Luftwärmepumpe und Wasserführender Kamin - Erfahrungen

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D

Domski

@fragg: So ist es. Alle "Blech"-Öfen (auch die hochwertigeren), geben verhältnismäßig viel Wärme in die Luft ab, da sie nur einen aufgesetzten Wärmetauscher haben und dazu relativ wenig Speichermasse. Ich habe mich deshalb für einen komplett Wasserumspülten Kessel entschieden, der vom Ofenbauer gesetzt und eingemauert ist. D.h. ich habe 7-800kg Speichermasse. Der Kessel hat zwar lt. Datenblatt 10kw Wasser- und 4kw Luftseitig, lässt sich aber bequem und ohne zu verdrecken mit ca. 4-5kw Wasserseitig fahren. Dann ist nur Wärmeabgabe über die Scheibe spürbar. Auf dem Sofa in 4m Entfernung wird es zwar etwas wärmer, aber der Raum überhitzt nicht. Und es geht nichts über das kuschelige Wärmegefühl am nächsten Morgen, wenn man in die Treppe runter kommt und der Ofen immer noch ein ganz klein bisschen Restwärme abstrahlt.

Wenn ich natürlich 3x komplett voll lade und bei komplett offener Luft ballern lasse, habe ich trotz 60qm Aufstellraum auch eine Sauna

Rechnerisch ist der Investment aber nur bei kostenfreiem Holz und jedem Tag anfeuern nach 20 Jahren positiv. Ist also eher Hobby als kaufmännisch kalkuliert.
 
K

kkk272729

...ist es eher 40/60. Bleiben also 4KW im Aufstellraum. Wenn ich jetzt meinen 1000 Liter Speicher von 40 auf 70 Grad laden möchte, muss der Ofen 5 Stunden bollern.
Du hast mit 7KW wasserseitig gerechnet
und auch nicht beachtet, dass die Heizung während
der Feuerung ja auch weiter läuft (laufende Heizlast).
Um die 1000 Liter von 40 auf 70 Grad zu bereiten benötigst
Du (wie schon richtig berechnet) ca. 35 kwh.
Währen dann ca. 6 Stunden * 6kwh (ohne laufende Heizlast).
Der volle Wirkungsgrad des Ofens wird wahrscheinlich auch nur unter Laborbedingungen erreicht und beginnt nicht ab Minute 1 des Anzündens.
Für 35 kwh benötigt man ca. 9 kg Buche (15% trocken, Verlust nicht berücksichtigt). Wie oft müsste man nachlegen?

Zudem ist fraglich ob der Puffer bei Heizbeginn
wirklich bereits 40 Grad hat. Die Rücklauf-Temperaturen
der Fußbodenheizung liegen so um 20-25 Grad.

Ich halte leider nichts von wassergeführten Kaminen.

Habe bei mir selbst einen 30 KW Holzvergaser mit
2000l Puffer + Gastherme als Backup.
 
P

PhiTh

Ganz sicher ist ein Holzvergaser die effizienteste Art mit Holz zu heizen. Wir haben uns nach langem Überlegen aber aus folgenden Gründen dagegen entschieden:
- Wir wollten keinen 2.000L Puffer im Keller
- Wir haben im Haus 2 Kamine geplant und genießen auch das Feuern zu sehen
- Eine Backupheizung ist auch bei uns in jedem Falle notwendig. Der Mehrpreis des Holzvergasers wenn man letztlich trotzdem im Haus weitere Kamine installiert lohnt sich in keinem Falle.

Ich bin aber auch der Meinung, dass sich der wassergeführte Kamin gerade in Verbindung mit einer Luft-Wärmepumpe lohnt, da gerade in kalten Tagen, in denen die Wärmepumpe sehr ineffizient arbeitet, durch den Kamin unterstützt oder gar die gesamte Heizlast abgedeckt wird. Bei uns sind zudem beide Aufstellorte der Kamine recht groß und da wir auch eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung haben verteilt sich die Wärme im Haus auch...
Ich habe keine Bedenken einer Überhitzung der Räume und bin wie gesagt auch der Meinung dass sich diese Konstellation auf jeden Fall lohnt, gerade wenn man günstig an Holz kommt...
 
C

Crimson

Guten morgen zusammen,
vielen Dank für die vielen Antworten. Ich kam leider erst heute dazu zu antworten.

