Sanierung Kosten

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Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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T21150

T21150

Aber was ich mir eigentlich mit diesem Thread erhofft hatte: Stellt euch vor, ihr würdet ein Haus renovieren. Ihr habt freie Wahl in Geld, Lage und Technologie. Was würdet ihr jetzt an Energie-Spar-Maßnahmen ergreifen und warum? Und welche Heiztechnologie?
Insgesamt finde ich Euren Plan sehr gut.

Würde aber Bottom Up planen: Mit Fachleuten klären, was man um die 150.000 machen kann. Dann feststellen: Reicht Euch das oder nicht? Beziehungsweise, was lässt man weg, um das Budget einzuhalten.

Wäre ich in der zitierten, fiktiven Situation:
- Dämmung / Fußbodenaufbau / Fenster / Außentüren so herstellen, dass mindestens Energieeinsparverordnung 100 entsteht. Nach Fördermitteln für Modernisierung bei KFW erkundigen! Diese Modernisierung ist sicherlich anhand der Kriterien förderwürdig.

- Einbau einer Fußbodenheizung, wo sinnvoll (moderne Heizungen können parallel einen Fußbodenheizung Kreis und einen Kreis für Heizkörper fahren). Natürlich mit Prüfung durch Heizlast-Berechnung nach Bekanntsein der endgültigen Dämm-Werte.

- Verwendung einer Wärmepumpe. Hier dann möglichst eine WWWP oder Sole-Wärmepumpe. Die hat deutlich höhere COP (Jahresarbeitszahlen), als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.

- Überlegung, ob eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sinnvoll ist (--> Energieberater). Wenn man schon alles "aufkloppt", könnte man eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit einbauen. Kostet aber ca. 10.000 Euro.

- Sollte sich herausstellen, dass die Dämmung für Energieeinsparverordnung-100 Werte zu teuer/aufwändig wird, hier etwas "nachlassen", das Heizkonzept ggfs. bei Gasbrennwerttherme / ÖBWT und HK belassen (wieder nach Heizlast-Berechnung). Hier kann es aber sein, dass man dann eine thermische Solar-Anlage (mind. für Brauchwasser) benötigt, die kostet auch 4.000 + x. Überlegung, ob nicht anstatt Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung eine passive Lüftung (Fenster) installiert werden kann.

- Sparen: Lass erst mal die betonierte Fläche im Garten, wie sie ist. 300 qm Asphalt/Beton entfernen ist teuer. Die Außenanlagen bestehen ja, da könnt ihr peu a peu und sukzessive ran.

Insgesamt *vermute* ich (ohne hellsehen zu können), dass man mit den genannten 150.000 Euro durchaus einiges bewerkstelligen kann. Wobei ich glaube, dass Deine Kostenansätze für Heizung und Dämmung deutlich zu niedrig angesetzt sind. Aber das wird der Gutachter / Energieberater feststellen, da es wie gesagt mehrere Alternativen gibt, werdet ihr Euren Weg auswählen können.

- Verwendung eines Wasserspeichers in ausreichender und angepasster Größe, 300 Liter sind nicht schlecht

- Kompromisse eingehen, um ggfs. Geld bei der Raum-Umgestaltung / Grundriss Umgestaltung zu sparen

- Bäder können extrem teuer sein, man kann aber auch was brauchbares um viel weniger Geld bauen.

HG
Thorsten
 
M

mvossmail

Das hört sich alles gut an. Ich muss nachher mal die ganzen Abkürzungen googeln, aber erstmal stimme ich mit den anderen Aussagen überein. Wir haben einen guten Bau-Ingenieur an der Hand (der auch alle meine Geschwister betreut hat), der meinte auch schon dass die Energie-Geschichten (also eigentlich fast alles, das man als solches deklarieren kann) bis 100k mit 15% bezuschusst werden kann - solange es über einen KfW-Berater o.ä. betreut und abgenommen wird.

Wie gesagt: das schauen wir uns auch übermorgen mit Experten an und dann entwickelt sich da einiges.

Äußere mich bestimmt nachher nochmal zu den Abkürzungen... ;-)
 
M

mvossmail

So, fast alle Abkürzungen verstanden... ;-)

Von Fußbodenheizung haben uns eigentlich alle im Bekanntenkreis abgeraten, ebenso von Wandheizung (WH?). Zu träge, zu mimimi. Gibt eine Mischung aus Fußbodenheizung/WH und konventionellen Heizkörpern Sinn?

Im Keller des Hauses steht eine Gastherme (Vitogas 200), ich gehe davon aus, dass die im Kaufpreis inbegriffen ist und verwendet werden könnte. Lohnt sich sowas? Oder verscherbeln und zukunftsfähig investieren?

Bei Kontrollierte-Wohnraumlüftung habe ich auch viel negatives von Konventionalisten gehört - "Dann kannste im Winter ja kein Fenster mehr aufmachen" - "nicht gut weil störanfällig" - etc. Da hat hier bestimmt jemand ne andere Einstellung zu, oder?

