Baugrunduntersuchung notwendig ?

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f-pNo

f-pNo

Auch ich würde Dir zu einen eigenen Bodengutachten raten.

Innerhalb von wenigen Metern können sich die Bodenverhältnisse verändern (siehe z.B. Post von @Uwe82 ). Genauso kann es jederzeit passieren, dass durch Dein Grundstück eine Wasserader führt, welche wiederum große Auswirkungen auf Dein Bauprojekt haben kann (Gründungsmehrkosten).
Selbst mit einem Bodengutachten bist Du nicht endgültig vor solchen Dingen sicher. Die Wasserader kann auch 2 m neben Deiner Bohrung verlaufen. Aber Du hast mit dem Gutachten doch ein ganzes Stück mehr Planungssicherheit. Es ist Dein Schutz vor hohen, ungeplanten Zusatzaufwendungen.

Im Übrigen: Bei unseren Bohrlöchern konnte man bei einem, wenn man ein kleines Steinchen reinwarf, hören, wie es im Wasser aufklatschte. Aber nur bei einem Bohrloch.
Kostenpunkt in unserer Region 1.000 Euro - 1.500 Euro. Ich nehme an, dass Dein GU sicherheitshalber etwas höher gegriffen hat vom Preis.

Unser GU hatte im Übrigen auf ein Gutachten bestanden. Genau genommen hatten wir sogar zwei erstellen lassen. Das erste über einen großen Massivhausanbieter, der in Stadt und Land baut. Hätten wir mit ihm gebaut, wären uns die Kosten erstattet worden. Preis vergleichbar mit @Punica . Dieses Gutachten umfasste 2 Seiten.
Die enthaltenen Infos reichten meinem GU nicht aus. So ließen wir noch ein zweites bei einem regionalen Anbieter anfertigen, welches 12 Seiten umfasste und detailliert die Gegebenheiten beschrieb.

Ob Dein GU auch bei fehlenden Gutachten weiterbauen würde? Wer weiß? Theoretisch könnte er sich hinstellen und sagen: Ich habe das Gutachten empfohlen. Der Bauherr wollte es nicht anfertigen. Ich bin raus. In diesem Sinne Zweifel ich sogar dran, dass ein Gericht hier eine Mitschuld des GU sehen würde.
 
Masipulami

Masipulami

Auch meine Empfehlung geht ganz klar pro Bodengutachten (Gründe wurden ja ausreichen genannt).

Allerdings würde ich mir da noch ein Angebot einholen.

Wir haben bei 4 Messpunkten 1.000 € gezahlt. Euer Angebot erscheint mir da "etwas" hoch.
 
sirhc

sirhc

Ich nehme an, daß Dein Anbieter dann vom Vertrag zurücktreten wird ... jedenfalls dann, wenn er klug ist. "Frei schreiben lassen" kann er sich zwar augenscheinlich auch, im worst case muß er sich aber vom Gericht vorhalten lassen, daß er es "hätte besser wissen müssen".
Das war neulich auch bei uns ein Thema. Kosten würde es 1.080 EUR netto über den GU. Er sagt aber, er braucht das nicht, sprich er würde sich von uns enthaften lassen und fertig. Dachte er wäre dann raus aus der Nummer, das klingt ja bei dir doch nicht ganz so.
 
andimann

andimann

Hi,

Das war neulich auch bei uns ein Thema. Kosten würde es 1.080 EUR netto über den GU. Er sagt aber, er braucht das nicht, sprich er würde sich von uns enthaften lassen und fertig. Dachte er wäre dann raus aus der Nummer, das klingt ja bei dir doch nicht ganz so.
Ich würde niemals auf ein Bodengutachten verzichten, bei den Hauskosten kommt es auf den Tausender nun echt nicht an. Ob man das Gutachten vor dem ersten Spatenstich macht oder erst die Baugrube aushebt und sich dann das Gesamtbild ansieht ist sicherlich Ansichtssache. Da scheinen sich die Gelehrten zu streiten...

Wenn du auf einen Bodengutachten verzichtest, riskierst du nicht nur den Worst Case, dass dir die Bude zusammenfällt (das ist sicherlich ein sehr, sehr unwahrscheinlicher Fall) sondern du verzichtest im Prinzip auf die gesamte Gewährleistung. Wenn später aufgrund von Baumängeln irgendwelche Risse auftreten, Türen und Fenster klemmen oder was auch immer, wird der Bauunternehmer immer sagen: "Sorry, Baugrund war schlecht, das Fundament sackt weg, kann ich nichts für weil ja kein Bodengutachten gemacht wurde". Und dann geht die Streiterei los, die du fast nicht gewinnen kannst.
Sprich, die können pfuschen wie sie wollen, du hast danach keine wirkliche Handhabe mehr.

Und das Risiko wegen 1000 €?

Viele Grüße,

Andreas
 
F

Freund_User3

Ui, da haben doch viele geantwortet (klasse)

@ypg
Da hast du Recht. Ich war nur verwundert, da wir die einzigsten in dem Baugebiet wären (lt. Stadt) die eine solche Untersuchung werden machen lassen. Bisher gabs nie Probleme (lt. Stadt).
Und bezüglich Mehrkosten sind wir schon mal gespannt, einen Puffer haben wir eingerechnet.
Ob dieser reicht, wird sich zeigen.

@Uwe82
Kannst du mir den Unterschied zwischen "Bohrungen" und "Rammkernsondierungen" erklären ?

@Bauexperte
Uns gehts nicht um das Sparen der Euros, sondern um die Notwendigkeit.
Sollte die Messung bisher ausreichen (warum auch immer) wäre es ja unnötig, dasselbe noch mal durchzuführen.
Aber ich muss dir Recht geben. Ich bin sonst sehr auf Sicherheit bedacht und so wie ich das nun überschauen kann, werden wir ein Gutachter beauftragen.

@f-pNo
Thanks

@andimann
s.o.: Wir werden nun doch ein Geologe beauftragen

@all:
Gibt es eine genaue Auflistung, dass bei dem Baugrundgutachten alles enthalten sein muss ?
Oder reicht eine pauschale Aussage für eine Angbotseinholung aus, ähnlich wie:
"Wir bitten um ein Angebot über ein Baugrundgutachten (siehe Pläne)"

Vielen Dank noch mal für die zahlreiche Rückmeldung.
MfG
Freund_User3
 
sirhc

sirhc

@andimann
Ich sage ja zunächst nur, wie es uns angeboten wurde. Wir warten erst mal ab und schauen.

Was mir dazu nur einfällt ist, dass all die Häuser, die vor 20, 30, 40 Jahren gebaut wurden, bevor es in Mode kam alle 5 Meter ein Loch zu bohren, nicht alle in sich zusammengefallen sind.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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