Erbanteil, Familiengrundstück, Wohnfläche erweitern

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H

Howtnted

Was ich nicht ganz verstehe: Du bezahlst deinem Vater das Haus voll aus, baust ihm einen Anbau mit lebenslangem Wohnrecht und geringer Miete. Das ist für ihn schon ein recht guter Deal, bei euch schlägt es ganz schön auf die Gesamtkosten.
Hmmm, vielleicht sind wir da etwas voreilig? Wir sehen den Abkauf aktuell als einzige Möglichkeit, an etwas größeres zu kommen. Wie beschrieben fallen sehr viel Nebenkosten weg durch: kein Makler, keine Grunderwerbsteuer und wir haben zusätzliches Eigenkapital durch das 1/6 Erbe. Vorteile wie: Wir haben Opa auf dem Grundstück, der auch auf die Kids aufpassen kann. Wir können ihn später besser unterstützen. Hinzu kommt die Wertsteigerung des Hauses bei späteren Verkauf.

Ist dein Vater auf das Geld angewiesen? Fairer wäre es meiner Meinung nach, das Wohnrecht einzupreisen und entsprechend z.B. nur 50% des Hauswertes an den Vater auszubezahlen. Die Kaltmiete kannst du dann auch weglassen, er übernimmt dann nur die Betriebskosten.
Er ist nicht aufs Geld angewiesen. Und wenn die Miete von ihm wegfällt, (können)wollen wir keine Rate von 1400€ zahlen.
Es gibt mehrere Gründe warum wir aktuell den kompletten Abkauf bevorzugen:
- Aktuell gehört alles meinem Vater. Wenn ich ihm alles abkaufe, dann gehört es uns und ich muss ihn bei nichts mehr fragen. Er ist dann unser Sklave :p und ich bin in diesem Zusammenhang nicht mehr in der Sohn Rolle. Ist so ein Bauchgefühl, wenn ihm noch etwas gehört, dass ich darum betteln muss, den Busch wegmachen zu dürfen.
- Wenn wir es ihm nicht komplett abkaufen und es kommt zum Erbfall, muss ich meine Schwester auszahlen. Mal eben 60.000€ hab ich dann nicht. Das macht mir Sorge.
- Gibt es da andere Ideen?

Oder ist das schon der 'Familienfreunschaftspreis' der das Wohnrecht berücksichtigt, damit aber deine Schwester etwas benachteiligt?
Meine Eltern haben das Haus vor 12 Jahren für 160.000 gekauft. Es handelt sich um 93m² Wohnfläche. Dazu 43m² teilweise ausgebauter Keller (mein Jugendzimmer). Das Dach wurde vor 7 Jahren neu gedeckt und die Heizung vor 10 Jahren neu gemacht. Fenster sind laut Gutachten in gutem Zustand.

Ich könnte das ganze Gutachten auch anhängen, aber viel mehr würden mich die Fairness in Bezug auf Auszahlung im Erbfall und die Umsetzung im Eingangspost interessieren. Was könnte die günstigste Lösung sein und wie gehen wir das an, um das herauszufinden?

Vielen Dank! Euch einen tollen Tag
 
A

apokolok

Ich meinte nicht, dass du es ihm nicht voll abkaufen sollst.
Sondern, dass er dafür nicht den vollen Preis bekommt.
Er bekommt ja als Gegenleistung einen Anbau mit günstiger Miete und ein lebenslanges Wohnrecht.
Der Anbau stellt für euch ja nur sehr bedingt einen Mehrwert dar, sowas dann später zu vermieten ist nicht so einfach und will man evt. auch nicht unbedingt. Ob das dann ein Kind als Studentenbude möchte, kann sein, muss nicht, spart auch keine Unsummen an Geld.

Dass du klare Verhältnisse schaffen willst ist richtig und notwendig.
Ich meinte du zahlst deine Schwester voll aus (33k) und dein Vater bekommt 66k plus das Wohnrecht.
So müsst ihr weniger Kredit aufnehmen, weniger Rate zahlen, er hat trotzdem Geld auf der Kralle und die Wohnsituation ist so gelöst wie gewünscht und mir erscheint es auch fair.

Die Gutachterbewertung wird wohl in Ordnung sein. Solange die Schwester damit zufrieden ist, ist es auch eigentlich egal.

Noch zum Thema Eigenkapital falls ihr doch was externes kauft: Das ist Augenwischerei, dass 1/6 Haus so und so viel Euros sind. Bei der Bank zieht das erst, wenn das Haus verkauft und Cash in der Hand ist. 1/6 Haus kannst du nicht verkaufen.
Ansonsten könnte man höchstens eine Grundschuld eintragen, aber die ist ja sogar noch belegt wie ich gelesen habe und es müssen auch alle Miteigentümer zustimmen. Realistischerweise ist bei eurem Einkommen, Eigenkapital und Konsumverhalten (welches ich so auch völlig in Ordnung finde) kein anderes Haus drinnen. Wenn ihr also Eigentum mit Garten möchtet wird das die Lösung sein.
 
Y

ypg

Darf man denn eine zweite Wohneinheit auf das Grundstück (ist ja ein DH-Grundstück) bauen? Wie ist die Grundflächenzahl für Wohnfläche?
Zur Scheune: die hat wohl Randbebauung? Ein Haus bzw Aufenthaltsräume dürfen nicht in Randbebauung gebaut werden. Ausnahme: RH und DH... allerdings ist das Reihenhaus ja planlinks schon angedockt.
 
