Grundstückskauf ohne zu wissen was Haus kostet?

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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Sirene

Die Bank soll ja nicht 100% finanzieren, darum wollen wir ja Eigenleistung erbringen. Die ist dann aber ja auch was wert. Da wir vom Rohbau an alles selbst machen wollen (natürlich mit Bauleiter, nicht allein) werden bestimmt mehr als 10-15% eingespart, aber da die Bank mehr nicht "akzeptiert" hab ich jetzt mal 10-15% angenommen. Das muß dann ja von den 250.000 abgezogen werden.
Ehrlich gesagt glaub ich auch nicht daß wir irgendwann die 800 Euro Rate im Monat nicht mehr zahlen können - denn Miete müssen wir ja auch zahlen, die fällt ja nicht weg. Zudem haben die Schwiegereltern auch noch 2 Häuser und würden falls wirklich mal etwas ganz dumm läuft, sicherlich entweder "aushelfen" oder eventuell auch bürgen. Irgendwann werden wir auch diese Häuser erben, aber sicher nicht bewohnen. Über die Zukunft mach ich mir daher eigentlich nicht so große Sorgen. Wir wollen auch lieber möglichst niedrige Raten, damit wir heute "leben" können und möglichst lange abzahlen. Die Restschuld wird dann ja irgendwann verschwinden, wenn man die andern 2 Häuser verkauft.
Die Kalkulation würde ich aber lieber ohne diese "Sicherheiten" machen. Es soll auch so aufgehen.
Ich weiß ja auch nicht, ob die Schwiegereltern "mitspielen". Sicher werden sie nicht zulassen, daß ihr Sohn sein Haus verliert, aber schon im Vorhinein betteln... hm nein.
 
P

perlenmann

Deine 800€ Rate sind ohne Tilgung! Du kommst also nie von deinen Schulden runter.

Bungalow ist nicht billiger wenn du die gleiche Grundfläche haben willst.

Ist deine Miete 800€ kalt? Nebenkosten hast Du beim Haus etwas mehr wie bei der Wohnung!

Eine 100% Finanzierung hat schlechtere Zinsen wie eine 60% Finanzierung. Hast Du die Zwischenfinanzierung schon einberechnet? Bedenke auch die Zinsen während der Bauzeit!

Wenn Du genug Kohle verdienst kann man ne 100% Finanzierung machen, aber Normalos nicht
 
emer

emer

Also wenn man wirklich 60T Eigenkapital brauchen würde, um ein Haus zu bauen, dann könnt sich das kaum einer leisten.
Jedenfalls nicht die deutsche Durchschnittsfamilie. Ich bezweifele, daß die in der Lage ist auch nur annähernd soviel Bargeld in annehmbarer Zeit auf die Seite zu legen. Trotzdem bauen auch Durchschnittsfamilien Häuser. Wie machen die das?
Die sparen entweder lange und/oder verdienen genug. Es gibt auch viele, die machen es wie du und rechnen sich reich.

Irgendeine Bank findet sich immer, die ein Darlehen bei sehr geringem Eigenkapital gibt, man muss nur lange genug suchen.

Aber damit wird man nicht glücklich.

Da sind vor Hausbau-Baubeginn schon einmal die eh-da-Kosten:

Grundstück + Grunderwerbsteuer + Anliegerkosten + Erschließung + Leitungsweg zum Haus + Notar + Grundbucheintragung + Vermessung + Architekt + Statiker + Bauantrag + Bodengutachten

Das ist dann aber Glasglatter Boden.

Um diese Kosten kommst du schon einmal gar nicht rum.

Dann geht Geld für die Außenanlage darauf: Weg zur Tür, Hofeinfahrt, Garten, Zaun / Mauer, Erdauf- und/oder ab-tragung, Terrasse, etc. Ich denke mal nicht das du dich mit Mutterboden, Schotter und Bauschutt zufrieden gibst.
Die Kosten dafür kann man zwar etwas steuern aber n paar Euro-Fünfzig würde ich mal einrechnen. Einen Verzicht darauf nehme ich keinem ab.

Was dann über bleibt, ist Geld für ein Schlüsselfertiges Haus. Und das ist dann bei 200.000€ Budget nicht mehr so viel.

Gehen wir mal von einem etwas kleinerem und sehr günstigen Grundstück aus:
400qm bei 100€/qm. (Das ist meiner Meinung recht klein und im hessischen Hinterland, aber es gibt ja bescheidene Menschen.)

sind: 40.000€
dazu Grunderwerbsteuer: 3,5% sind: 1.400€
Notar und Grundbuch etwa: 1.000€
Anligerkosten: k.a.
Erschließung / Anschlusskosten etwa: 20.000
Baugenehmigung: ka.
Architekt: k.a.
Statiker: k.a.
Einmessung: k.a.

