Grundstücksteilung: Gemeinsame Zufahrt über separates Flurstück

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F

Fyddles

Hallo ihr Lieben,

ich lese hier schon länger im Forum mit und nun ist es endlich so weit und wir wollen selber bauen!
Wir haben auch bereits ein sehr schönes Grundstück gefunden, das allerdings in zwei Grundstücke aufgeteilt werden soll. Es gibt auch bereits zwei Interessenten, also einmal uns und dann unseren künftigen Baupartner (die also mit uns bei der gleichen Baufirma bauen werden).

Nun stellt sich die Frage der Zufahrt. Im Anhang könnt ihr den ersten Lageplan des Architekten sehen. Unser Grundstück wäre das rechte Grundstück. Das Grundstück soll in drei Flurstücke aufgeteilt werden, wobei beide Käufer das kleine "Zufahrtsstück" 50/50 gemeinsam erwerben und als Zufahrt nutzen können.

Wir können allerdings auch das gesamte rechte Grundstück erwerben und unsere Nachbarn "müssten" ihre Zufahrt dann über die anderen Straße aus dem Süden heraus erstellen. Beide Möglichkeiten sind laut Bauamt möglich.

Wenn wir uns für die Möglichkeit im Anhang entscheiden, müssen wir natürlich weniger Grundstück kaufen. Der Architekt sagte, dass das rechte Grundstück (mit einer kleinen Verschiebung der Grenze) maximal auf 500qm reduziert werden kann. Das ist uns preislich eigentlich bereits etwas zu viel, aber machbar. Mit der Zufahrt wäre unser Grundstück "nur" noch ca. 420 qm. groß, allerdings müssten wir dann ja sicherlich noch die Hälfte der Zufahrt bezahlen. Außerdem wurde uns gesagt, dass wir uns bei einer gemeinsamen Zufahrt eventuell was bei den Erschließungskosten sparen.

Folgende Fragen stellen sich uns:
  • Wie funktioniert die Absprache mit dem Nachbarn bzgl. "Erstellung" der Zufahrt? Könnte das für uns noch teuer werden, wenn wir zum Beispiel teures Material verwenden müssen?
  • Spart man sich tatsächlich etwas bei der Erschließung?
  • Wie teuer wird eine Teilung des Grundstücks? Einerseits generell und dann durch die Teilung in drei Flurstücke?
Hat jemand Erfahrungen zu solchen Aufteilungen und eine Empfehlung für uns? Natürlich bedautet so eine Regelung immer etwas mehr "Austausch" mit dem Nachbarn. Außerdem könnten wir den Bereich der Zufahrt so natürlich nicht nutzen, um Autos zu parken oder dergleichen. Und die Nachbarn würden immer "direkt" vor unserem Haus herfahren. Aber preislich hat es eventuell Vorteile.

Ich würde mich sehr über Hilfe und eure Einschätzungen freuen! Falls ihr noch generell Ideen zum Lageplan habt, auch immer her damit! :)

Liebe Grüße,
Fyddles
grundstuecksteilung-gemeinsame-zufahrt-ueber-separates-flurstueck-314302-1.jpg
 
M

Maria16

Eine gemeinsame Zufahrt hört sich erst mal verlockend an, aber mich würden die Nachteile zu sehr schrecken.

Wenn irgend möglich, würde ich die Garage beim rechten Grundstück näher an die Straße setzen, um Zufahrtslänge (= Pflasterfläche und Kosten) zu sparen und den Weg an der Haustür vorbei zu vermeiden.

Ihr müsstet euch mit dem Nachbarn auf eine Firma, ein Pflaster, ein Verlegemuster und natürlich auf den Unterhalt (wer kratzt Moos aus den Rillen und wer räumt wann Schnee?) einigen. Hätte ich ohne Not keine Lust zu.

Ihr müsstet außerdem mit etwaiger Begrünung an der Zufahrt entlang zurückhaltend sein. Wird euer Auto von reinstehenden Ästen zerkratzt, ist es egal, beim Nachbar nicht.

