard auf 100m2 ca 11.000€ gezahlt, andere Angebote lagen bei Ü20t. Und das ist 4 Jahre her.
 
N

nordanney

Bspw: Die hier oft zitierten 15k Elektro wären nicht mal ansatzweise drin gewesen für ne konventionelle Elektrik, da lagen alle Angebote bei ca 25k (170qm)
Region Düsseldorf und Ruhrgebiet gut machbar. Kenne ich auch aus anderen Regionen nicht anders. So unterschiedlich sind die Lohnkosten ja nicht.

P.S. 170qm für T€ 25 = T€ 15 für 120qm
 
B

BackSteinGotik

Ich werde mal mehrere Konzepte aufstellen und dann mit einem KfW-gerechten Energieberater darüber quatschen.
Falls Interesse besteht halte ich euch hier gerne weiterhin auf dem Laufenden, dann müsste man den Threadtitel vielleicht anpassen.
Und, habt ihr das Projekt weiterverfolgt?
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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