Bausparvertrag bei hoher Restschuld als Teilabsicherung sinnvoll?

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Zuletzt aktualisiert 27.07.2024
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Zwerchgiebel

Der Nachteil am Bausparer ist, dass du dir zwar den guten Zinssatz von 1,19% sicherst für einen Teil der Restschuld, du aber dafür in den kommenden 7 Jahren jedes Jahr Geld zu 0,01% "anlegst" (um das Teil zuteilungsreif zu kriegen), welches du zu deutlich besseren Renditen anlegen könntest. Das musst du in der Rechnung berücksichtigen.
Nur zum Verständnis:
Beim Bausparer lege ich die nächsten 7 Jahre rund 100k€ Euro zu 0% Zinsen an und zahle dafür 3.200 Euro.
Im Anschluss bekomme ich 100k€ für 1,19% Zinsen. Diese zahle ich 7 Jahre lang zurück. Dabei entstehen 4.200 Euro Zinsen.

Gesamtkosten ca. 7.400 Euro.

Vergleicht man das 1:1 mit Anlegen und rechnet mit 3% Zinsen bei Festgeld:
Für die nächsten 7 Jahre spare ich jeden Monat ca. 1.200€ an, um auch auf 100k€ zu kommen. Mit den Zinsen habe ich dann ca. 112k€ (+12k€)
Im Anschluss finanziere ich die restlichen 88k€ zu sagen wir 3,5% und zahle dann 7 Jahre lang zurück. Das ergibt ca. 11.300 Euro Zinsen.

Gesamtkosten ca. 11.300 Euro

Selbst bei 5% Guthabenszinsen wäre ich immer noch über den 7,2k€ des Bausparer.
Das würde sich doch nur lohnen, wenn ich jetzt sofort eine höhere Summe anlege und nicht anspare, oder die Zinsen später um die 2,5% oder niedriger liegen würde?

Ich möchte damit nicht den Bausparer bevorzugen, frage mich nur, ob ich mich verrechnet habe oder etwas übersehe?
 
kati1337

kati1337

Nur zum Verständnis:
Beim Bausparer lege ich die nächsten 7 Jahre rund 100k€ Euro zu 0% Zinsen an und zahle dafür 3.200 Euro.
Im Anschluss bekomme ich 100k€ für 1,19% Zinsen. Diese zahle ich 7 Jahre lang zurück. Dabei entstehen 4.200 Euro Zinsen.

Gesamtkosten ca. 7.400 Euro.

Vergleicht man das 1:1 mit Anlegen und rechnet mit 3% Zinsen bei Festgeld:
Für die nächsten 7 Jahre spare ich jeden Monat ca. 1.200€ an, um auch auf 100k€ zu kommen. Mit den Zinsen habe ich dann ca. 112k€ (+12k€)
Im Anschluss finanziere ich die restlichen 88k€ zu sagen wir 3,5% und zahle dann 7 Jahre lang zurück. Das ergibt ca. 11.300 Euro Zinsen.

Gesamtkosten ca. 11.300 Euro

Selbst bei 5% Guthabenszinsen wäre ich immer noch über den 7,2k€ des Bausparer.
Das würde sich doch nur lohnen, wenn ich jetzt sofort eine höhere Summe anlege und nicht anspare, oder die Zinsen später um die 2,5% oder niedriger liegen würde?

Ich möchte damit nicht den Bausparer bevorzugen, frage mich nur, ob ich mich verrechnet habe oder etwas übersehe?
Rein von den Zahlen fällt mir kein Rechenfehler auf, es kommt auch immer auf die Konstellationen und Zinswerte an, mit denen du rechnest, was am Ende rauskommt.
Wenn du aber deine Situation stand 2030 betrachtest - du brauchst ja mehr als 200k für deine Restschuld, das ist ja ein recht aus der Luft gegriffener Wert? Dann gehören dir Stand 2030 halt bei der Anlagemethode 112k€ , und du schuldest weitere Restschuld-112k.
Bei der Bausparer-Methode gehören dir 96800€, und du schuldest weitere Restschuld-96,8k , wovon du allerdings 100k zum Zinssatz 1,19% bekommst. Ob das Stand 2030 gut oder schlecht sein wird kann dir heute niemand sagen.

Alternativ könntest du auch einen Teil deines Sparbeitrages zB in einen Fondsrechner reinhauen und mit den Renditewerten spielen. Da können noch mal ganz andere Werte rauskommen - allerdings ist das auf die kurze Dauer von 7 Jahren auch mit Risiken verbunden. Wenn der Kurs schlecht steht wenn du an dein Geld ran musst wäre natürlich blöd.
 
Z

Zwerchgiebel

Gibt es noch ein Agio?
Wird eine Grundbucheintragung notwendig?
Kein Agio. Grundbucheintragung für den Bausparer ist auf Grund gleicher Bank nicht notwendig. Außer ich würde den Bausparer bei einem anderen Institut abschließen.

Wenn du aber deine Situation stand 2030 betrachtest - du brauchst ja mehr als 200k für deine Restschuld, das ist ja ein recht aus der Luft gegriffener Wert? Dann gehören dir Stand 2030 halt bei der Anlagemethode 112k€ , und du schuldest weitere Restschuld-112k.
Bei der Bausparer-Methode gehören dir 96800€, und du schuldest weitere Restschuld-96,8k , wovon du allerdings 100k zum Zinssatz 1,19% bekommst. Ob das Stand 2030 gut oder schlecht sein wird kann dir heute niemand sagen.

Alternativ könntest du auch einen Teil deines Sparbeitrages zB in einen Fondsrechner reinhauen und mit den Renditewerten spielen. Da können noch mal ganz andere Werte rauskommen - allerdings ist das auf die kurze Dauer von 7 Jahren auch mit Risiken verbunden. Wenn der Kurs schlecht steht wenn du an dein Geld ran musst wäre natürlich blöd.
Die Werte waren jetzt nur auf den Bausparer bezogen. In Summe wären das 570k€ Restschuld, wenn ich keine Sondertilgung machen würde.
Beim Bausparer hätte ich 96.800€ gespart, 100k€ zu 1,19% und die restlichen 373k€ zum aktuellen Zinssatz.
Bei der Anlagevariante hätte ich ca. 112k€ gespart und die restlichen 458k€ zum aktuellen Zinssatz. Mal 3% Rendite angenommen.

Ich hatte die letzten Jahre nebenher noch etwas Geld in ETFs investiert. Das hat mir aber gezeigt, dass es bei den aktuellen Schwankungen Zeiträume gibt, da ist die Rendite eher schlechter und Zeiträume da ist sie deutlich besser. Für die langfristige Anlage ist das für mich in Ordnung. Aber wenn man zu einem bestimmten Zeitpunkt an sein Geld muss, kann das nach hinten losgehen.

Ich tendiere gerade zu Diversifikation:
10k€ pro Jahr in einen Bausparer
7,5k€ pro Jahr Sondertilgung
7,5k€ pro Jahr anlegen / investieren
 
R

RotorMotor

Für mich ist der Rechenfehler, dass du nur mit Zins- und Abschlusskosten rechnest, aber die 12.000€ geringeren Kredit Unterschlägst.

Dadurch wäre die zweite Variante mit den Zahlen ca. 60€ im Monat günstiger während der Abzahlung als der Bausparer.
 
Zuletzt aktualisiert 27.07.2024
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