Auch die Abnutzung könnte Streitthema sein. Ihr findet ein Schlagloch noch in Ordnung, der Nachbar aber nicht - mitzahlen dürft ihr im Zweifelsfall trotzdem.
 
face26

face26

Was kostet denn der Quadratmeter?
Die Frage ist ja ob die 80qm Ersparnis die Hälfte der Mehrkosten für die längere Auffahrt übersteigen.
Spart man da so viel? Oder überhaupt? Und ist es dann alles von @Maria16 schon geschriebene überhaupt wert?

Erschließungskosten sparen? Kann mir nicht vorstellen warum aber da kenne ich mich nicht aus.

Die Vorteile sehe ich eher beim Nachbar.
 
M

Maria16

Ja, der Nachbar muss sich nicht eine Zufahrt in den Südgarten legen, der profitiert natürlich davon. Aber wenn er sehr aktiv ist und am Tag 10 Fahrten für Arbeit, Hobbys usw. nötig sind (Kinder lassen Größen , habt ihr den zusätzlichen Verkehr vor der Haustür.

Abgesehen davon würde mich interessieren (kenne mich nicht aus!), wie das dann mit Abstandsflächen seines Hauses ausschaut, die evtl. auf dem gemeinsamen Flurstück liegen?
Und was würde eigentlich passieren, wenn der Nachbar mal verkauft und der Käufer die Zufahrt nicht mitkaufen will- kann man den neuen dazu zwingen inkl. Übernahme von Unterhaltspflichten?
 
W

wurmwichtel

Würde auf keinen Fall die Zufahrt mit einem Nachbarn teilen wollen um das Risiko von Spannungen zu verringern.
 
F

Fyddles

Eine gemeinsame Zufahrt hört sich erst mal verlockend an, aber mich würden die Nachteile zu sehr schrecken.

Wenn irgend möglich, würde ich die Garage beim rechten Grundstück näher an die Straße setzen, um Zufahrtslänge (= Pflasterfläche und Kosten) zu sparen und den Weg an der Haustür vorbei zu vermeiden.

Ihr müsstet euch mit dem Nachbarn auf eine Firma, ein Pflaster, ein Verlegemuster und natürlich auf den Unterhalt (wer kratzt Moos aus den Rillen und wer räumt wann Schnee?) einigen. Hätte ich ohne Not keine Lust zu.

Ihr müsstet außerdem mit etwaiger Begrünung an der Zufahrt entlang zurückhaltend sein. Wird euer Auto von reinstehenden Ästen zerkratzt, ist es egal, beim Nachbar nicht.

Auch die Abnutzung könnte Streitthema sein. Ihr findet ein Schlagloch noch in Ordnung, der Nachbar aber nicht - mitzahlen dürft ihr im Zweifelsfall trotzdem.
Vielen lieben Dank für deine Einschätzung. Einige sehr gute Punkte, die wir bisher noch nicht bedacht hatten. Letztlich spricht denke ich einzig eine Ersparnis für diese Aufteilung, wie du schon sagst. Wir sollten klären, ob wir nicht auch die 500 qm kaufen können. Dann wäre das sicher die bessere Lösung.

Was kostet denn der Quadratmeter?
Die Frage ist ja ob die 80qm Ersparnis die Hälfte der Mehrkosten für die längere Auffahrt übersteigen.
Spart man da so viel? Oder überhaupt? Und ist es dann alles von @Maria16 schon geschriebene überhaupt wert?

Erschließungskosten sparen? Kann mir nicht vorstellen warum aber da kenne ich mich nicht aus.

Die Vorteile sehe ich eher beim Nachbar.
Der Kaufpreis liegt bei - für die Lage sehr hohen - 250 Euro pro qm. Das Grundstück ist bereits gerade, was hier unüblich ist, und ist soweit wir wissen eins der letzten in der Umgebung (und ohnehin das einzige, was aktuell verkauft wird). Das man das ganze erst mal gegeneinander aufrechen sollte ist ein sehr guter Hinweis, nicht, dass man Ende gar nichts spart! Vielen Dank!
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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