Die 3 verschiedenen Gewerke, das kommt alles aus einer Bude, die haben die Mitarbeiter die das schon ab und an gemacht haben (wie erfahren und kompetent die sind,... weiß ich nicht, immerhin ist es von der Regelungstechnik wirklich nicht so einfach).
Ich hatte mich auch bzgl. des Speichers falsch ausgerückt. Du hast Recht: Bei einem System welches nur mit einer Wärmepumpe betrieben wird, gibt es nur den "kleinen" Warmwasserspeicher mit Heiz-und Brauchwasser (oder evtl. mit einer Frischwasserstation).
Bei dem System mit dem Kamin, wird ein größerer Kombispeicher verwendet, wobei hier nur das Heizwasser durchläuft. Das Brauchwasser wird mit einer Frischwasserstation erwärmt.

@ Specki: Im Zuge der Planung, konnte mir keiner sagen wie viel Holz ich brauche. Ich hatte damals gesagt dass ich keinen Holzofen einbauen werde bevor mir keiner sagen kann ob ich 2 oder 20 rm Holz machen muss (um mal ins extreme zu gehen). Aber ein Schornstein wurde bis in den Keller gelegt um die Möglichkeit zu haben irgendwann auf Holz umzuschwenken .

@ Fragg: Die Luftseitige Leistungs des Ofens ist für mich das Problem: Wenn ich einen kleinen 3-4kw Ofen im Wohnzimmer aufstelle, wird es vermutlich zu warm werden. Da wäre es mir lieber, einen (beispielsweise) 5kw Ofen ins Wohnzimmer zu stellen und davon 3KW ins Heizungssystem zu speisen (die Zahlen sind mal einfach so in den Raum geworfen). Ob das allerdings reicht um den Speicher genug zu erwärmen, dazu müsste ich den Heizungsbauer befragen. Da bin ich zu wenig Experte für und müsste mich auf die Aussagen verlassen.

@ kkk und PhiTh: Hier hat man schon zwei gegensätzliche Meinungen^^. Schwierige Sache mit der Entscheidung ob man es macht oder nicht. Ich kann beide Seiten verstehen. Immerhin handelt es sich um Mehrkosten und die Regelung ist nicht die einfachste. Leider konnte mir bisher niemand begründen warum das System schlecht ist (außer die komplizierte Regelungstechnik). Da gibt es schon mehr Argumente dafür, auch wenn diese Argumente relativ vage sind.
 
S

Specki

@ Specki: Im Zuge der Planung, konnte mir keiner sagen wie viel Holz ich brauche. Ich hatte damals gesagt dass ich keinen Holzofen einbauen werde bevor mir keiner sagen kann ob ich 2 oder 20 rm Holz machen muss (um mal ins extreme zu gehen). Aber ein Schornstein wurde bis in den Keller gelegt um die Möglichkeit zu haben irgendwann auf Holz umzuschwenken .
Das finde ich aber komisch. Du hast doch sicher eine Berechnung welchen Heizwärmebedarf dein Haus benötigen wird. Bzw. lässt sich das auch ganz einfach berechnen.
Nach welchem Standard habt ihr denn gebaut?

Z.B. Kfw 70:
Bedeutet Heizwärmebedarf: ≤ 45 kWh/(m²·a)
Ich glaube du hast nichts über deine Hausfläche gesagt, ich rechne jetzt mal mit 150qm. Das ergibt dann einen Heizwärmebedarf von 6750 kWh.
Sagen wir mal der Heizwert des Holzes liegt bei 1700 kWh je Ster (gemischt Buche + Fichte).
Dann brauchst du Theoretisch ca. 3,9 Ster. Dann rechnen wir noch Wirkungsgrad von 90% und sonstige Verluste nochmals 90%, dann bist du bei 5 Ster. Dann sagen wir noch bisschen Warmwasser, bisschen Sicherheit, dann solltest bei Max. 7 Ster im Jahr sein. Das ist überschaubar vom Arbeitsaufwand und wenn du Holz selber hast quasi keine Kosten.

Keine Gewähr, dass ich mit den richtigen Zahlen gearbeitet habe, denke aber das sollte passen
 
K

kkk272729

Die Frage ist, ob man sich bei den paar Euro Heizkosten im Monat noch den Aufwand macht.

Zudem müssen die 7 Ster dann auch
noch quer durch die Wohnung zum Ofen geschleppt werden.
 
Zuletzt aktualisiert 24.07.2025
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