J

JuliaMünchen

Was die Fragen nach Umbau und Finanzierung betrifft, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. In Bezug auf die Fragen nach der Erbschaft könnte dir aber vielleicht eine Kombination aus Notar und Steuerberater helfen, wir hatten nach unserem Grundstückskauf eine sehr gute Beratung als Paar um zu klären, was passiert, wenn einer zuerst stirbt oder verkaufen will etc. Da es bei Fragen ums Erbe schnell mal zu Streit kommt, würde ich deine Schwester und natürlich deinen Papa eng einbinden, kein Haus der Welt ist eine zerstrittene Familie wert und gerade dein Papa soll sich weiterhin ja zu Hause und wohl fühlen. Vielleicht kommt auch eine Schenkung zu Lebzeiten an die Kinder mit eingetragenem Wohnrecht oder ein ähnliches Modell in Frage. Auch wenn es ein bisschen Geld am Anfang kostet, ich glaube, hier lohnen sich Beratungstermine mit Notar, Steuerberater, einer Baufirma (ein Angebot kostet erst mal nix:) und Nachfragen bei der Gemeinde zur generellen Bebaubarkeit.
 
Y

Ysop***

Darf man denn eine zweite Wohneinheit auf das Grundstück (ist ja ein DH-Grundstück) bauen? Wie ist die Grundflächenzahl für Wohnfläche?
Zur Scheune: die hat wohl Randbebauung? Ein Haus bzw Aufenthaltsräume dürfen nicht in Randbebauung gebaut werden. Ausnahme: RH und DH... allerdings ist das Reihenhaus ja planlinks schon angedockt.
Das ist für mich auch ein Knackpunkt. Aus der Antwort auf meine Frage schließe ich, dass das noch nicht exakt klar ist, es aber wohl positive Aussage gab?
 
H

Howtnted

Auch wenn es ein bisschen Geld am Anfang kostet, ich glaube, hier lohnen sich Beratungstermine mit Notar, Steuerberater, einer Baufirma (ein Angebot kostet erst mal nix:) und Nachfragen bei der Gemeinde zur generellen Bebaubarkeit.
Darf man denn eine zweite Wohneinheit auf das Grundstück (ist ja ein DH-Grundstück) bauen? Wie ist die Grundflächenzahl für Wohnfläche?
Zur Scheune: die hat wohl Randbebauung? Ein Haus bzw Aufenthaltsräume dürfen nicht in Randbebauung gebaut werden. Ausnahme: RH und DH... allerdings ist das Reihenhaus ja planlinks schon angedockt.
Das ist für mich auch ein Knackpunkt. Aus der Antwort auf meine Frage schließe ich, dass das noch nicht exakt klar ist, es aber wohl positive Aussage gab?
Eine Steuerberaterin konnte uns bei der finanziellen Machbarkeit im Zusammenhang mit der dann zu erwartenden Miete beraten. Die Dame im Bauamt kennt mich und ich sie entfernt persönlich. Sie ist die Mutter vom damaligen Vereinsmannschaftskollegen. Sie sagte am Telefon, dass in dem Bereich, wo wir das vorhaben keinen Bebauungsplan gibt, sondern es halt ins Bild zur Nachbarschaft passen muss. Selbiges sagte mir der Architekt. Schriftlich gibt es da aber nichts. Der Architekt hatte soweit vor, die aktuellen Grenzen der Scheune, die an zwei Seiten auf der Grundstücksgrenze liegt (westlich plan zur Nachbarscheune und nördlichen zur Gartenseite des Nachbars), auch für den Anbau zu nutzen.

@JulianMünchen: du sagst, geh zu einer Baufirma: Welche schlägst du vor? Wer kann mir sagen, was für uns das günstigste/geeignetste ist? (Scheunenausbau/Anbau/Anbau an die Scheune/Alternative)

Ich habe das Gefühl, dass ich der Firma sagen muss, was ich möchte: Das weiß ich aber noch nicht, da ich weder weiß, was überhaupt geht und welchen Vorteil/Nachteil es jeweils gibt. Wer kann mir dabei helfen, ohne das ich das Gefühl haben muss, dass jeder der mich berät, seinen größten Profit sieht? Sprich -> Architekt möchte mir ein möglichst großen, teuren, anspruchsvollen Anbau hinsetzen, damit sein Gehirnschmalz wirklich wichtig ist, er sich nicht langweilt und er am Ende möglichst viel Gewinn hat. Oder -> Dass der Holzhausbauer sagt: Ein Scheunenausbau sieht er als nicht sinnvoll, viel zu viel Aufwand, nicht rentabel, er würde da ein tolles Holzhaus hinbauen. Oder -> der Fertighaushersteller sagt, am besten stellen sie sich ein Flying Space da hin, denn das ist das einfachste.

Auch wenn ich es bisher nicht getestet habe, habe ich diese Befürchtung. Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie wir das am Besten angehen sollten. Denn ich wiederhole mich da sicher, aber es ist ein komisches Gefühl in ein Haus einzuziehen, welches 100000 Wert hat und wir bauen meinem Vater da ein modernes, 1700000€ Ding mit der Hälfte der Wohnfläche hin. Er hat die letzten Jahre in einem alten Haus leben können und sich wohl gefühlt. Da muss es keinen Wunderbau geben. Wenn das Ergebnis ist: 170000€ sind das Minimum an Geldeinsatz für das Minimum was es gibt. Dann haben wir immer noch die Möglichkeit nein zu sagen. Bisher hoffen wir aber, dass wir da die günstigste (nicht billigste) Lösung finden.

Need help :)

Danke euch allen Wieder für eure Rückmeldungen
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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