Blockheizkraftwerk zur Erreichung des KFW-Effizienzhauses?

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leviathan

Hallo,

hat jemand Erfahrungen mit Blockheizkraftwerken und der Förderung? Wir überlegen eine Grundsanierung eines Mehrfamilienhauses mit 5 Parteien und da wäre ein Blockheizkraftwerk natürlich relativ reizvoll, auch wenn ich als Vermieter nicht von der effizienten Heizung profitieren kann sondern höchstens von dem an die Mieter verkauften Strom.

Bei unserem Privathaus hilft eine Wärmepumpe uns bei der Erreichung des KFW-Standards (85 oder gar 70) - wie das bei einem Blockheizkraftwerk aussieht habe ich leider nicht herausfinden können. Wenn nicht, dann lohnt eine großangelegte Sanierung nur wenig und eine moderate wäre eher angebracht. Dann würde jede Wohnung zb "nur" eine moderne Brennwertgastherme erhalten und die 2-fach-verglasten Fenster würden beispielsweise noch einige Jahre ihren Dienst tun können.

Vielen Dank
 
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toxicmolotof

Kann man/darf man überhaupt auf diese Weise gewonnenen Strom an die Mieter verkaufen???

Zumindest bei Photovoltaik bin ich mir ziemlich sicher, dass das nicht einfach so geht.
 
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tbb76

Natürlich darf man erzeugten Strom an seine Mieter verkaufen, aber dazu benötigt man eine Versorgererlaubnis.

Gehe mal auf die Seite des Zolls, dort findest Du unter dem Menüpunkt Privatpersonen -> Strom im Haushalt die nötigen Informationen. Alternativ ein Anruf bei Deinem zuständigen Hauptzollamt.

Du solltest aber durchrechnen, ob sich das rentiert. Überschüssiger Strom kann auch eingespeist werden. Aber wenn das Blockheizkraftwerk nur dafür da ist, auf dem Papier die Werte zu erreichen, klingt das eher nach teuer aber effektiv nutzlos.
Ein Kollege ist Besitzer einer Eigentumswohnung. Um bei diesem Haus den Kfw 70 Standard zu erreichen, hat man auch ein Blockheizkraftwerk eingebaut, aber nicht die nötigen Installationen um den Strom auch an die Wohnungen zu verteilen. Mittlerweile steht das Ding still und leise im Keller, Heizung läuft über die auch vorhandene Gastherme.
 
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leviathan

Ja das klingt ja nach etwas Schmu oder? :D Seit 2016 eingebaute Blockheizkraftwerke werden mit pauschal 8cent/kwh für eingespeisten Strom vergütet - und der Netzbetreiber ist dazu verpflichtet.
Selbst verbrauchter wird mit immerhin noch 4cent/kwh gefördert. Das habe ich bereits rausgefunden. Zusätzlich lässt sich wohl vom Rohstoff Erdgas über die Abschreibungsdauer noch die Energiesteuer zurückerstatten (0,55cent/kwh Gas soweit ich weiß).

In unserem Fall ist es natürlich von Vorteil den Standard 70 zu erreichen, aber der Strom müsste ja zu 100% eingespeist werden, da wir ein Dorf weiter wohnen. Auf den Websites auf denen ich bisher unterwegs war hieß es jedenfalls immer es sei eine Win-Win-Situation weil man ja stets billiger als der örtliche Versorger ist und man also Strompreis plus 4cent erhält.
Das würde ich natürlich genauer noch recherchieren - danke für den Zoll-Hinweis.

Wichtig wäre nur zu wissen, wie genau die Effizienz eines Blockheizkraftwerk bewertet wird bei der KFW. Mit Top Dämmung und neuen Fenstern etc, aber mit normalen Gas-Heizungen komme ich mit dem Sanierungsrechner des BMWi nur auf knapp 100kwh/m2*a und somit auf keinen Effizienzhausstandard. Eine Wärmepumpe (Luft/Luft) landet bei 45kwh/m2*a
Leider ist Blockheizkraftwerk nicht auswählbar... Ist ja sowieso nur sehr grob der Rechner.

Evtl muss das mir ein KFW-Berater sonst mal berechnen, kostet ja nur gleich wieder :)
 
C

Che.guevara

Hatte neulich mal bei Senertec wegen dem "Dachs" angerufen. Die meinten, dafür hätten sie Gutachten, Blockheizkraftwerk würde gehen!

Klingt im ersten Moment interessant, macht aber richtig Arbeit.

Jahresabschluss
Steuererklärung
Erstattungsanträge
Abrechnungen

... und dann kann es immer passieren, dass dein Finanzamt die Vermietung bei umfangreichen eigenen Objekten mit Stromerzeugung als Betriebsvermögen ansieht- das wäre es dann mit der Steuerfreiheit bei Veräußerung ...

Ist mir zu viel Komplexität!
 
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leviathan

Ja etw. Aufwand scheint es zu sein, aber seinen Strom selbst zu verkaufen und evtl. noch eine kleine Photovoltaik Anlage in Kombi betreiben und somit fast 100% autark agieren klingt verlockend. Auch wenn man nach wie vor auf Gas (Biogas?) angewiesen ist.

Die übernehmen Messung (die aktuelle Novelle sieht vor, dass man das nicht mehr selbst erledigen darf) sowie die Abrechnung mit den Käufern etc.
Einmal jährlich dann nur noch ein Erstattungsantrag für die Energiesteuer. Ich bin noch überzeugt davon.

Leider hat die Kfw die direkte Fördermöglichkeit einer KWK seit 31.3.16 ausgesetzt :-( Also hilft es nur noch beim Erreichen des Standards und die Rechnung kann dann nicht mehr rabattiert werden.

Wie das mit dem Finanzamt wird - da gibt es ja auch gruselige Geschichten. Nächstes Recherchethema jemand Erfahrungen?
 
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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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