Finanzierungs-Entscheidung Erfahrungen

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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nagner99

Und bei den Bausparern auch nicht die ganzen Gebühren wie die saftige Abschlussgebühr und Umschreibung vergessen!

Und wie bereits erwähnt: in der ansparphase gibt's halt quasi fast keine Verzinsung!
Und zusätzlich wird eine höhere Summe beim parallel laufenden Darlehen verzinst weil ja die ansparrate im bausparer nicht direkt in die Tilgung fließt.
 
G

Gelbwoschdd

Und zusätzlich wird eine höhere Summe beim parallel laufenden Darlehen verzinst weil ja die ansparrate im bausparer nicht direkt in die Tilgung fließt.
Bei 0,7% ist das sehr verschmerzbar.
Die Zuteilung ist ein gewisses Risiko, das stimmt, jedoch bin ich im ständigen Kontakt mit meinem Banker, um auszuloten, dass das hinkommt und notfalls zahl ich nochmal was ein oder erhöhe die Rate um schneller zuteilungsreif zu werden. Im Moment ist allerdings alles im Lot was das angeht.
Die Gebühren schrecken im ersten Moment vielleicht ab, allerdings waren das immer nur 1% sprich für alle 3 zusammen 1800€ und wie bereits erwähnt haben wir alleine durch die AG-Anteile bei der VWL schon fast das 3-fache ohne Berücksichtigung des Zinseszinseffekts.
Ein weiterer Vorteil ist, dass ich in der Tilgungszeit jederzeit soviel ich will sondertilgen kann.
Aber klar, es ist ne Wette auf die Zukunft bzw. in unserem Fall einfach eine Absicherung.
Auch klar ist, dass mit 220K relativ wenig Fremdkapital gebraucht haben, was heute natürlich in dieser Form für einen Neubau nicht mehr vorstellbar ist.
 
kati1337

kati1337

Wenn die Inflation höher als mein Zinssatz ist, ist doch aber das vorzeitige Abzahlen unattraktiv. Da werden dann bei den zu erwartenden und startenden Zinserhöhungen parallele Anlageproduke interessanter, als den Kredit zu tilgen.

Nur als Denkanstoß...
Das stimmt natürlich. Ich meinte mit dem Inflations-Hinweis auch eher, dass der Kredit in seiner Höhe ja gleich bleibt, wohingegen 10 Jahre Inflation idR sowohl das Preisniveau von Waren als auch die Gehälter beeinflussen, weswegen sich das bei Schulden tendenziell positiv auswirkt. Wir man das nachher anlegt muss man dann entscheiden, aber selbst wenn man den Kredit weiterlaufen lässt und über sonstige Anlagen "technisch Schuldenfrei" würde, so wäre für mich das Bauchgefühl den Kredit getilgt zu haben evtl auch was wert. Das ist natürlich wirtschaftlich evtl nicht sinnvoll. Kommt drauf an wie die Wirtschaft an Datum X ausschaut.

Und bei den Bausparern auch nicht die ganzen Gebühren wie die saftige Abschlussgebühr und Umschreibung vergessen!
Abschlussgebühr und jährliche Kosten müssen bei den Angeboten üblicherweise ausgewiesen werden. Sollte man natürlich einrechnen, klar.

Und wie bereits erwähnt: in der ansparphase gibt's halt quasi fast keine Verzinsung!
Wenn du dein Annuitätendarlehen stattdessen zurückzahlst hast du aber auch keine Guthabenverzinsung. Du sparst bloß Zinsen vom Kredit.
Ich habe beim Angebotsvergleich einfach mit den Gesamtkosten auf die Laufzeit gerechnet.
Also was zahle ich insgesamt an Zinsen und Gebühren über die ersten 15 Jahre, und wir hoch ist meine Restschuld dann.
Und dann kann man die nächsten 15Jahre betrachten und den fixen Zins des Bauspardarlehens mit möglichen Zinssätzen von Annuitätendarlehen vergleichen, Kosten ausrechnen, fertig. Ich kam auf einen Break-Even bei meinen Angeboten schon wenn Annuitätendarlehen dann bei nur 3% etwa lägen.

Das heißt ich würde 12weitere Jahre Zinssicherheit aufs Spiel setzen um darauf zu pokern, dass die Sollzinsen in 15 Jahren unter 3 sind.
Das ist dann Abwägungssache.

