Bauplatz auswählen - Welcher soll es sein?

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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Pianist

Nicht jeder will Berlin.
Ich habe nie behauptet, dass ich Berlin besonders toll finde, aber ich bin nun mal Berliner und kann nicht anders. Das hat aber auch nichts mit Berlin zu tun, im Gegenteil: Wenn man dort Bauland für nur 150 EUR bekommt, und gleichzeitig in einer wirtschaftlich viel stärkeren Region lebt, wo man viel besser verdient, dann sollte es doch möglich sein, einen schöneren Bauplatz zu finden, ohne in einem künstlich geplanten Neubaugebiet zu landen.

In Berlin ist ja gerade das Problem, dass sich die Grundstückspreise vollkommen von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der einheimischen Bevölkerung abgekoppelt haben. Da kaufen Leute aus der ganzen Welt, weil sie Berlin aus irgendwelchen Gründen toll finden, während die Normalbevölkerung eben nicht von gut bezahlten Arbeitsplätzen in gesunden Branchen profitiert. Das erleben wir auch jetzt gerade in der Krise: Sehr viele Jobs in Berlin sind prekär bzw. von der Kunst-, Kultur- und Veranstaltungsbranche abhängig, die im Augenblick komplett am Boden liegt. Es gibt hier eben nicht die tollen Mittelständler, die mit ihren Produkten weltweit erfolgreich sind. Und trotzdem steigen die Preise unaufhörlich. Dass das sozialer Sprengstoff ist, sollte jedem klar sein.
 
P

Pianist

@Pianist ... du lebst auf einem Grundstück, dass dein Vater wohl schon zu Urzeiten aus viel Fläche, die ihm gehört, rausgelöst hat und bist da absolut privelegiert.
Nein, da wurde nichts herausgelöst. Meine Großmutter kam vom Bauernhof und zog zu ihrem Mann nach Berlin. Der hat dann am Stadtrand ein großes Grundstück gekauft, weil es fußläufig zu einem Bahnhof lag. Bebaut wurde das Grundstück so, dass eine nachfolgende Generation da noch mal ein Haus bauen konnte. Genau das habe ich dann gemacht. Allerdings ist die Umgebung nicht besonders attraktiv, weil in den 60er und 70er Jahren überall in Berlin Großwohnsiedlungen gebaut wurden, weil wir extreme Wohnungsknappheit hatten. Die nächsten Mehrfamilienhäuser sind gerade mal 200 Meter entfernt, das ist nicht schön... Außerdem machen große Grundstücke extrem viel Arbeit. Mir würden 1.500 Quadratmeter vollkommen reichen.
 
face26

face26

Klein?? Alles über 600qm gut ausgerichtet und geschnitten, Sackgasse. Alles fein mit dem Baugebiet. Ohne die Region genau angeschaut zu haben darf man nicht vergessen, dass der qm auch Geld kostet.

Welches Grundstück? Würde ich von meinen persönlichen Vorlieben abhängig machen. Grundstücke zum Feld haben schöne Aussicht, aber Wind, Landwirtschaft, oft geht noch ein Weg vorbei Hundegassistrecke oder Walkingrennbahn.
 
P

Pianist

Ohne die Region genau angeschaut zu haben darf man nicht vergessen, dass der qm auch Geld kostet.
Aber angeblich nur 150 EUR pro Quadratmeter. Ich musste jetzt im Zuge der Aufteilung erkennen, dass es bei uns inzwischen 400 EUR pro Quadratmeter sind.

Was mir bei dem Bebauungsplan schon nicht gefällt, das ist die einheitliche Firstrichtung. Wer weiß, was da noch für textliche Festsetzungen stehen. Daher würde ich persönlich nur in einem 34er Gebiet bauen. Warum soll man mit seinem sauer verdienten Geld das Traumhaus der Gemeinde bauen? Dadurch kommt zwangsläufig ein hohes Maß an Uniformität zustande, die dann den Wert des gesamten Gebietes nach unten reißt, wenn es dann mal zu Zwangsversteigerungen kommt, weil die Leute nach der nächsten Pandemie und der daraus resultierenden Kurzarbeit ihre Kredite nicht mehr bedienen können.

Es gibt Soziologen, die solche Neubaugebiete als die "Ghettos von morgen" bezeichnen. Also ich kann da wirklich nur empfehlen, schreiend wegzulaufen. Wenn das mehr Leute machen, hört dieser Wahnsinn vielleicht irgendwann wieder auf.
 
S

Snowy36

Nein, da wurde nichts herausgelöst. Meine Großmutter kam vom Bauernhof und zog zu ihrem Mann nach Berlin. Der hat dann am Stadtrand ein großes Grundstück gekauft, weil es fußläufig zu einem Bahnhof lag. Bebaut wurde das Grundstück so, dass eine nachfolgende Generation da noch mal ein Haus bauen konnte. Genau das habe ich dann gemacht. Allerdings ist die Umgebung nicht besonders attraktiv, weil in den 60er und 70er Jahren überall in Berlin Großwohnsiedlungen gebaut wurden, weil wir extreme Wohnungsknappheit hatten. Die nächsten Mehrfamilienhäuser sind gerade mal 200 Meter entfernt, das ist nicht schön... Außerdem machen große Grundstücke extrem viel Arbeit. Mir würden 1.500 Quadratmeter vollkommen reichen.
Also ich finde 650 qm einen Traum wo
Findet man denn noch so große Grundstücke ?
Ich will dir nicht zu nahe treten aber deine Vorstellungen sind in der heutigen Lage leider realitätsfern ...
von privat bekommt man evtl. Größere Grundstücke aber die Kosten dann nicht mehr 150 den qm sondern mindestens das doppelte , das hier ist ja nur so günstig weil es von der Gemeinde ist .... und wenn dann das Grundstück schon 250 bis 300k kostet dann wird’s langsam teuer ...

Bei der Uniformität bin ich allerdings voll bei dir ... kann diese weißen Siedlungen mit schwarzen Fenstern nimmer sehen ....
Bin froh das bei uns alles erlaubt ist ... Flachdach , Satteldach ... Firstrichtung wie jeder mag ...
Bei kleinen Grundstücken so um die 400 oder 500 kann diese Freiheit allerdings leider dazu führen dass sich die Häuser gegenseitig die Sonne wegnehmen , darum wird das vorher fest gesetzt .
 
H

hampshire

Mich spräche 32 am meisten an, am Ende der Straße mit viel unverbautem Blick und etwas oberhalb.
Die Kritik an der Ortsentwicklung kann ich verstehen, man könnte das etwas entzerrter gestalten ohne die Preise für die Käufer nach oben zu treiben. Die Baufenster werden sicherlich nicht komplett zugebaut, das sieht jetzt enger aus als es mal wird.
Wenn viele Familien gleichzeitig zuziehen kann so eine Siedlung toll für Kinder sein.
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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