Hausplanung überhaupt realistisch?

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Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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L

Legurit

@Steffen80, ich weiß nicht, ob das derzeit wirklich so ist... generell ist es ja eine ungeschrieben Wahrheit - also Lebensqualität und der Zwang was zu sparen.

Wir haben allerdings auch Zinsaufwände von unter 400 € (kein Eigenkapital ging ins Haus, ausschließlich ins Grundstück) - der Rest geht in die Tilgung. Erträgliche Wohnung (nicht vergleichbar mit dem Haus) würde hier um 1000 € kalt kosten - also 600 € mehr. Schreibt man das Haus gedanklich über 70 Jahre auf 0 ab, kostet das im Monat noch mal zusätzlich 360 € Abschreibung (300 T€ /70/12) - bleiben noch 240 € pro Monat.
 
Y

ypg

So wir haben also bei der Miete eine "Investition" von 7800 für ein mieses Wohngefühl mit Billigausstattung ohne Chance auf Änderung, schlechter Dämmung, Leben auf engstem Raum und nervigen Nachbarn. Diese zahlt man wenn man nicht kauft, bis zum Ende seines Lebens. Plus hier und da ner Mieterhöhung.
Pffh, es gibt auch andere Wohnungen als besch*** Wohnungen. Und es gibt auch andere Vermieter als die gierigen mit den Zähnen.
Der TE hat selbst eine Wohnung zur Vermietung gekauft: ich denke, man sollte ihm sowie anderen Vermietern keine Unmoralitäten unterstellen.
In älteren Objekten wohnt man meist günstiger und kann selbst auch Dinge wie Fliesen oder Küche verändern. Oft werden diese Investitionen auch mit der Miete verrechnet. Das ist oft so, wenn man an einen privaten Mieter gerät.
Andersherum wird ein Komfort daraus, indem man eine neuwertige Wohnung oder gar einen Neubau anmietet: dann sind sogar Grundrissänderungen möglich. Und mal ehrlich: keiner zwingt Dich, in ein Loch oder eine renovierungsbedürftige Wohnung zu ziehen.
Ich finde Deine Ansicht sehr durch die rosarote Brille gesehen bzw sehr einseitig - basierend auf Deine eigenen Erfahrungen. Neutralität als Ratschlag oder Orientierungshilfe für den TE sehe ich nicht.

Beim Eigentum hab ich Platz ohne Ende, mein Auto steht nicht auf der Straße, ein Garten, Nachbarn auf Abstand, kann in Haus und Garten machen was ich will und zahle fürs reine Wohnen gerade mal die Hälfte (anfangs!) wie bei der winzigen, häßlichen Mietwohnung.
Das ist wohl wahr: der Lebenskomfort steigt, sollte zumindest. Doch werden die meisten Häuser doch wieder auf tuchfühlende Grundstücke gebaut, das Zweitauto muss rangieren oder auf der Strasse stehen - nein, bei uns auch nicht, aber man muss ja mal alle Neubauten sehen und nicht nur seinen eigenen Einzelfall.
Nicht selten zahlen die Bauherren doch mehr am Kredit als an Miete!

Und wenn wir ehrlich sind:

Momentan explodieren hier die Immobilienpreise.
Wo bitte baust Du für 665 EUR ein 200 qm Haus + Grund + Garage?
Deshalb habt Ihr auch nicht gebaut! Und ein explodierendes Objekt gekauft?
Aus meiner Erinnerung war es doch ein Schnäppchen...Euer Haus. Und so werden mindestens die Hälfte der Häuser unserer Forumsgemeinschaft in 30 Jahren "unter Wert" verkauft... oder sollte ich schreiben: den Wert, den sie dann haben: 30 Jahre abbezahlt und nur noch Grundstückswert vorhanden...

Diejenigen, die Ihren Hausbau knapp finanziert haben, werden auch in 10-Jahres-Etappen nicht genügend Geld haben, das Haus richtig in Schuss zu halten. Fängt mit den Silikonfugen an und hört mit dem Austausch der Fenster auf. Dämmung brauchen wir wohl nicht mehr zu betrachten.

Nichts für ungut, Elina, aber man darf nicht immer nur seine einseitige Sicht sehen, wenn die rosarote Brille wegen des gewonnenen Lebenskomfort nicht abgenommen wird: Lebenskomfort können andere Leute auch anders erreichen - das ist individuell zu betrachten.

Der Zinsanteil, also das was futsch ist, sinkt immer weiter und mit 60 zahl ich gar nichts mehr.
Wollen wir hoffen. Kann aber auch anders gehen: in 10 Jahren krankheitsbedingt nicht mehr schichtdiensttauglich, keine Zulagen mehr, dann eventuell nicht mehr selbst hangtauglich. Und wer will schon ab einer ungewissen Zeit 200qm sein Eigen nennen und pflegen??? Mag für Dich zur Zeit Optimum sein, aber auf Dauer???