- die Gesamtkosten waren zu undurchsichtig
Warum?
- die monatliche Rate wäre höher als bei dem Annuitätendarlehen
Stimmt, das ist häufig so. In unserem Fall wäre es eine überschaubare Differenz. Aber trotzdem etwas höher.
- gewisses Risiko mit der Zuteilung besteht:
-was passiert wenn man in 15J nicht mehr kreditwürdig ist?
Was passiert mit deiner Restschuld vom Annuitätendarlehen wenn man in 15 Jahren nicht mehr kreditwürdig ist?
Unter der Annahme darfst du generell nichts finanzieren, egal mit welchem Konstrukt.
-Finanzierungslücke zwischen Darlehensauslauf und BSP Zuteilung,
Unser Angebot sichert zu, dass das TA-Darlehen mit dem Festzins weiterläuft bis Zuteilung. Üblicherweise sollte es aber zu solchen Diskrepanzen nicht kommen, erfahrungsgemäß werden die bei ordnungsgemäßer Besparung eher früher zuteilungsreif als später.
- Bonität der Bausparkasse?
Es gab in Deutschland noch nie eine Insolvenz einer Bausparkasse. Außerdem gibt es Einlagensicherung.
- beim normalen Bankdarlehen kann man jederzeit nach 10,5J Sonderkündugen falls man bessere Konditionen bekommen würde. Bei der Kombi TA Darlehen + BSP ist nach 10J noch nichts getilgt, der Beleihungsauslauf ist noch sehr hoch.
Außerdem weiß ich nicht ob eine vorzeitige Sonderkündigung beim BSP überhaupt Sinn macht.
Man kann auch beim TA-Darlehen jederzeit nach 10J sonderkündigen. zB wenn man fleißig mehr in den Bausparer reingespart hat und er nach 12 statt 15 Jahren in die Zuteilung geht. Und selbst wenn nicht - wenn nach 10J die Marktzinsen deutlich geringer sind kann man trotzdem umschulden / neu verhandeln. Das Bausparguthaben das man über die 10J angespart hat ist ja nicht weg nur weil es in dem Vertrag liegt. Das kann man als Eigenkapital nachweisen und hat entsprechend keinen so großen Beleihungsauslauf.
Ist eben auch eine Wette auf die Zukunft und wie es ist gewinnt oder verliert man manchmal.
Dem stimme ich zu. :)
 
X

xMisterDx

Kleiner Tipp:
Viele Finanzierungen gehen nicht wegen Jobverlust oder Tod baden... sondern wegen Trennungen/Scheidungen...

Sicher, mit u30 denkt man nicht daran, das kann mit ü40 aber schon anders aussehen.

Und dann hast du doppelt Probleme, wenn deine Familie oder schlimmer noch die Schwiegereltern gebürgt haben. Denn diesen Streit, der dann entsteht, den möchte ich nicht erleben.
 
F

fateffm

Hallo zusammen, wollte hier einen kurzen Update zu unserer Finanzierung geben: wir haben gestern den Darlehensvertrag von der ING bekommen und haben sogar einen besseren Zins bekommen als erwartet, wir sind bei 2,05% Nominalzins gelandet ("normales" Annuitätendarlehen, ohne Elternhaus als Kapitalbeschaffung). Wir sind also sehr zufrieden und werden logischerweise dieses Angebot annehmen. Die Eile um alle Unterlagen rechtzeitig einzureichen hat sich also gelohnt!

Zum Thema Bausparvertrag kann ich nur folgendes sagen: wir haben auch zwei solche Angebote bekommen. Das erste von einer Volksbank + Schwäbisch Hall: die ersten 20 Jahre nur Bausparvertrag auf die gesamte Kreditsumme (Nominalzins bei 2,17%), dann Zuteilung mit anschließendem Annuitätendarlehen (Nominalzins bei 1,55%). Zweites Angebot von der Deutsche Bank, mit parallel laufenden Bausparer bei 2,35% und Annuitätendarlehen bei 2,45%.
Ich finde diese Angebote für den Laien ziemlich verwirrend, gerade die Art und Weise wie sie verkauft werden. Habe beide sehr detailliert in Excel nachgerechnet, bei dem ersten Angebot sind die gesamten Zinskosten horrend hoch. Um vergleichbar hohe Zinsen zu zahlen müssten wir heute einen Kredit mit 3,1% Zinsen auf 30 Jahre, oder wenn wir von dem ING-Zinsen auf die ersten 10 Jahren ausgehen, müssten wir bei 4,2% refinanzieren, damit sich diese Variante lohnt.
Das Angebot von der DB ist schon günstiger, auch wenn die Zinsen sich erstmal höher anhören. Aber da hat man nur teilweise eine Zinssicherheit, da das Annuitätendarlehen eh nur auf 10 Jahre gebunden ist. Daher haben wir uns gegen diese Angebote entschieden und nehmen das Zinsänderungsrisiko in Kauf. Lieber die nächsten 10 Jahre mehr tilgen bei einem günstigeren Zinssatz, anstatt sich eine Zinssicherheit (teuer) einzukaufen und die ersten 10 oder 20 Jahren kaum oder gar nichts tilgen.
 
