Bussystemen - Verkabelung, Planung etc?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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K

knalltüte

...
Wirklich hohe Datenraten im Funk auf Consumer-Ebene funktionieren maximal auf 1-2m Entfernung.
Als Beispiel Messwerte von Vorgestern:
FritzBox 7530 hinter Kabelrouter Vondafone zu Handy Note 10+

Anschluss 500/50 MBit/s
Messwert Abstand ca. 1m: 440MBit/s
Messwert Abstand ca. 15m: 45MBit/s
(Vom Hauswirtschaftsraum zur Terrasse, keine Wand oder Fenster dazwischen bzw. offen (Rohbau)

Und: Von der LAN Dose zum Endgerät werden i.d.R. flexible Kabel genutzt. Immer!
 
A

AleXSR700

@rick2018
Steckdosen lassen sich aber mühelos verlängern und man kann "endlos" viele Geräte betreiben. Beim Bussystem ist es ein sternförmiger Aufbau. Somit pro Anschluss nur ein Endgerät.

@superzapp
Das sind schlechte Werte. Aber trotzdem kein Problem, weil reale 45 MBit/s immer noch locker für so ziemlich jedes Haushaltsgerät/Steuerung reichen würden


Aber mal eine andere Frage: Das Bussystem enthält auch die Spannungsversorgung, richtig? Könnte man dann jede Steckdose durch ein Buskabel verbinden und auf das "normale" Stromkabel verzichten? Sprich, gibt es eine Art Wandsteckdose, die ungesteuert arbeiten kann aber man später ein Endgerät verbinden kann?

Dazu noch die Frage: was passiert bei einem Kurzschluss? Bei einem normalem Stromnetz i.d.R. nichts. Im schlimmsten Fall ist eine Sicherung hin. Aber die Steuereinheit eines Bussystems ist ja vermutlich teurer als eine 10€ Sicherung. Oder ist hier der gleiche Schutz vorgeschaltet und dem System kann nie etwas passieren? Wie sieht es bei Blitzeinschlag aus?
 
Mycraft

Mycraft

Moderator
Beim Bussystem ist es ein sternförmiger Aufbau. Somit pro Anschluss nur ein Endgerät.
Nein das ist nicht ganz korrekt. Man kann so viele Endgeräte anschließen wie die Leitung, Aktor, Schutzautomat dies zulässt und natürlich lassen diese sich in einem Bus jederzeit und schnell so umklemmen wie man es braucht.

Dabei gibt es die unterschiedlichsten Varianten der Bustopologien. Je nach Typ vom Bus kann es ein Stern, Baum, Ring, offener Ring und natürlich die diversen Kombinationen aller dieser Varianten sein.

Das Bussystem enthält auch die Spannungsversorgung, richtig? Könnte man dann jede Steckdose durch ein Buskabel verbinden und auf das "normale" Stromkabel verzichten?
Nein denn ein Bus hat in der Regel eine SELV-Spannung. Sprich irgendeine Niedervoltvariante. Damit kann man natürlich keinen Fernseher oder Toaster betreiben. Aber das verlegen von Buskabeln an die Steckdosen ist nicht verkehrt, denn so hat man später immer die Möglichkeit jede Steckdose schaltbar/überwachbar usw. zu machen. Oder man wirft die Steckdose an der oder der Stelle raus und setzt stattdessen einen Sensor/Melder/Fühler ein.

Natürlich gibt es dann noch mittlerweile mehr oder weniger Exoten wie Digitalstrom, welche die 230V Kabel zur Kommunikation nutzen und somit kein Buskabel nötig ist. Bei dieser Vorgehensweise gibt es aber dann andere gravierende Nachteile.

Sprich, gibt es eine Art Wandsteckdose, die ungesteuert arbeiten kann aber man später ein Endgerät verbinden kann?
Bei einer durchdachten Busverkabelung ist das der Normalfall. Jede Steckdose kann in der Regel mit Dauerstrom versorgt werden oder mit wenigen Handgriffen schaltbar gemacht werden.