Wo war jetzt noch der Vorteil der Mietwohnung - ich kann ihn nicht finden.
Es ist die Mobilität: ein Umzug kostet - aber nur einen Bruchteil dessen, was man ansonsten für ein eigenes Haus bezahlt. Man kann in Ruhe seinen geeigneten Wohnraum mieten und nach Bedarf verändern. Und es gibt auch schöne Wohnungen. Und zur Nachbarschaftswahl: jeder sollte überlegen, ob er nicht selbst der unangenehme Mieter war

Jetzt habt Ihr ein Haus, was altert, von Eurem Geld gepflegt werden muss und am Ende zieht Ihr unter Wertverlust aus in eine Seniorenwohnung
Dem stimme ich zu! Als Fotografin, die den Immobilienmarkt beobachtet, da ich für Makler arbeite, muss sagen: die ältere Generation wird Ihre Immobilie sicher nicht für den Preis los, den das Gutachten aufweist. Meist muss doch zu viel reingesteckt werden. Die vor den 80ern gebaut wurden, haben entweder einen Reparaturstau oder wenn nicht, sehen sie sch** aus. Die jüngere Generation (zB Scheidungshäuser) sind von der Ausstattung oft nicht aktuell - die Wenigsten wollen zur Zeit lindgrüne Sanitärausstattung oder eine geschlossene Küche.
...
Ansonsten hab ich keine große Lust Dir jetzt deine falsche Rechnung auseinander zu nehmen. Die meisten Bauherren hier lügen sich eh in die eigene Tasche und rechnen sich Ihr Eigentum schön.
Ich auch nicht ...
 
B

Bauexperte

Hallo,

Ja klar kann man nun in eine große schöne Luxusbude mit gehobener Ausstattung umziehen. Dann kostet die Miete aber auch nicht 650 kalt sondern 1200 kalt.
Und höchstwahrscheinlich gerade nicht, die von Dir beschriebenen "Basteleien" des Vermieters zu händeln

Also mit schöner Wohnung sieht die Rechnung noch besch***ener aus.
Wertverlust unseres Hauses glaub ich jetzt nicht dran. Momentan explodieren hier die Immobilienpreise. Seniorenwohnung wird nicht passieren -. nie wieder Wohnung .
Um zu verstehen, mußt Du auch bereit sein, Deine Vorurteile über Bord zu werfen.

Als Mieter einer "ordentlichen" Wohnung habe ich alle Freiheiten, welche ich mir wünschen kann; Yvonne hat das sehr gut beschrieben. Ob ich die gedankliche Ersparnis gegenüber Eigentum verprasse, verjubele oder tatsächlich spare, hat damit erst mal nichts am Hut. Geht etwas kaputt, muß der Vermieter (Eigentümer) das regeln - und nein, die Obergrenze dessen, was Du als Mieter mitzutragen hast, ist gesetzlich sehr gut geregelt. Es gibt zahlreiche Urteile, die dies belegen und "findigen" Vermietern das Handwerk legen. Das Geld, was als Miete bezeichnet wird, sichert mir mein Zuhause - ob es gemütlich ist, liegt an mir ganz allein; ob ich mit der Nachbarschaft zu Recht komme, auch. Es ist aber niemals sinnlos heraus geschmissenes Geld!

Wir wohnen in einem selbstgenutzten Altbau - ob er, wenn wir dereinst den letzten Weg antreten, unseren Kindern als - sich rechnende - Rücklage dient, wage ich zu bezweifeln. Denn bis es so weit ist, stecken wir zuverlässig jährlich Geld hinein, da die Substanz ewig alt bleiben wird. Auch, wenn alte Häuser ihren unbestrittenen Charme haben, so muß doch jeder wissen, daß es auch ein Faß mit einem löchrigen Boden ist. Bist Du "vorne" fertig, fängst Du "hinten" wieder an; wenn ich nur grob überschlage, was wir seit ´83 investiert haben, wird mir schwindelig. Dieses Geld werde ich bei einem Verkauf nicht wieder herein holen.

Unsere Kinder setzen uns arg zu, einen gemeinsamen Neubau zu realisieren, sie haben sehr gute Argumente dafür. Wir sehen uns momentan eher als (wieder) Mieter, mit der Option Hilfe hinzuzukaufen, wenn sie ansteht. Ich bin - ehrlich gesagt - selbst neugierig, was es am Ende werden wird; die Diskussion hier trägt aber eher dazu bei, an unseren Überlegungen festzuhalten. Wenn ich auch Steffen80 Ansicht zu Banken und Verkäufern ganz sicher nicht teile, so bin ich doch mit ihm einer Meinung, daß ich auch gerne Miete zahle (früher gezahlt habe) und das der Sinn & Zweck von Eigentum ausschließlich im Kopf der jeweiligen Eigentümer ihre Erklärung finden. Finanziell rechnen tut es sich jedenfalls nicht; nicht mit "nur" einer Immobilie.

