Haus/Immobilie kaufen Finanzierung möglich? Zinsen?

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Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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J

jtm80

Zu deinen Punkten 4 und 5:

Wie ich schon schrieb: Geht am besten über einen Finanzmakler. Ich habe vor kurzem selbst gute Erfahrungen mit Hüttig&Rompf gemacht, an deren Konditionen kamen weder meine Hausbank noch andere Finanzmakler dran. In 2008 hingegen war es die Interhyp, die mir die besten Konditionen besorgt hat. Also: Ausprobieren und anfragen, kostet außer Zeit ja nichts. Und da jeder Makler/Bank circa dieselben Unterlagen benötigt, müsst ihr diese eh einmal zusammenstellen.

Zinssätze sind sowohl abhängig von der Bonität als auch vom Beleihungswert des Objekts, daher kann man hier seriös wenig sagen. Es macht für die Bank einen Riesenunterschied, ob sie dir 200.000€ als Baufinanzierung geben soll, wenn nach ihrer Bewertung das dazugehörige Haus einen Wert von 150.000€ oder eben von 200.000€ hat (Stichwort "Beleihungsauslauf"). Daher ist das allgemeingültig schwierig.
Klar: Je länger die Zinsbindung, desto höher der Zins. Wenn du 15 Jahre aufwärts haben möchtest, wird aktuell wahrscheinlich eine 2 vor dem Komma sein, die Nachkommastellen hängen dann von eurer Bonität und dem Objekt ab. Und ja, bei dem allermeisten Kunden rate ich aktuell zu so langen Zinsbindungen wie möglich, um das günstige Zinsniveau mitzunehmen. Wenn ihr euch dann noch sowohl ein Sondertilgungsrecht, als auch ein mehrmaliges kostenloses Tilgungssatzänderungsrecht (ihr könnt damit während der Laufzeit die Rate nach oben und unten verändern und somit die Laufzeit beeinflussen) sichert, dann seid ihr ziemlich auf der sicheren Seite. Ferner hat jeder nach §489 BGB ein Sonderkündigungsrecht, falls er eine Zinsbindung > 10 Jahre abgeschlossen hat. Mit diesem Recht könnt ihr dann mit 6-monatiger Frist das Darlehen nach den ersten zehn Jahren jederzeit kündigen, egal wie lange die Zinsbindung noch läuft. Falls wir uns alle also in 10 Jahren wieder so günstig wiedersehen, kann man immer noch §489 BGB zücken und ein günstiges Anschlussdarlehen sichern, somit "binden" euch lange Zinsbindungen maximal 10 Jahre 6 Monate (nach Vollauszahlung). Die Bank hingegen kann dieses Recht nicht in Anspruch nehmen, sie ist auf die vertraglich vereinbarte Zinsbindung verpflichtet.
 
Musketier

Musketier

Klar: Je länger die Zinsbindung, desto höher der Zins. Wenn du 15 Jahre aufwärts haben möchtest, wird aktuell wahrscheinlich eine 2 vor dem Komma sein, die Nachkommastellen hängen dann von eurer Bonität und dem Objekt ab. Und ja, bei dem allermeisten Kunden rate ich aktuell zu so langen Zinsbindungen wie möglich, um das günstige Zinsniveau mitzunehmen. Wenn ihr euch dann noch sowohl ein Sondertilgungsrecht, als auch ein mehrmaliges kostenloses Tilgungssatzänderungsrecht (ihr könnt damit während der Laufzeit die Rate nach oben und unten verändern und somit die Laufzeit beeinflussen) sichert, dann seid ihr ziemlich auf der sicheren Seite.
Ich finde das etwas pauschalisiert.
Man sollte schon rechnen, wie sich der Zins nach einer Zinsbindungsfrist entwickeln kann, ob man dann mit längerer Zinsbindungsfrist besser fährt. Ich bin z.b. froh, dass ich nur 15 Jahre statt 20 Jahre abgeschlossen habe. Der Mehrzins war schon recht hoch und wenn ich unsere bisherige Sondertilgung noch das ein oder andere Jahr so weiter durchziehen kann, hab ich nach 15 Jahre eine Restschuld die irgendwo zwischen 0 und 50000€ liegen wird. Wenn man das vorher gewußt hätte, dass bisher alles so glatt läuft und der Zins in den nächsten 7 Jahren nicht exorbitant steigt, hätte sich vermutlich sogar nur eine 10 jährige Zinsbindungsfrist gelohnt.

Auch dürfte die doppelte Absicherung über Tilgungssatzänderung und Sondertilgung das ein oder andere zehntel-Prozent kosten.
 
T

thesit27

Danke, für die Empfehlung mit Hüttig&Rompf. Habe noch nie von denen gehört.
Also, ich favorisiere momentan auch 15 Jahre. Klar man hat dann noch eine Restschuld von ca. 50k-70k, aber ich habe ja noch meinen Riester Vertrag, den ich nach der Laufzeit in ein Wohnriester umwandeln will. Habe diesen vor 6 Jahren abgeschlossen und zahle da auch den vollen Betrag ein. Und das habe ich auch vor in den nächsten Jahren zu machen, falls keine finanziellen Schwierigkeiten auf uns zu kommen. Nach 20 Jahren und vollen Beitragssatz wird sich da auch gut was ansparen.
 
T

thesit27

Zinssätze sind sowohl abhängig von der Bonität als auch vom Beleihungswert des Objekts, daher kann man hier seriös wenig sagen. Es macht für die Bank einen Riesenunterschied, ob sie dir 200.000€ als Baufinanzierung geben soll, wenn nach ihrer Bewertung das dazugehörige Haus einen Wert von 150.000€ oder eben von 200.000€ hat (Stichwort "Beleihungsauslauf")
D.h. wenn ich mir eine Immobilie kaufe, schickt mir die Bank IMMER einen Berater vorbei der den Wert des Hauses bestimmt?
 
J

jtm80

D.h. wenn ich mir eine Immobilie kaufe, schickt mir die Bank IMMER einen Berater vorbei der den Wert des Hauses bestimmt?
Es läuft so: Die Bank gibt dir eine Checkliste, welche Unterlagen sie bezüglich des Objekts gerne hätten (Grundbuch, Bauunterlagen, Flurkarte, ...). Anschließend bewertet die Bank das Objekt anhand dieser Unterlagen + ihrer internen Systeme (die Bank hat entsprechende Datenbanken, in denen für die jeweilige Straße Vergleichswerte gespeichert sind). Darüber hinaus kommt entweder jemand von der Bank oder von einem Dienstleister raus und macht zumindest Außenfotos, oft auch Innenfotos. Mit all diesen Infos zusammen errechnet die Bank dann den internen Beleihungswert, der für die Machbarkeit der Finanzierung und den Zinssatz wichtig ist.

Für mehr Infos zum Beleihungswert gib diesen Begriff mal bei Wikipedia ein (Links sind hier im Forum nicht erlaubt).
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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