Die anderen Geschichten kaufe ich erstmal so als Input und nehme sie mit in das Gespräch übermorgen. Mein Hauptanliegen wäre, viel Licht ins Haus zu bekommen. Altbau, kleine Fenster (bis auf ein 3,50 x 1,50 Fenster...), wenig Licht. Da würde ich gern große Dachfenster einsetzen oder über Gauben sinnvoll Raum und Licht schaffen. Natürlich am Ende wieder eine Kostenfrage...

Beim Bad bin ich wie gesagt wenig anspruchsvoll. Ich mag Duschnischen mit ordentlicher Verfliesung total gerne, das wären ja zwei kleine Trockenbauwände. Einfache Wanne und ein einfaches Klo, zack fertig. Ich hoffe, dass wir da mit wenig Geld hinkommen... Mal sehen was die Dame des evtl. zukünftigen Hauses dazu sagt... ;-)
 
N

nordanney

Von Fußbodenheizung haben uns eigentlich alle im Bekanntenkreis abgeraten, ebenso von Wandheizung (WH?). Zu träge, zu mimimi. Gibt eine Mischung aus Fußbodenheizung/WH und konventionellen Heizkörpern Sinn?
Nö, sinnig ist es, komplett auf Fußbodenheizung umzusteigen. Das ist heutzutage Standard. Warum raten Eure Bekannten Euch denn davon ab?

Bei Kontrollierte-Wohnraumlüftung habe ich auch viel negatives von Konventionalisten gehört - "Dann kannste im Winter ja kein Fenster mehr aufmachen" - "nicht gut weil störanfällig" - etc. Da hat hier bestimmt jemand ne andere Einstellung zu, oder?
Kannst nur die Fenster nicht mehr aufmachen, wenn Du die Griffe abschraubst ;). Die Ratschläge kommen bestimmt von Menschen, die keine Kontrollierte-Wohnraumlüftung haben.
Fakt ist, dass Du kein Fenster mehr aufmachen musst, um zu lüften (gilt auch fürs Bad, hielt auch beim Kochen/Raclette o.ä.). Unabhängig von der Jahreszeit ist die Luft im Haus immer frisch. Störanfällig ist sie auch nicht mehr oder weniger als alle technischen Geräte, Wartung ist i.d.R. minimal (bei vielen Modellen kannst Du Dir Filter selber "bauen" und regelmäßig austauschen). Ich würde Sie immer wieder verbauen - wir nutzen Sie jetzt seit zwei Jahren und sind begeistert.
Einziges Manko kann sein, dass Euch persönlich die Luft im Winter etwas zu trocken ist. Es gibt aber auch Geräte mit Feuchterückgewinnung.
Hier im Forum ist Stimmung pro Kontrollierte-Wohnraumlüftung.
 
M

mvossmail

Nö, sinnig ist es, komplett auf Fußbodenheizung umzusteigen. Das ist heutzutage Standard. Warum raten Eure Bekannten Euch denn davon ab?
Wie gesagt - viele halbgare Geschichten. Vor allem, weil es mit Kindern wohl zu träge ist. Wenn denen zu kalt ist, dann haben die halt keine Lust, einen Tag zu warten bis alle Wände und Böden warmgeworden sind. Von denen hat aber bis dato keiner eine Fußbodenheizung. Die Frage ist letztlich aber sicherlich auch, ob es so einfach ist, in den bestehenden Boden eine Fußbodenheizung nachzurüsten.

Hier im Forum ist Stimmung pro Kontrollierte-Wohnraumlüftung.
Dachte mir sowas. ;-) Das wird bestimmt auch ne Beratungs-Sache, mal sehen was sich im Kostenrahmen machen lässt.
 
Y

ypg

Von Fußbodenheizung haben uns eigentlich alle im Bekanntenkreis abgeraten, ebenso von Wandheizung (WH?). Zu träge, zu mimimi.
Wie gesagt - viele halbgare Geschichten. Vor allem, weil es mit Kindern wohl zu träge ist. Wenn denen zu kalt ist, dann haben die halt keine Lust, einen Tag zu warten bis alle Wände und Böden warmgeworden sind. Von denen hat aber bis dato keiner eine Fußbodenheizung. Die Frage ist letztlich aber sicherlich auch, ob es so einfach ist, in den bestehenden Boden eine Fußbodenheizung nachzurüsten.
Vorurteile, die aus dem letzten Jahrhundert stammen (auch zum Thema Kontrollierte-Wohnraumlüftung, da stammen die Kommentare wohl von ahnungslosen Zweiflern ;))
Ihr wollt ein altes Haus kernsanieren und auf den neuesten Energiestandard bekommen:
mittlerweile ist Fußbodenheizung Standard (wie oben schon gesagt), und wenn die Dämmung Eures Hauses der heutigen entspricht, wird die Fußbodenheizung dazu da sein, eine angenehme Temperatur zu halten - da ist nichts mehr mit alle-6-Stunden-hin-und-herdrehen. Da wird und sollte nichts auskühlen.

Zum Thema Kontrollierte-Wohnraumlüftung gibt es hier im Forum viel Themen - einfach mal blättern und lesen.

Man muss sich von den Geschichten, die zu Häusern von vor 15 Jahren und noch älter gehören, einfach mal abkapseln. Der Hausbau heute läuft etwas anders ab als zu den älteren Generation.
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
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