Sanierung Einfamilienhaus 1936 - Optionen Energetische Sanierung - v.a. Heizung

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L

leschaf

Hallo zusammen,

wir haben Anfang des Monats einen Notarvertrag unterschrieben (für dieses Haus) und verkaufen gerade eine Immobilie zur Finanzierung. Wir haben da jetzt erste Gebote und bekommen wohl unseren kalkulierten Preis, vielleicht sogar ein wenig mehr. Theoretisch haben wir damit dann grob 450-500T€ Kapital, wollen aber bei weitem nicht alles einsetzen.

Jetzt wollen wir langsam die Sanierung angehen und überlegen, wie das aussehen soll. Wir haben noch keine Schlüssel und waren seit der Besichtigung noch nicht wieder im Haus. Das Haus ist ca 185qm groß (45 davon im ausgebauten DG nach Schrägenberechnung). Es wurde Ende der 90er gedämmt und hat damals auch neue Isolierglas-Fenster bekommen. Es werkeln drinnen aktuell zwei 24kw Gas-Etagenheizungen mit Baujahr 2002.

Muss:
- Elektrik
- Böden freilegen und abschleifen
- Malerarbeiten
- 1 Bad neu
- 1 Gäste-WC neu
- neue Küche inkl neuem Fußboden dort
- Dachboden als oberste Geschossdecke dämmen (ist recht groß und deckt viel Dachfläche ab)
- Kellerdecke dämmen

Wollen:
- 2 Stahlträger um Wohnbereich unten zu öffnen
- Gäste-WC von Gartenseite nach vorne verlegen (Rohre durch Keller) - liegt sonst mitten im Wohnbereich
- Mehr Licht im EG durch Schiebetür/Glas Richtung Garten
- Terrasse
- Kamin
- Außenanstrich
- Haustür
- Treppenhaus abschleifen und streichen
- einige der Innentüren wechseln
- ggf neue Heizkörper - siehe unten

Für diese Arbeiten waren wir mit Architektin grob überschlagen irgendwo zwischen 200 und 250T€.

Ich würde außerdem gerne die Heizung modernisieren (unabhängig von den zu erwartenden kommenden Gaspreisen, die aber natürlich nochmal mehr Motivation bieten). Die Architektin hatte als erstes vorgeschlagen, dass man eine der beiden Thermen rausnimmt und eine Solarunterstützung aufs Dach baut. Für mich macht es (abgesehen von potentiellen Lieferschwierigkeiten) fast mehr Sinn, da jetzt was anderes einzubauen, weil die Thermen ja auch schon 20 Jahre alt sind. Bin mir aber unsicher:

1) was in Frage kommt? Wärmepumpe vs Holzpellets?
2) ob das mit der Gebäudehülle überhaupt Sinn macht? Architektin meinte mit DG- und KG-Dämmung und teilweise neuen Fenstern könnte man vermutlich so auf 150kwh/m pro Jahr kommen. Oder müsste man dazu das Dach komplett neu machen?
3) ob das auch bedeutet, eine Fußbodenheizung einzubauen? Im ganzen Haus? Wir hatten uns mal ein Haus angeschaut, das mit einer Pelletheizung teilweise normale Heizkörper, teilweise Fußbodenheizung hatte. Wie sähe das mit Wärmepumpe aus?
4) wie lang sind Wartezeiten für diese Heizungen aktuell und inwiefern würde das den gesamten Sanierungsprozess beeinflussen? Wenn wir deshalb jetzt ein Jahr später einziehen können, macht es wirtschaftlich natürlich keinen Sinn (Kaltmiete = 1000€ pro Monat, plus zwei mal Nebenkosten in der Zeit).
5) falls die Wartezeiten es aktuell unwirtschaftlich machen, macht es Sinn, schonmal eine Modernisierung vorzubereiten? D.h. z.B. die Fußbodenheizung schonmal zu verlegen und dann später erst anzuschließen?

Danke für den Input :)
 
D

Deliverer

Es kann nur auf Wärmepumpe hinauslaufen. Lies dich ein wenig zu Holzpellets ein, dann ist das keine Frage mehr. (Feinstaub, CO2 genauso schlimm wie bei Öl, Lieferproblematik, Preise, Raubbau...)

Wärmepumpe geht generell auch im Altbau. Natürlich kann man im Betrieb sparen, wenn man Fußbodenheizung einsetzt und vorher dämmt. Gehen wird es aber auch ohne.
Und natürlich ist es sinnvoll, gleich alles vor Einzug zu machen.

Und ja: Du kannst erst mal eine Fußbodenheizung einbauen und notfalls noch ein wenig auf die Wärmepumpe warten. Solange die Thermen laufen, ist das kein Problem. Ich habe Fußbodenheizung im bewohten Zustand nachgerüstet und würde das keinem empfehlen.
Was man nicht vergessen darf: Eine Fußbodenheizung steigert den Wert der Immobilie UND auch den Wohnwert. Es ist einfach die viel angenehmere Wärme. Keine Umwälzung von Luft und Staub, keine kalten Füße und warme Köpfe. Außerdem gewinnt man einige Quadratmeter Wohnraum. Und die sind ja auch was wert...

Mischen (Heizkörper und Fußbodenheizung) würde ich nicht. Wenn es in manchen Räumen schwierig wird, gehen auch Wände und Decken. Und wenn doch, dann so auslegen, dass keine unterschiedlichen Temperaturen gefahren werden müssen.

Wie Wärmepumpe geht, steht hier aber in zig anderen Threads. Lies dich einfach ein wenig durchs Forum. Ist immer gleich.

Ein Dach zu dämmen sollte auch immer ganz oben auf der Sanierungsliste stehen. Noch vor den Fenstern. Wenn ihr da drangeht, lohnt es sich meistens auch, gleich alles mit Photovoltaik voll zu machen. Das müsst ihr über kurz oder lang eh und es kommt günstiger, wenn eh jemand da oben rumturnt.
 
Zuletzt aktualisiert 20.07.2025
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