Dazu noch die Frage: was passiert bei einem Kurzschluss? Bei einem normalem Stromnetz i.d.R. nichts. Im schlimmsten Fall ist eine Sicherung hin. Aber die Steuereinheit eines Bussystems ist ja vermutlich teurer als eine 10€ Sicherung.
In der Regel sind die Buskomponenten kurzschlussfest. Sprich es passiert nichts. Man beseitigt den Kurzschluss und das System funktioniert wieder wie gewohnt.

Natürlich kann man nicht alle Störungen voraussehen und es kommt dann auch zu Defekten. Allerdings ist ein Kurzschluss in heutigen Netzen dann doch eine Gruselgeschichte mit denen der findige Berater die leichtgläubigen Bauherren zum Kauf Teurer Zusatzgeräte zum Schutz dagegen anleitet.

Oder ist hier der gleiche Schutz vorgeschaltet und dem System kann nie etwas passieren?
Kommt auf das System an, aber ja im Prinzip kann da wenig passieren.

Wie sieht es bei Blitzeinschlag aus?
Hier sieht es natürlich etwas ernster aus. Je nachdem wie die Anlage geschützt ist reicht es von alles tot bis: "war was???"
 
Zuletzt bearbeitet:
rick2018

rick2018

Also an deine Netzwerkdosen kannst auch ein langes Kabel anschließen und/oder verlängern.
Anscheinend ist es dir egal ob du dann ne Leitung durch den Raum hast. Passt nur nicht zu der Aussage bezüglich finaler Positionen....
Du hast jetzt schon mehrfach die gleiche Meinung gelesen und teilweise von Personen die das beruflich machen.
Bussystem ist nicht sternförmig.
Ich weiss auch nicht warum du dich so „sträubst“.
Funk ist möglich aber teurer. Beim Neubau legt man Kabel da stabiler und bezüglich Netzwerk noch deutlich schneller.
Die Kosten für Leitung fallen nicht ins Gewicht.
Würde gerne mehr über dein Bauvorhaben erfahren. Bist du bei anderen Dingen am Bau auch so „affin“ und „innovativ“?
Keiner hat hier geschrieben „dass macht man so weil es immer so gemacht wurde“ sondern hat dir begründet warum es so gemacht werden sollte.
 
A

AleXSR700

Hi,
nein, ich bin auch kein Fan von Kabeln durch das Zimmer. Aber ein einzelnes Stromkabel wäre mir lieber als zusätzlich eventuell noch Buskabel.
Aber wenn das Bussystem nicht sternförmig sein muss, dann ist meine Aussage natürlich falsch. Denn dann kann man genauso schnell das Kabel an einen neuen Ort legen wie beim Strom. Wäre es sternförmig, dann müsste man ein neues Kabel durch das ganze Haus legen.
Ich hatte es so verstanden, dass pro Strang nur ein Aktor hängen darf und deshalb sternförmiger Aufbau nötig ist. Und genau das empfand ich als extrem aufwendig.

Also, tut mir leid. Wenn KNX nicht sternförmig sein muss, dann wird es natürlich viel einfacher. Würde es also reichen, ein Buskabel pro Zimmer zu legen und dieses dann innerhalb des Zimmers von Steckdose zu Steckdose zu führen? Und man könnte dann an jeder Steckdose das Buskabel abnehmen und trotzdem mehrere Aktoren an nur diesem einen Strang haben?

Meine Verwirrung stammte übrigens von Websuche und MyCraft's Aussage (keine Schuldzuweisung! Definitiv mein Fehler):
Nein genau das Gegenteil ist der Fall. Es wird versucht einfachere Lösungen zu verkaufen. Einfacher als KNX geht es doch kaum. Sternverkabelung und Busleitung und schon ist alles schaltbar, fernbedienbar usw. meinetwegen dann auch per Funk wenn man eine Schnittstelle miteinbaut.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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