Fassadensanierung Aschluss Kaltdach

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paulch7

Till, vielen herzlichen Dank für den Vorschlag, hier steht der Aufwand in Verhältnis, werden den Zimmermann damit konfrontieren.

Ich wollte nicht die Meinung über die Energieberater als Beruf pauschalisieren, meine Erfahrung mit den bisherigen Energieberatern und Bauleitern war durchaus negativ, der Stundensatz liegt hier in CH bei 130, da kann ich wohl eine pragmatische Denkweise erwarten und nicht Aussagen wie: Photovoltaik lohne sich nicht, man sollte lieber das ganze Dach neu machen, etc. Ein Neuwagen ist immer die beste Lösung, die meisten von uns fahren zum Glück einen gebrauchten. Es liegt vielleicht an der schlechten Vorauswahl meinerseits und an der fehlenden Erfahrung. Schlussendlich hätte ich von den Beratungshonoraren mindestens die Aktion mit der Schalung bezahlen können.

Ich leihe mal noch die Wärmebildkamera aus und schaue wie es bei -5/-10 Grad Außentemperatur in den Ecken von den Zimmern im EG aussieht, denn dort hatte der Vorbesitzer Schimmel und das gilt es in Zukunft zu vermeiden.
IMG_5343.jpg
 
WilderSueden

WilderSueden

130 Franken finde ich jetzt nicht überteuert. Mein Sachverständiger hier in D rechnet 150€ ab und Gehaltsgefüge und Lebenshaltungskosten sind hier doch etwas anders. Qualität muss natürlich stimmen ;)

Die Ecke wirst du richtig nur lösen können, indem du die von außen dämmst. Alternativ kann man von innen die Stelle beheizen, damit keine Feuchtigkeit kondensiert. Beim Altbau sind die Wände kalt, dadurch kondensiert bei einer gewissen Temperatur (suche nach Taupunktrechnern) die Luftfeuchte an den Wänden. Ecken sind doppelte Wärmebrücken und gleichzeitig noch schlecht belüftet
 
Tolentino

Tolentino

Soweit ich weiß, sind aber auch hier die Anforderungen inzwischen höher.
Leider nicht. Es gibt immer noch TÜV Kurse mit anschließender Prüfung und Bescheinigung über den "alternativen Zugangsweg"
Kosten: 3400 EUR und ein paar Wochen (ich meine vier oder fünf).
Da braucht man dann keinen fachspezifischen Abschluss, sondern kann z.B. als BWLer teilnehmen.
Allerdings gibt es aktuell keine Termine für das Seminar...
 
P

paulch7

Gestern war ein "Berater" mit Wärmebildkamera da, so ein Flir-Aufsatz für 200 Euronen scheint einigermassen zu funktionieren, ich glaube ich hole mir so ein Ding selbst. Alle Wärmebrücken wurden bestätigt, im Raum sind Temperaturunterschiede zwischen 16-19 Grad - 19 näher Fußbodenheizung, 16 an den Wärmebrücken. Was mich aber von den Socken gehauen hat, der Experte hat empfohlen die Fassade gar nicht zu machen, sondern sich über Thermalleisten Gedanken zu machen. Die Begründung - in so einem Altbau kriegt man eher nicht alles abgedichtet und verschiebt nur die Probleme. Viele Experten, viele Meinungen, ich kann jetzt nicht einfach nachträglich die Wände beheizen. Was aber nützlich war, die 3-fach Fenster wurden vor 15 Jahren vermutlich mit Bauschaum eingesetzt. Die Laibungen sind daher Problemstellen, das müssen wir gut planen. Experte hat empfohlen zu warten und alle Fenster neu zu machen, ebenfalls eine Witzige Empfehlung was die Realisierung angeht. Das Dach hat er empfohlen so zu lassen, bzw. Sims nicht aufzumachen. Aber richtiges Vertrauen kann ich seinen Aussagen nicht schenken, er hat ja nicht hinter Sims reingeschaut, man hat auf der Wärmebildkamera einfach keine krassen Übergänge vom Kniestock zur Decke gesehen.