kati1337

kati1337

Hallo zusammen, wollte hier einen kurzen Update zu unserer Finanzierung geben: wir haben gestern den Darlehensvertrag von der ING bekommen und haben sogar einen besseren Zins bekommen als erwartet, wir sind bei 2,05% Nominalzins gelandet ("normales" Annuitätendarlehen, ohne Elternhaus als Kapitalbeschaffung). Wir sind also sehr zufrieden und werden logischerweise dieses Angebot annehmen. Die Eile um alle Unterlagen rechtzeitig einzureichen hat sich also gelohnt!
Haben wir auch so gemacht, und auch das Darlehen angenommen bei dem wir noch schnell alle Unterlagen vor Ostern zusammengewuselt hatten. Es war extrem stressig da wir über die Feiertage nicht zu Hause waren und entsprechend alle Unterlagen per eMail brauchten die uns fehlten. Ich bin baff wie gut Notare, Arbeitgeber usw da mitgemacht haben, uns schnell Sachen zu scannen.

Darf ich fragen wie lange ihr festgeschrieben habt bei 2,05?

Ich finde diese Angebote für den Laien ziemlich verwirrend, gerade die Art und Weise wie sie verkauft werden. Habe beide sehr detailliert in Excel nachgerechnet, bei dem ersten Angebot sind die gesamten Zinskosten horrend hoch. Um vergleichbar hohe Zinsen zu zahlen müssten wir heute einen Kredit mit 3,1% Zinsen auf 30 Jahre, oder wenn wir von dem ING-Zinsen auf die ersten 10 Jahren ausgehen, müssten wir bei 4,2% refinanzieren, damit sich diese Variante lohnt.
Man muss fairerweise sagen, dass dieses Modell eben die Sicherheit der vollen Zinsbindung bietet bis das Darlehen komplett abbezahlt ist. Diese Sicherheit kostet - selbstverständlich - extra.
Hat aber den Vorteil, dass man den Worst Case an Zinssatz schon heute kennt.

Lieber die nächsten 10 Jahre mehr tilgen bei einem günstigeren Zinssatz, anstatt sich eine Zinssicherheit (teuer) einzukaufen und die ersten 10 oder 20 Jahren kaum oder gar nichts tilgen.
Es kommt sicher auf die Rahmenbedingungen an. Vor allem wie viel ihr finanziert, und wie viel ihr tilgen könnt.
Jemandem der 500k Finanzierungssumme hat und 2% Tilgung würde ich von 10 jähriger Zinsbindung abraten, bzw ist das schon relativ risikofreudig.

Nimm mal als Beispiel: 500k Finanzierungssumme, 10 Jahre fix auf 2,05% zu 2% Tilgung p.a.:
Rate von 1687,50€ monatlich, aber: Nach 10 Jahren noch 389k Schulden auf der Uhr.
Mal angenommen die Partei hat etwas Sondertilgung geleistet und die Restschuld auf 320k gedrückt.

Bei einem hypothetischen Folgezins von 5% nach 10 Jahren (der ist jetzt nicht völlig abwegig, siehe aktuelle Zinsentwicklung) wäre man schon bei 1860€ Rate - wenn's bei den 2% bleiben soll. Damit wird man aber den Kredit nicht los, denn damit hätte man nach insgesamt 20 Jahren dann immer noch 237k Schulden. Oder man tilgt mehr, aber das muss man sich auch erst mal leisten können.

Mit vergleichbaren Bausparer-Varianten ist die Rate von Anfang an etwas höher, aber dafür bist du nach 28J durch mit der Nummer und weißt, dass du nicht Sondertilgung musst, und wenn du's doch tust bist du halt schneller schuldenfrei.

Ich sage nicht, dass die Bausparer-Modelle die einzige Wahrheit sind. Wir haben uns am Ende auch dagegen entschieden. Allerdings aufgrund von Berechnungen und unserer Einschätzung unserer persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten in den kommenden Jahren. Das kann am Ende nur jeder für sich wissen.
Ich wollte damit nur sagen, dass diese Bausparer-Modelle nicht per se schlecht sind, nur weil sie etwas weniger leicht zu durchblicken sind. Für sicherheitsverliebte Menschen sind die zur Zeit sehr attraktiv.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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