Innen liegende Wärmepumpe im Keller wegen Grundwasser nicht möglich?

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B

Baskervile

Hallo,

ich plane aktuell den Neubau eines Einfamilienhauses. Bei Vertragsunterschrift sagte mir Generalunternehmer eine im Keller innen liegende Wärmepumpe zu, welche so auch im Vertrag aufgeführt ist. Mit Erhalt des Bodengutachtens, wo ein Bemessungswasserstand von -1,75m beschrieben wird, wurde mir erklärt, dass deshalb eine innen liegende Wärmepumpe nicht möglich ist, da die Luftschächte nicht DIN konform abgedichtet werden können.
Ist das tatsächlich nicht möglich oder mit zu viel Risiko verbunden?
Im weiteren wurde mir ein Angebot für die Außenaufstellung unterbreitet und mir ein Erlass von knapp unter 1000€ angeboten. Bei den Planungsgesprächen wurde mir ein Aufpreis für die innen liegende Pumpe von ca. 5000€ gesagt. Mir kommt das leider insgesamt etwas seltsam vor.
Ich würde mich über eure Erfahrungen und Informationen zu diesem Thema freuen.

Eine zweite Frage zum Tiefbau. Mein Generalunternehmer verlangt wegen eines Absatzes des Bodengutachtens umbedingt die Begleitung des Aushubs durch einen Kampfmittelräumdienst (ohne vorheriges Gutachten), es wäre mittlerweile eine Vorschrift der BG-Bau. Stimmt das?

Gerne ergänze ich noch weitere Informationen oder Bilder, wenn es hilft. Ich hoffe hier im richtigen Unterforum mein Anliegen gepostet zu haben.

Vielen Dank für eure Antworten!
 
A

Allthewayup

Ich kenne das Thema irgendwoher :-D

Ein Schnitt des Hauses wäre Hilfreich, um zu sehen wie tief die Gründung liegt. Der Bemessungswasserstand ist bei uns quasi die Grasnarbe, also bei 0. Ich nehme an ihr habt so ein Gerät wie z.B. Tecalor bei dem auch die Lüftung integriert ist in den Keller geplant?

Wir haben die Inneneinheit der Lüftungsanlage mit der Zu- und Abluft auch durch einen Durchführung in der Wand geführt. Es gibt für weiße Wannen auch zulässige Wanddurchbrüche die beim Betonieren eingelegt werden oder bei Elementbauweise schon fertig im Element verbaut sind. Diese sind Druckdicht bis zu einem gewissen Wasserstand. Ich kann nachvollziehen, wenn ein GU das nicht gerne macht zwecks einer möglichen Schwachstelle - wir haben selbst gerade etwas Probleme mit dem Keller, aber dass das DIN-konform nicht möglich sei halte ich für nicht ganz richtig. Versucht doch einfach den Durchbruch so hoch wie möglich aus dem Keller zu führen, das senkt das Risiko von Wassereintritt um ein vielfaches. Zusätzlich könnte man außen an der Durchführung eine Kiespackung einbringen um ein schnelles "vorbeisickern" des Oberflächenwassers zu ermöglichen.

*Edit:
Habe ich das richtig verstanden, dass das Bodengutachten erst nach Vertragsunterschrift vorlag? Wenn ja wie viel Zeit liegt zwischen Vertragsunterzeichnung und Erhalt des Bodengutachtens?
 
OWLer

OWLer

eine innen liegende Wärmepumpe nicht möglich ist, da die Luftschächte nicht DIN konform abgedichtet werden können
Ich hätte die Belüftung der Luftschächte (=Lichtschacht) als nicht DIN-konform eingeschätzt.

Es gibt für weiße Wannen auch zulässige Wanddurchbrüche die beim Betonieren eingelegt werden oder bei Elementbauweise schon fertig im Element verbaut sind. Diese sind Druckdicht bis zu einem gewissen Wasserstand. Ich kann nachvollziehen, wenn ein GU das nicht gerne macht zwecks einer möglichen Schwachstelle - wir haben selbst gerade etwas Probleme mit dem Keller, aber dass das DIN-konform nicht möglich sei halte ich für nicht ganz richtig.
Oder so etwas wie eine DOYMA-Dichtung. Da gibt es immer Wege.
 
A

Allthewayup

Ich hätte die Belüftung der Luftschächte (=Lichtschacht) als nicht DIN-konform eingeschätzt.



Oder so etwas wie eine DOYMA-Dichtung. Da gibt es immer Wege.
Ich glaube mit Luftschacht meinte er die Zu- und Abluftleitungen die zu den Edelstahlpilzen außen führen, zumindest habe ich mich meine Ausführungen darauf bezogen. Einen Lichtschacht der Zu-/Abluft führt druckwasserdicht auszuführen halte ich ebenfalls für bedenklich.

Genau, es gibt „Doyma“, also Ringraumdichtungen und Durchführungen mit einem Mauerkragen.
 
B

Baskervile

Danke für die Antworten! Hier sind die Ansichten für die geplanten Luftschächte. Die Ausschnitte sind aus dem Eingabeplan

innen-liegende-waermepumpe-im-keller-wegen-grundwasser-nicht-moeglich-613001-1.jpg


Die Produkte von Doyma habe ich mir angesehen, aber ich glaube die sind nicht für die benötigte Größe ausgelegt. Die Wärmepumpe wird von Novelan sein, genauere Bezeichung weiß ich nicht.
 
A

Allthewayup

Jetzt verstehe ich es etwas besser. Die Wärmepumpe besitzt gar keine Außeneinheit und wird deshalb über sehr große Schachtquerschnitte mit Zu- und Abluft angefahren. Deshalb auch die Luftschächte außen - jetzt wird mir einiges klar. Damit ist das eine komplett andere Thematik als ich Eingangs angenommen hatte. Über die Bildersuche im „www“ habe ich mir das Gerät im eingebauten Zustand mal angesehen und kann den GU jetzt etwas mehr verstehen.

Ruf doch beim Hersteller an und Frage nach ob es eine druckwasserdichte Hausdurchführung hierfür gibt. Zweite Option wäre ein druckwasserdichter Luftschacht außen (es gibt ja auch druckwasserdichte Lichtschächte) mit einer Zwangsentwässerung inkl. Rückstauverschluss.

Was sagt das Bodengutachten zum Grundwasserstand und welcher Lastfall liegt vor? Der Bemessungswasserstand von -1,75m ist bereits mit Risikozuschlag (i.d.R. 0,3m) beaufschlagt? Was schlägt das Bodengutachten zur Abdichtung des Kellers vor? Vermutlich WU Bauweise und druckwasserdichte Lichtschächte und Fenster?

Unterm Strich sehe ich es aber positiv, dass dein GU hier sofort die Hand hebt und bedenken anmeldet anstatt einfach blind drauf los zu werkeln.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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