Und da hast du noch keinen Spatenstich für Bodenplatte oder Keller gemacht.

Dann kommen die monatlichen Fixkosten:

- Zinsen + Tilgung + Nebenkosten (Müll, Strom, Wasser und Abwasser, ggf. Gas) + Versicherungen + Grundstücksteuer

- dann brauchst du/ihr noch etwas zu Essen

- sicherlich auch ein Auto (Versicherungen, Steuer, Benzin/Diesel - und egal wie neu oder alt ein Auto ist, weitere 30 wird es nicht).

- und all die Sachen die da sonst noch so monatlich auf jemanden zu kommen... Telefon, Internet, etc..

Euer Monatsgehalt minus Das minus Rücklagen ist es, was für Zinsrückzahlung und Tilgung über bleibt. Und tilgen ist nicht gerade unwichtig.


Vergiss bei den Eigenleistungen das Material nicht.

Und wenn nicht mehr wie 800€ im Monat drin sind und du schon ohne Tilgung rechnest, rät euch sowieso jeder vernünftige Mensch davon ab.
 
S

Sirene

Die 800 sind mit 1% Tilgung (genau waren es 836 Euro). Allerdings sind da auch 2 KfW Programme mit drin mit insgesamt 120K, da kann man die Tilgung auch 10 Jahre (und mehr) aussetzen. Das käme uns sehr entgegen, dann wären die Raten noch niedriger.
Wie gesagt es wären keine 100% sondern vielleicht 85% (wegen der Eigenleistung). So jedenfalls die Kalkulation der Bank. Aber bei komplett Selbstbau spart man sicher mehr ein als 15%.
Die 800 Miete die wir jetzt haben, sind schon warm, das Haus wird auf jeden Fall etwas teurer, aber dafür brauchen wir im Haus schon mal keine Heizkosten mehr zahlen (wird ein Passivhaus).
Unser Einkommen ist sicher nicht das höchste, wir haben nur einen Verdiener und mindestens 2600 regelmäßig (meistens aber mehr). Würde ich auch noch Geld verdienen wäre es deutlich mehr. Da ich aber wohl keinen Job mehr kriege, kann ich so zumindest vollzeitig auf der Baustelle ackern. Ist ja auch was wert.
 
P

perlenmann

Was willst DU den ackern? Bist du Handwerker? Kannst du alle Gewerke?
Super, 10 Jahre Tilgungsfrei, ist ja geschenkt. Kommst halt trotzdem nie von deinen Schulden runter.
Sorry, aber du bist ein Fall für die Versteigerung!!!
Und Passivhaus?? Lies mal den Beitrag " Kosten für unseren Hausbau"

Mehr gibts hier nicht zu sagen! Viel Spaß beim Selberbauen
 
S

Sirene

Das würde ja ein Neopor Haus werden, man braucht nicht mauern, das wird halt gesteckt. Es ist extra so gedacht, daß man selbst größtenteils mit anpacken kann. Bestimmte Dinge kann ich sicher nicht machen, aber man spart ja schon allein durchs Hochziehen der Wände einiges im Vergleich zu einem konventionellen Bau. Das haben auch schon genügend Leute ohne Vorkenntnisse gemacht, so schwer kann das also nicht sein.

Sich eine schlüsselfertige Kiste hinstellen lassen, ist dann doch eher was für Großverdiener. Sogar mein Vater (Schreibtischtäter) hat sich sein Haus selbst gebaut damals, und das war gemauert. Man kann doch nicht sagen, wenn man nicht vom Fach ist, dann wird das generell nichts.

Auch das mit der Versteigerung: ich sagte doch die Eltern haben 2 Häuser die wir irgendwann erben und dann nicht mehr wissen wohin mit der Kohle. Warum soll man nicht leben wenn man jung ist, das Alter ist doch gesichert? Was sollen wir denn als Rentner mit 2-3 Häusern? Zu vererben haben wir eh nichts, da wir keine Kinder haben. Unser Haus erbt sowieso dann irgendwann der Staat.

Warum immer so negativ? Ich find es ja gut, auf Fallstricke hinzuweisen aber man kann doch nicht sagen, jeder der unterhalb von 4000 netto und weniger als 60K Eigenkapital ist, kann das Hausbauen vergessen. Ich glaub dann würd kaum jemand noch bauen können. Oder hab ich es falsch verstanden und das Forum ist nur für Superreiche? Dann müßt ich mich entschuldigen.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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