Mietvorteile seh ich da überhaupt nicht. Selbst wenn die Zinsen wieder steigen, so kann man ja nicht die 70 qm Wohnung mit dem 200 qm Haus vergleichen. Ich hab momentan die Hälfte der Wohnkosten bei einem 3mal so großen Wohnobjekt. Plus Garten und Garage. Sowas zu mieten, könnten wir uns ganz sicher nicht leisten. Als Eigentum paßt es aber locker.
Es wird die Zeit kommen, wo 200 qm Haus nicht mehr passen, wo die Gartenarbeit nur noch lästig ist und sich verständlicherweise kein Kind meldet, die anfallende Arbeit - mehr, als rudimentär - für einen selbst zu übernehmen. Das nur am Rande

Du kannst Deine Mietwohnung nicht mit Deinem Haus jetzt vergleichen; nicht mal mit einem Haus vergleichbarer Größe. In der Mietwohnung warst Du ausschließlich Mieter - jederzeit frei zu wechseln, frei von Belastungen der Instandhaltung, wie auch Grundsteuer. In Deinem Haus jetzt wirst Du - so lange Du darin wohnst - für sämtliche Kosten zu 100% aufkommen müssen. Und wie oben beschrieben, es hört nicht auf, daß Du Geld hineinstecken mußt - es sei denn, Du hast bis auf die Fassade alles abgerissen und erneuert.

Und auch, wenn die Immobilienpreise explodieren, so mußt Du Dir doch immer das Alter der Immobilie anrechnen lassen. Diese Rechnung wird nie zu Deinen Gunsten ausfallen, solltest Du das Haus einmal verkaufen (wollen/müssen); es sei denn, Dir gehört ein Stück Land auf der Kö/der Zeil oder dem Kuhdamm.

Und zum Thema Mieter wohnen sorglos
In meinen vorherigen 18 Jahren Erfahrung als Hauptmieter .....
Wenn Du immer nur am unteren Limit gemietet hast, wundert mich das nicht. Natürlich kannst Du immer an den Falschen geraten, die Chance bei einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis ist aber eher gering. Auch Vermieter sind daran interessiert, daß ihr Objekt die gewünschte Rendite erzielt; bei Bruchbuden funzt das eher nicht.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
Elina

Elina

Zitat: Rate fürs Haus von 665 Euro. Dafür haben wir 200 qm, 700 qm Land und 2 Garagen

Dann habt Ihr aber sehr viel Eigenkapital gehabt. Wo bitte baust Du für 665 EUR ein 200 qm Haus + Grund + Garage? Ansonsten hab ich keine große Lust Dir jetzt deine falsche Rechnung auseinander zu nehmen. Die meisten Bauherren hier lügen sich eh in die eigene Tasche und rechnen sich Ihr Eigentum schön. Fakt ist: In den allermeisten Fällen ist Eigentum kein gewinnbringendes Geschäft sondern steigert ausschließlich die Lebensqualität!

Wir hatten 7000 Euro Eigenkapital, das reichte gerade für die Kaufnebenkosten. War also kein Neubau. Bei einem solchen sieht die Rechnung ganz anders aus, aber es war ja nicht die Rede von "Neubau" sondern von "Eigentum".

ypg natürlich beruht meine Ansicht auf eigenen Erfahrungen, auf welchen denn wohl sonst
Nein die Wohnung war an sich kein mieses altes Loch sondern relativ neu aus den 90ern und auch in Ordnung, aber eben weißes Bad, Raufaser und Laminat, alles was ich so hasse. Sie hatte keine sonderlich tolle Ausstattung, lag im mittleren Durchschnitt. Und trotzdem war sie so teuer wie heute unser Haus. Ja, ich hab bereits oben geschrieben, daß man auch in tolle, große schöne Wohnungen ziehen kann. Die konnten wir uns aber nicht leisten, schon die Kaltmiete von 650 Euro fand ich unverschämt teuer und billiger gabs da nichts, wenn man das Klo gern in der Wohnung hätte.
Ich sehe absolut keinen Vorteil in der Miete, nur Nachteile über Nachteile. Die so sehr gelobte Flexibilität führt doch auch nur zu Unsummen an Kosten. Will man wirklich Gebrauch von seiner Möglichkeit machen, von einer Mietwohnung in die nächste zu ziehen, kostet das jedesmal Umzug, Renovierung, evtl. Makler. Das möchte man also vermeiden. Also reduziert sich der Flexibilitätsvorteil auf die theoretische Möglichkeit, umzuziehen.
Und was bleibt dann noch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Elina

Elina

Bauexperte, frei von Grundsteuer ist man aber als Mieter nicht. Ich hab die Grundsteuer (sogar eine höhere als jetzt) in jeder Wohnung mit auf der Nebenkostenabrechnung gehabt, wie wohl jeder andere Mieter auch.
 
Y

ypg

ypg natürlich beruht meine Ansicht auf eigenen Erfahrungen, auf welchen denn wohl sonst
Ja klar, aber es schadet nicht, auch öfters mal über den Tellerrand zu schauen

Ehrlich gesagt finde ich es etwas "komisch", Beiträge wie Deine zu lesen bei einer Fragestellung wie dieser hier, wo das Einkommen (sehr wahrscheinlich) zur Zeit keine Finanzierung zulässt.
Das Werben der Lebensqualität bei Eigentum kann man gern unterstützen, wenn der TE eine gute Finanzposition, aber Zweifel hat.
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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