Photovoltaik auf dem Terrassendach - Sinnvoll?

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HoisleBauer22

Wir werden irgendwann ein Terrassendach (in Süd-Südwestlage, wenig Verschattungsgefahr) aus Glas anschaffen. Nun überlege ich, ob es sinnvoll sein könnte, statt normalem Glas eines mit Photovoltaik-Modulen drin zu verwenden. Hat das jemand hier? Ist die Technik schon ausgereift genug dass sich das trotz ungüstigem, flachem Winkel lohnt und wirtschaftlich ist (Mehrkosten für Montage sind ja gering, wenn man sowieso ein Terrassendach braucht...)
Will auf jeden Fall ein Leerrohr legen lassen in den HAR im Keller, wo dann die Batterie stünde.
 
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pagoni2020

Bei uns war die Idee ähnlich. Nun wird es aber ein normales Flachdach und darauf sollen dann evtl.Module gestellt werden, die man dann wohl auch nach Bedarf ausrichten kann. Diese Dächer werden z.B. von Solarwatt hier in Dresden angeboten. Uns gefällt nicht so gut, dass Du darunter dann quasi die Muster im Gesicht bzw. auf dem Boden hast, das stelle ich mir zumindest nicht so toll vor. Ansonsten hätten wir es wohl so gemacht aus den gleichen Gründen, die Du angeführt hast.
 
HausiKlausi

HausiKlausi

Vorweg, ich habe das nicht. Aus meiner Sicht bringt Photovoltaik aber immer was. Wieviel und nach welcher Zeit ist m.E. weniger vom Aufstellwinkel, als vom Gesamtkonzept abhängig, in das du es einbindest. Wenn du sowieso Photovoltaik, Speicher etc. auf bzw. im Haus hast/haben wirst und es ästhetisch nicht stört, warum nicht auch da noch da ein paar kWp rausholen? Eine Terrasse auf Südseite würde ich ohnehin verschatten. Warum nicht mit Photovoltaik.
 
PhiIipp

PhiIipp

Ich weiß nicht genau was du meinst, sprichst du von halb transparenten Panels, sowas hier?
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So oder so, sind deine Fragen recht einfach zu beantworten:

Hat das jemand hier?
Ich jedenfalls nicht.

Mehrkosten für Montage sind ja gering, wenn man sowieso ein Terrassendach braucht...
Unterschätze das nicht. Ein 08/15 Dach wird vom Bauschlosser, oder wem auch immer, mit 08/15 Material aufgestellt. Das macht der, der es macht, in der Regel öfter. Das ist gut, denn der weiß was er tut.
Eine 08/15 Photovoltaik-Anlage wird vom Elli mit 08/15 Material aufgebaut. Das macht der Elli in der Regel öfter. Das ist gut, denn der weiß was er tut.

Nun macht der Dachbauer keine Photovoltaik-Anlagen und der Elli keine Bedachungen. Und da kommen dann die nicht zu unterschätzenden Probleme ums Eck, die man entweder mit mangelnder Qualität, oder einem höheren Preis bezahlt. Manchmal, nicht selten, sogar beides.

Also wenn du keinen ausgewiesenen Photovoltaik-Dach-Spezialisten an der Hand hast, oder da viel in Eigenleistung machen kannst, dann geh' mal von nicht unerheblichem Mehraufwand aus.

Ist die Technik schon ausgereift genug dass sich das trotz ungüstigem, flachem Winkel lohnt und wirtschaftlich ist
Photovoltaik-Anlagen sind grundsätzlich ziemlich ausgereift. Die Module und Wechselrichter werden stetig besser, aber die Kurve der Entwicklung (was die Effizienz angeht) ist nicht mehr ganz so steil wie vor fünf bis zehn Jahren.
Ein Flacher Winkel wirkt sich gar nicht so stark auf den Ertrag aus. Ist im Grunde sogar besser, wenn die Module dafür den ganzen Tag möglichst viel Sonne abbekommen.
Wenn du aber anstatt eines normalen Panels ein transparentes möchtest gibst, musst du dafür Leistungseinbußen in Kauf nehmen, die gar nicht unerheblich sind.

Es gibt noch mehrere Argumente, die gegen dein Vorhaben sprechen.
Wenn du keine 100 m² Trasse planst, dann ist die Fläche recht gering, wodurch sich die Kosten je kWp noch zusätzlich erhöhen. Auf ein größeres Terrassendach bekommst du vielleicht 12 Module. Das sind bei normalen Modulen ca. 4,5 kWp. Durch die Transparenz verlierst du sicher deine 12%, sodass du bei 4,0 kWp landest. Ich gehe aber davon aus, dass diese Module den normalen etwas hinterherhinken, und du nicht mehr als 3 kWp auf's dach bekommst.
So eine kleine Anlage ist kaum noch wirtschaftlich. (*Habe inzwischen auf ebay ein transparentes Modul gefunden. Sonst nirgends auf die schnelle. Das Kostet 290 EUR bei 260 Wärmepumpe - Verlgeich normale Module Verfügbar für: 200 EUR mit 405 Wärmepumpe)

Kostenvergleich ohne Montage und zusätzlichem Material:

Transparent (3,1 kWp): 12 Module = 3.500 EUR; Wechselrichter: 1.200 EUR = 4.700 EUR --> 1.516 EUR/kWp
Konventionell (4,8 kWp): 12 Module = 2.400 EUR; Wechselrichter: 1.300 EUR = 3.700 EUR --> 770 EUR/kWp

Dazu kommen dann noch die Mehraufwände in der transparenten Variante (siehe oben). Dir werden die Kosten so schnell davonlaufen, die holt dir die transparente Photovoltaik einfach nicht mehr rein.

Unterm Strich kann man sagen, dass transparente Module in den allermeisten Fällen eine teure Spielerei sind. Es gibt in größeren Maßstäben sicher super Anwendungsfälle, aber die Wirtschaftlichkeit kommt dann dort auch aus dem Wiederholungsfaktor.
Meiner Ansicht nach gibt es für dich drei sinnvolle Lösungen:

a.) Du baust du dir ein schönes Dach und verzichtest auf Photovoltaik.
b.) Du baust ein einfaches Dach un eine konventionelle Photovoltaik darüber.
c.) Du investierst in ein nicht ganz so wirtschaftliches Kunstprojekt.

_Transparente Solarmodule: Pro und Contra_ lohnt es sich in die Suchmaschine einzugeben.
 
PhiIipp

PhiIipp

Wenn du sowieso Photovoltaik, Speicher etc. auf bzw. im Haus hast/haben wirst und es ästhetisch nicht stört, warum nicht auch da noch da ein paar kWp rausholen? Eine Terrasse auf Südseite würde ich ohnehin verschatten. Warum nicht mit Photovoltaik.
Weil man in der Regel nicht einfach so erweitern kann.
Zusätzliche Module müssen auf den Wechselrichter, bzw. auf das Gesamtsystem abgestimmt sein.
Das Projekt ist eine eigene Anlage.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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