Anbei noch ein Bild vom Dach, Kniestock...das sieht recht "homogen" aus.
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Und die Fenster von Aussen
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und innen
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Bei den Fenstern bin ich mir nicht sicher, ob es nur die Laibungen sind (zur Zeit gar nicht gedämmt) oder auch die Bausubstanz um den Rahmen (Zement, wahrscheinlich Bauschaum). Da wir nur an ausgewählten 5 von 11 Fenstern Aluminium-Jalousien montieren wollten, frage ich mich ob die Rollos nicht besser wären. Da hätte man zumindestens nachts etwas Dämmung. Den Vorschlag vom 4-ten lustigen Berater die Fassade erst in 10 Jahren zu machen und dann alle Fenster neu (aktuelle sind 3-fach) zu ersetzen, kann ich nicht nachvollziehen, bzw. akzeptieren. Bis dahin soll ich mit Heizleisten arbeiten. Ich habe mir die Heizleisten angeschaut und sehe keine Möglichkeiten diese nachträglich an den Fußbodenheizungskreislauf anzuschliessen, ohne den Boden aufzureissen, zumal ich meine Vorlauftemperatur später eher senken als auf 35 erhöhen möchte. Bei den elektrischen Heizleisten wäre der Stromverbrauch wahrscheinlich in keinem Verhältnis, ausserdem müsste man Stromleitungen ziehen. Genau solche Empfehlungen regen mich tierisch auf, nicht umsetzbar, nicht praktikabel und dann noch der Satz - hätten Sie mich beim Umbau vom Anfang an involviert.
 
P

paulch7

In der Zwischenzeit ist die VHF Einblasfassade (Holzwolle) fertig. Ich habe heute einen Flir One Pro Thermokamera-Aufsatz ausgeliehen. Bei der Auswertung und dem Vergleich mit den alten Aufnahmen (leider nicht mit Flir sondern mit Seek erstellt) - siehe oben, klemmt es bei mir. Da die Fassade von außen auf den Thermalaufnahmen gleichmässig aussieht, gehe ich davon aus, das das Einblasen gut funktioniert hat. Was ich aber nicht verstehe, wenn ich innen, zum Beispiel im Wohnzimmer aufnehme, sind die geometrischen Wärmebrücken wieder da. Temperaturunterschied zwischen 16-17 und 21 Grad. Die Fenster sind klar aber die dunkelblauen Streifen an den Wandschlüssen hätte ich nicht erwartet bei U-Wert unter 0.2.

FLIR_20231203_033604_444.jpg


Gute Gleichmäßigkeit der Außenfassade....Die Laibungen, Haustür, Vordachanschluss sind erwartungsgemäss nicht top isoliert.

FLIR_20231203_034051_648.jpg


Die Kamera hat mich nicht wirklich überzeugt (die Aufnahmen sind versetzt) und es hat draußen Stellen mit -14 Grad angezeigt, obwohl es laut Thermometer nur -8 Waren. Profi Wärmebildkameras kann ich wahrscheinlich nicht bedienen, bzw. nirgendswo zum Ausleihen gefunden.
 

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D

dertill

Da die Fassade von außen auf den Thermalaufnahmen gleichmässig aussieht, gehe ich davon aus, das das Einblasen gut funktioniert hat. Was ich aber nicht verstehe, wenn ich innen, zum Beispiel im Wohnzimmer aufnehme, sind die geometrischen Wärmebrücken wieder da.
Bei einer VHF kann man mit der Wärmebildkamera von außen wenig darüber sagen, ob vollständig ausgeblasen wurde. Durch die Hinterlüftung hast du ohnehin eine kalte Fassade mit gleichmäßiger Temperaturverteilung.
Nur an den nicht hinterlüfteten Laibungen kann man dort Fehler und Undichtigkeiten erkennen.
Innen hast du 16,3° als niedrigsten Wert bei -8°C AT gemessen? Das ist gar kein schlechter oder so unerwarteter Wert.
Es gibt bei der Planung von Dämmmaßnahmen das Stichwort "Mindestwärmeschutz nach DIN 4108". Dieser muss überall, auch an Wärmebrücken, eingehalten werden, damit später die Gefahr von Kondenswasser- und Schimmelbildung niedrig ist. Dazu müssen an jeder Stelle bei Norm Außentemperatur (-8° bis -15°C, je nach Region, kannst du nachschauen für deinen Ort) die Oberflächentemperatur 12,6°C oder mehr erreichen. Das sollte bei dir der Fall sein.

Wenn deine Fenster nur mit Bauschaum ohne innere Luftdichtheitsschicht angebracht worden sind, und du leichte Zugluft am Übergang Rahmen zu Fenster oder an der Fensterbank spürst, kannst du dort nochmal nacharbeiten.

Ich habe selber keine Flir, aber vor ein paar Jahren mal als Iphone-Aufsatz benutzt. Den Versatz Thermobild zu Foto kannst du, soweit ich mich erinnere kalibrieren, damit das nicht passiert.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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